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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Haftbefehl?«
    »Ja«, antwortete Hayward, gestützt auf Informationen, die sie am Morgen telefonisch eingeholt hatte, »aber es geht um eine Kleinigkeit. Er wird in Broken Arrow in Oklahoma wegen Verletzung irgendwelcher Bewährungsauflagen gesucht.«
    Grable brach in meckerndes Gelächter aus. »Verletzung von Bewährungsauflagen, was für ein Witz! Der Kerl hat so ziemlich alle Gesetze gebrochen, ganz zu schweigen von dem tätlichen Angriff auf einen Polizisten, als er sich seiner Festnahme widersetzt hat. Der hat so viel auf dem Kerbholz, dass wir ihn etliche Jahre einbuchten können!«
    Hayward sagte nichts. Fakt war, dass außer der Sache in Oklahoma kein Fahndungsersuchen gegen ihn vorlag, und was den angeblichen tätlichen Angriff anging, so gab es Dutzende Zeugen, die bestätigen konnten, dass es Grable gewesen war, der seine Waffe gezogen und abgefeuert hatte, und zwar ohne dass er provoziert worden war. Buck hatte sich auch nicht seiner Festnahme widersetzt, sondern im Gegenteil seine Anhänger angewiesen, eine Gasse zu bilden, durch die sich Grable als Erster unter Zurücklassung der Dienstwaffe verkrümelt hatte.
    Rocker blickte in die Runde. »Und jetzt?« Und als niemand antworten wollte, wandte er sich an Hayward. »Captain?«
    »Meine Empfehlung ist unverändert die, die ich bereits bei der ersten Besprechung vorgetragen habe.«
    »Trotz Ihrer unerfreulichen Erfahrungen heute Morgen?«
    »Heute Morgen ist nichts passiert, was mich zu einem Meinungswandel veranlasst hätte.«
    Bleierne Stille. Nur Grable schüttelte den Kopf, als wolle er sagen, dass gewisse Leute eben nie etwas dazulernen.
    »Nun, meiner Erinnerung nach haben Sie vorgeschlagen, allein zu Buck zu gehen?«, vergewisserte sich Rocker.
    »Richtig. Ich war dafür, allein hinzugehen und Buck eine Zusammenarbeit vorzuschlagen, die darauf hinauslaufen sollte, dass die Leute nach Hause gehen, duschen und sich frisch einkleiden sollten. Wir hätten ihnen zugesagt, dass sie nach ihrer Rückkehr Gelegenheit zu einer angemeldeten Demonstration haben.«
    Grable schnaufte verächtlich. Rocker drehte sich zu ihm um.
    »Möchten Sie etwas sagen, Captain Grable?«
    »Allerdings, Sir. Ich war dort. Buck ist verrückt. Ein irrer, gefährlicher Mörder. Und seine Anhänger sind wild gewordene Fanatiker. Wenn Hayward allein, ohne Polizeischutz, zu Buck gegangen wäre, hätte die Meute sie als Geisel genommen.«
    »Sir«, wandte Hayward ein, »ich kann Captain Grable nicht zustimmen. Die Leute kampieren seit fast einer Woche dort, ohne dass es zu Pöbeleien oder Straftaten gekommen wäre. Ich denke, ein Versuch würde sich lohnen.«
    Der Psychologe hatte offenbar beschlossen, sich der Fraktion der Kopfschüttler anzuschließen. »Dr. Wentworth?«, erteilte ihm Rocker das Wort.
    »Ich würde dem Plan von Captain Hayward eine äußerst geringe Erfolgschance einräumen. Captain Hayward ist keine Psychologin. Ihre Annahmen über das zu erwartende Verhalten von Randgruppen basieren nicht auf wissenschaftlichen Studien oder auf allgemein als gesichert geltenden Erkenntnissen über die Psyche religiöser Eiferer.«
    Hayward schaute den Commissioner an. »Ich gehöre nicht zu denen, die mit ihren akademischen Meriten protzen. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass ich über einen Abschluss in Forensischer Psychologie der Universität von New York verfüge. Soweit ich weiß, bekleidet Dr. Wentworth am College von Staten Island die Position eines wissenschaftlichen Assistenten, sodass es nicht allzu verwunderlich ist, dass wir uns im akademischen Umfeld noch nicht begegnet sind.«
    Trotz der gereizten Atmosphäre hatte Hayward den Eindruck, Rocker habe große Mühe, ein Schmunzeln zu unterdrücken.
    »Ich beharre auf den von mir vorgetragenen Empfehlungen«, sagte Wentworth eisig.
    Rocker schenkte ihm keine Beachtung. »War’s das?«, fragte er Hayward.
    »Ja, das war’s.«
    Rocker starrte düster vor sich hin. Nach einer Weile hob er den Kopf. »Morgen ist Sonntag. Ich hatte eigentlich vorgehabt, die relative Ruhe zu nutzen, um mit starken Einsatzkräften in das Zeltlager einzudringen und den Prediger festzunehmen. Aber ich mache so etwas nicht gern, wenn noch nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind. Ich tendiere deshalb dazu, es Captain Hayward versuchen zu lassen. Wenn sie es schafft, Buck ohne Tränengas und Wasserwerfer rauszuholen, soll es mir recht sein. Suchen Sie ihn um die Mittagszeit auf. Sollte er sich weigern, mit Ihnen zu

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