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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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folgte. Er stand noch immer wie versteinert da.
    »Kommen Sie, Captain!«, rief sie ihm zu. Grables Blick huschte fassungslos hin und her, dann setzte er sich langsam in Bewegung. Er ging an ihr vorbei, ohne sie anzusehen. Schließlich begann er zu laufen. Die Menge jubelte. Hayward folgte ihm gemessenen Schrittes. Sie hielt den Blick starr geradeaus und gab sich die größte Mühe, durch nichts in ihrem Verhalten zu erkennen zu geben, dass sie gerade die größte Demütigung ihrer Laufbahn erlebte.

67
    Ein Schuss dröhnte D’Agosta in den Ohren. Pendergast hatte ihn abgefeuert, über die Köpfe der um Pater Zenobi gescharten Mönche hinweg, irgendwohin ins Deckengewölbe. Der Attentäter fuhr herum und sah die beiden Männer auf sich zukommen. Er warf einen letzten Blick auf den Pater, der reglos auf dem Boden lag, blickte sich suchend um und floh. Mönche in braunen Ordensgewändern scharten sich um ihren Ordensbruder. Einige beteten, andere wiederum schrien laut und gestikulierten heftig.
    Einer der Mönche deutete aufgeregt auf die hintere Wand der Kirche. » Da questa parte! E scappato di là! «
    Pendergast nickte ihm zu. »Los, Vincent, hinterher!« Er selbst griff zum Handy und rief den Rettungshubschrauber. Der Mönch wurde ungeduldig und zupfte D’Agosta am Arm.
    »Ich helfe Ihnen«, sagte er in gebrochenem Englisch. »Kommen Sie, folgen Sie mir.«
    Sie rannten gemeinsam los, rechts am Hochaltar vorbei, auf eine Tür zu, die in den Klostergarten zu führen schien. Aber der Mönch hatte ein anderes Ziel im Sinn. Er bog abermals ab und führte D’Agosta durch einen finsteren Bogengang, der in eine steil ansteigende Treppe einmündete. Dort blieb er stehen. »Das ist der Weg, den der Mörder genommen haben muss.« Er zeigte auf die schmalen, rutschigen Stufen, die in den nackten Fels gehauen waren. D’Agosta starrte skeptisch auf die Stufen und versuchte, seine Höhenangst in den Griff zu bekommen. Die Stufen stiegen bald steil an, bald fielen sie abrupt und ebenso steil ab. Ob aufwärts oder abwärts, die Stufen waren glitschig wie spiegelglattes Eis.
    »Wo wollte er denn Ihrer Meinung nach hin?«, fragte der Sergeant den Mönch, weil er immer noch nicht glauben wollte, dass der Todesschütze sich ausgerechnet diesen mühsamen Fluchtweg ausgesucht haben sollte.
    »In den Wald dort unten.«
    Und da brach plötzlich ein Schuss, der anscheinend irgendwo unter ihnen abgefeuert worden war. Der Mönch rutschte bei dem Versuch, Deckung zu nehmen, aus und ruderte hektisch mit den Armen und den Beinen, bis es ihm gelang, sich abzustützen und das Gleichgewicht wieder zu finden. D’Agosta erging es nicht besser, er konnte da, wo er gerade war, keine Deckung finden und musste sich so tief wie möglich auf den Boden schmiegen. Eine Position, in der er nicht einmal nach seiner Dienstwaffe greifen konnte!
    Und schon fiel der nächste Schuss. D’Agosta spürte, wie ihm Gesteinssplitter ins Gesicht spritzten. Als er schließlich einen Blick nach unten erhaschte, sah er, dass der Mörder knapp dreißig Meter unter ihm stand und seine Handfeuerwaffe direkt auf ihn gerichtet hatte.
    Dem Sergeant blieb nur eine Chance: Er musste das Feuer erwidern, um so wenigstens eine Atempause zu gewinnen, in der er eine bessere Position finden konnte. Er klammerte sich mit den Knien und den Füßen an dem rutschigen Fels fest, zog die Glock und versuchte, so ruhig zu zielen, wie es in der verkrampften Haltung möglich war. Dann feuerte er rasch hintereinander zwei Schüsse ab.
    Zwei Schüsse, und zwar aus nächster Nähe – sie konnten den verdammten Kerl nur um Haaresbreite verfehlt haben! Und tatsächlich, der Mörder stieß einen Schrei aus und suchte eilends Deckung. Im selben Moment merkte D’Agosta, dass er selber keinen festen Halt mehr hatte. Er war drauf und dran, seine Waffe fallen zu lassen, damit er sich irgendwo festklammern konnte.
    » A me! « , rief ihm der Mönch zu.
    Der Sergeant warf ihm die Glock zu, und der Mann in der braunen Kutte bewies geradezu akrobatisches Geschick, als er die Waffe mit einer Hand auffing.
    Wieder fiel ein Schuss. »Deckung!«, rief D’Agosta seinem Gefährten zu. Der Mörder feuerte weiter auf sie, die Gesteinssplitter flogen ihnen dichter um die Ohren. Gott im Himmel, dachte D’Agosta, wir liegen hier praktisch auf dem Präsentierteller und können weder vor noch zurück. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, sie mussten den verdammten Kerl so mit Feuer eindecken, dass er seine

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