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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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kommen, schlagen wir ohne langes Zögern zu. Ich drücke Ihnen die Daumen.«
    »Danke, Sir.«
    Rocker griff nach seinen Unterlagen, dann zögerte er. »Sind Sie eigentlich ganz sicher, dass Ihre Vorgehensweise Erfolg hat?«
    »Nein, Sir.«
    Rocker lächelte. »Das wollte ich nur hören. Ein bisschen Demut tut zur Abwechslung ganz gut.« Sein Blick wanderte über die übrigen Anwesenden und fiel dann wieder auf Hayward. »Versuchen Sie’s, Captain.«

72
    Im schimmernden Morgenlicht erblickte D’Agosta vom Bug der Fähre aus die Umrisse der Insel, die sich steil und blau aus dem Meer erhob: Capraia, die äußerste der Toskanischen Inseln, glich einem im weiten Meer versunkenen Bergwipfel.
    Pendergast stand neben ihm, das weizenblonde, fast weiß leuchtende Haar vom Wind zerzaust. »Eine höchst interessante Insel, Vincent. Wussten Sie, dass hier bis in die Mitte der sechziger Jahre ein Gefängnis stand, in dem die gefährlichsten Verbrecher Italiens einsaßen? Mafia-Bosse und Verbrecher, die aus anderen Gefängnissen versucht hatten auszubrechen. Heute ist der größte Teil der Insel ein Nationalpark.«
    »Ein merkwürdiger Ort, um da zu leben«, meinte D’Agosta.
    »Im Grunde genommen ist Capraia die schönste der Ligurischen Inseln. Es gibt einen kleinen Hafen und eine winzige Ortschaft oben auf dem Felsen, die durch die einzige Straße der Insel miteinander verbunden sind. Dank fehlender Strände gibt es auch keine hässlichen Touristenburgen.«
    »Wie heißt die Frau noch mal, zu der Sie wollen?«
    »Viola Maskelene. Lady Viola Maskelene, um korrekt zu sein. Sie lebt anscheinend sehr zurückgezogen, ich konnte in so kurzer Zeit nicht viel über sie in Erfahrung bringen. Sie verbringt den Sommer auf der Insel und verlässt sie Ende Oktober. Den Rest des Jahres begibt sie sich auf ausgedehnte Reisen, wenn ich richtig informiert bin.«
    »Sind Sie sicher, dass sie zu Hause ist?«
    »Nein. Aber ich hoffe, dass ich unsere Quelle überraschen kann.«
    »Unsere Quelle?«
    »Nun, in kriminalistischer Hinsicht. Wir haben es mit einer äußerst gebildeten und weit gereisten Engländerin zu tun. Als einzige Urenkelin von Toscanellis großer Liebe dürfte sie sich mit den Familiengeheimnissen gut auskennen. Und je unvorbereiteter sie ist, desto mehr verspreche ich mir von einem Besuch bei ihr.«
    »Wie alt ist sie denn?«
    »Ich vermute, im mittleren Alter.«
    D’Agosta schaute ihn von der Seite an. »Verraten Sie mir etwas über die Familiengeschichte?«
    »Nun, es war eine der Liebesaffären des neunzehnten Jahrhunderts, über die man heute noch etwas lesen kann. Viola Maskelenes Urgroßmutter, nach den Maßstäben ihrer Zeit eine ausgemachte Schönheit, war mit dem dreißig Jahre älteren Herzog von Cumberland verheiratet, einem überaus kühlen und korrekten Mann. Toscanelli hat sie wenige Monate nach ihrer Trauung verführt, aber der Affäre war kein Glück beschieden. Die Herzogin starb bei der Geburt ihres ersten Kindes, Lady Maskelenes Großmutter.«
    »Was hat der Herzog zu der ganzen Sache gesagt?«
    »Er war, wie gesagt, ein kühler Mensch, aber er hatte auch einen Sinn für praktische Lösungen. Nach dem Tod seiner Frau hat er das Kind adoptiert. Die bedeutenderen Adelstitel der Familie blieben dem Mädchen zwar versagt, aber es erbte einen kleinen Titel und einige Ländereien in Cornwall.«
    Die Fähre steuerte mit kleiner Fahrt auf den Hafen zu. Pendergast zog das Teströhrchen mit den Metalltropfen aus einer seiner vielen Taschen. »Die Ausbeute der vergangenen Nacht. Wir haben noch nicht darüber gesprochen.«
    »Was mich aber nicht daran gehindert hat, mir meine Gedanken zu machen«, sagte D’Agosta trocken.
    »Das habe ich auch, Vincent. Ich denke, es ist an der Zeit, dass jeder von uns seine Karten auf den Tisch legt.«
    D’Agosta schmunzelte. »Nach Ihnen.«
    Pendergast schmunzelte zurück. »Niemals. Als Ihr Vorgesetzter möchte ich mir erst anhören, was Sie zu sagen haben.«
    »Lassen Sie jetzt den Chef raushängen?«
    »Genau.«
    »Also gut, ich würde sagen, die Tropfen stammen von einer Vorrichtung, die nicht richtig funktionierte, als sie Vanni geschmolzenes Metall in den Leib spritzte und ihm die schrecklichen Verbrennungen zufügte.«
    Pendergast nickte. »Welche Art von Vorrichtung?«
    »Irgendein Gerät, das ihn in Flammen aufgehen lassen sollte. Dasselbe Gerät, mit dessen Hilfe die anderen getötet wurden. Nur bei Vanni hat es nicht funktioniert, deshalb musste er anschließend

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