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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Kompliment!« Er nahm noch einen Schluck, dann sagte er: »Wenn Sie erlauben, Lady Maskelene, würde ich nun gern erklären, was uns hierher geführt hat.«
    Ein Schatten schien über ihr Gesicht zu huschen, ihr Blick war an den beiden Männern vorbei aufs Meer gerichtet. »Es wäre mir lieber, wenn Sie damit noch ein wenig warteten«, sagte sie leise. »Ich möchte diesen … besonderen Augenblick noch ein bisschen genießen.«
    D’Agosta fragte sich, was an diesem Augenblick so besonders sein sollte, wagte aber nicht, die friedvolle Stimmung zu zerstören. Der Wind trug ihnen das entfernte Rauschen der Brandung und die Schreie der Möwen von den Klippen zu.
    »Eine bezaubernde Villa haben Sie hier«, sagte Pendergast. Sie lachte. »Eine Villa würde ich es nicht nennen, eher einen schlichten Bungalow. Aber ich habe hier alles, was ich brauche: meine Bücher, meine Musik und vor allem den Blick aufs Meer.«
    »Da Sie die Musik erwähnt haben … Spielen Sie selbst ein Instrument?«
    Die Lady zögerte. »Geige.«
    Na also, dachte D’Agosta, jetzt kommen wir zum Kern der Sache! Pendergast ging das Thema wie gewöhnlich nicht auf direktem Wege an.
    »Leben Sie das ganze Jahr hier auf Capraia?«
    »Oh nein, ich würde mich entsetzlich langweilen. Ich bin nicht so ein Eigenbrötler.«
    »Wo verbringen Sie dann den Rest des Jahres?«
    »Ich führe ein recht dekadentes Leben: Im Sommer hier, im Herbst in Rom und im Winter in Luxor, in meinem Winterpalast.«
    »In Ägypten? Ein ungewöhnlicher Ort zum Überwintern.«
    »Ich beaufsichtige eine kleine Ausgrabung im Tal der Könige.«
    »Dann sind Sie also Archäologin?«
    »Ägyptologin und Philologin. Es gibt da einen Unterschied. Wir sind an viel mehr als an Dreck, Töpfen und Knochen interessiert. Wir haben den Sarkophag eines Schreibers der neunzehnten Dynastie freigelegt und sind dabei auf faszinierende Inschriften gestoßen. Selbstverständlich war der Sarkophag bereits Opfer von Grabräubern, aber die waren nur am Gold und den Edelsteinen interessiert. Die Schriftrollen und Inschriften sind noch alle intakt. Wir haben ein großes Stück Arbeit vor uns.«
    »Faszinierend.«
    »Ja. Und wenn es dann Frühling wird, packe ich wieder meine Koffer und reise nach Cornwall, auf den Stammsitz meiner Familie.«
    »Den Frühling in England?«
    Sie lachte. »Ich liebe Matsch. Und Eisregen. Und mich mit einem guten Buch auf das Bärenfell vor den Kamin zu legen. Wie steht es mit Ihnen, Mr Pendergast? Was lieben Sie?«
    Die Frage schien Pendergast unerwartet zu treffen. Er überspielte seine Unsicherheit, indem er an seinem Glas nippte.
    »Ich liebe einen Wein wie den Ihren: leicht, frisch und ohne jeden Schnörkel.«
    »Er wird aus Malsaviatrauben gemacht, die vor viertausend Jahren minoische Händler auf diese Insel gebracht haben. Wenn Sie darauf achten, können Sie noch den Duft der Meere riechen, die sie auf ihrer Reise gekreuzt haben.« Sie strich sich das dunkle Haar aus der Stirn und ließ wieder ihr bezauberndes Lächeln spielen. »Sie merken schon, ich bin eine unverbesserliche Romantikerin. Als Kind habe ich davon geträumt, in Odysseus’ Fußstapfen zu treten und auch eine berühmte Seefahrerin zu werden.« Sie sah den Agent keck an.
    »Und Sie? Wovon haben Sie als Kind geträumt?«
    »Davon, ein berühmter weißer Jäger zu werden.«
    »Und? Sind Sie ein berühmter Jäger geworden?«
    »In gewisser Weise ja. Aber manchmal wird mir klar, dass ich irgendwann die Lust daran verlieren könnte.«
    Sie saßen sich lange schweigend gegenüber, und auf einmal, als D’Agosta schon dachte, Pendergast habe vergessen, was er eigentlich in Erfahrung bringen wollte, schnitt Lady Maskelene das Thema von sich aus an. »Da wir gerade über alte Geschichten gesprochen haben … Ich vermute, über meinen Urgroßvater Luciano Toscanelli wissen Sie Bescheid?«
    »So ist es«, bestätigte Pendergast.
    »Es gab zwei Dinge, die er zu Lebzeiten besonders gut konnte: Violine spielen und Frauen verführen. Er war der Mick Jagger seiner Zeit. Seine Groupies waren Gräfinnen, Baroninnen, Prinzessinnen. Manchmal beglückte er zwei oder drei von ihnen am selben Tag und mitunter sogar gleichzeitig.«
    Sie lachte leichthin. Pendergast räusperte sich.
    »Er hatte jedoch eine große Liebe, und das war meine Urgroßmutter, die Herzogin von Cumberland. Sie schenkte ihm eine illegitime Tochter, meine Großmutter.« Sie wartete einen Moment und schaute Pendergast neugierig an. »Deshalb sind Sie hier,

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