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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wer sagte denn, dass der Mörder nicht noch mal zuschlug? Dann durfte Harriman nicht wieder mit der alten Masche kommen, er musste irgendetwas Neues an der Hand haben.
    Der Verkehr teilte sich auf mehrere Spuren auf. Endlich konnte er so fahren, wie er es gerne tat. Er wechselte zügig die Fahrspur, wenn es ihm vorteilhaft erschien, was ihm jedes Mal ein, zwei Wagenlängen Vorsprung verschaffte. Prompt fing einer hinter ihm zu hupen an. Konnten die Leute sich nicht um ihren eigenen Scheiß kümmern? Harriman zeigte dem Besserwisser im Rückspiegel einen Vogel. Und auf einmal kam ihm die Erleuchtung! Er brauchte einen Experten, der ihm die Sache mit der spontanen Selbstentzündung und den rätselhaften Brandspuren mit einfachen Worten erklären konnte und ihm ganz nebenbei den Stoff für Gott weiß wie viele Kolumnen lieferte! Aber wo fand er so jemanden?
    Er griff zum Handy und tippte eine Nummer in der Redaktion ein. »Iris, wie läuft’s bei dir?«
    »Sag du mir lieber, wie’s bei dir läuft!«, konterte seine Assistentin. »Solange du nichts ablieferst, sitze ich auf dem Trockenen und reiß mir den Allerwertesten auf, um die Leute abzuwimmeln, die dauernd nach dir fragen.«
    Harriman verzog das Gesicht. Iris hatte sich im Lauf der Jahre einen munteren, kollegialen Ton angewöhnt, ohne zu berücksichtigen, dass er ihr Chef war. Er nahm sich vor, ihr diese Unsitte abzugewöhnen.
    »Du fragst gar nicht, was für Anrufe eingegangen sind«, beklagte sie sich enttäuscht.
    »Nein. Hör zu, ich möchte, dass du jemanden für mich ausfindig machst. Sein Name ist Mund oder Munch oder so ähnlich. Jedenfalls ein Deutscher, hat früher im Discovery Chanel den Hörern was über Exorzismus und den ganzen Klimbim erzählt, erinnerst du dich? Ja, den meine ich. Nein, es interessiert mich nicht, wie lange du dafür brauchst. Sei einfach ein Schatz und mach ihn ausfindig.«
    Er legte auf und warf das Handy auf den Beifahrersitz. Die Kakophonie der hinter ihm blökenden Hupen vermochte ihm nur ein müdes Grinsen zu entlocken. In seinen Ohren klang das Hupkonzert wie der Triumphmarsch aus Ida oder Ada oder wie die Oper hieß.

25
    D’Agosta wurde schnell klar, dass Pendergast wieder einmal ein genialer Schachzug gelungen war: An einen tristeren Ort als die Police Plaza Nummer eins hätte er Bullard kaum schleppen können. Der Fußbodenbelag aus Linoleum und der abblätternde Putz an den Wänden wirkten wie ein Vorgeschmack auf die Haftanstalt. Dazu kam, dass es überall nach Zigarettenrauch stank. Das Dienstgebäude war offensichtlich der letzte Ort, an dem man in New York nach Herzenslust rauchen konnte, ohne dass einem ein Strafmandat aufgebrummt wurde.
    D’Agosta konnte seine Genugtuung nicht verhehlen. Da saß er nun in seinem blauen Trainingsanzug, der großkotzige Industriemagnat, übermüdet und mit einer Mordswut im Bauch, vor sich einen schmuddeligen Metalltisch. Ihm gegenüber hatte Agent Pendergast Platz genommen, D’Agosta blockierte demonstrativ die Tür und damit den einzig möglichen Fluchtweg. Der Mann in Zivil, der nach den neuen Vorschriften darauf achten sollte, dass die Vernehmung korrekt ablief, stand an der Videokamera und versuchte angestrengt, sich einen offiziellen Anstrich zu geben. Alle warteten auf Bullards Anwalt, aber der steckte anscheinend irgendwo im Stau. Nach einer Weile öffnete sich die Tür, Captain Hayward kam herein. D’Agosta hatte das Gefühl, dass die Temperatur schlagartig um etliche Grade absackte. Laura Hayward winkte Pendergast und den Sergeant nach draußen, führte sie in ein leeres Büro, zog die Tür hinter sich zu und wollte wissen: »Wessen Idee war dieser Zirkus mit den Medien?«
    »Leider gab es keine andere Möglichkeit«, behauptete Pendergast.
    »Erzählen Sie keine Märchen! Das war doch alles von Ihnen geplant. Ein abgekartetes Spiel. Da draußen stehen mindestens fünfzig Medienvertreter, die Ihnen vom Jachthafen hierher gefolgt sind. Ich hatte Sie ausdrücklich davor gewarnt, so etwas zu inszenieren! Was glauben Sie, wie sich das vor Gericht ausmacht?«
    Pendergast sagte in ruhigem Ton: »Ich versichere Ihnen, dass Bullard uns keine andere Wahl gelassen hat. Einmal war ich sogar drauf und dran, ihm Handschellen anzulegen.«
    »Dann hätten Sie seinen Anwalt eben auf die Jacht bitten müssen.«
    »Damit Bullard den Braten riecht und sich schleunigst ins Ausland absetzt?«, fragte Pendergast.
    Hayward holte tief Luft. »Darf ich Sie daran erinnern, dass ich die

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