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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Sie bitte, dass ich das Wort Gott nicht benutzt habe, Mr Harriman. Worüber ich spreche, muss nicht unbedingt etwas mit Gott zu tun haben, wohl aber mit einem Naturgesetz, das genau wie alle physikalischen Gesetze im Weltall verankert ist. Wir haben eine Instabilität herbeigeführt, die der Korrektur bedarf. Und das Jahr 2004 wird diese Korrektur vornehmen. Es ist das Jahr, in dem die Weissagungen des Nostradamus’, von Edgar Cayces und die Offenbarung des Johannes sich erfüllen werden.«
    Harriman lief ein eiskaltes Schaudern über den Rücken. Was für ein Stoff! Nur musste er sich vergewissern, dass es nicht reine Effekthascherei war.
    »Dr. von Menck, ich darf doch davon ausgehen, dass Sie viel Zeit für Ihre Recherchen aufgewandt haben?«
    »Aber ja! Seit fünfzehn Jahren stelle ich meine Theorie wieder und wieder auf den Prüfstand. So lange weiß ich bereits um die Bedeutung des Jahres 2004. Ich habe darauf gewartet, dass etwas passiert.«
    »Und Sie sind wirklich davon überzeugt? Oder ist es nur eine vage Vermutung?«
    »Ich werde Ihnen mit einem persönlichen Geständnis antworten: Morgen verlasse ich New York.«
    »Und wohin werden Sie reisen?«
    »Auf die Galapagosinseln.«
    »Warum gerade dorthin?«
    »Weil sie, wie schon Darwin wusste, für ihre Abgeschiedenheit berühmt sind.« Er deutete auf das Aufzeichnungsgerät.
    »Keine Sorge, dieses Mal werde ich auf einen Dokumentarfilm verzichten. Die Story gehört ganz allein Ihnen, Mr Harriman.«
    »Kein Dokumentarfilm?«, fragte Harriman verblüfft.
    »Mr Harriman, wenn all dies vorbei ist, wird es kaum noch jemanden geben, der ein Interesse an einem Dokumentarfilm haben könnte. Oder sehen Sie das anders?«
    Und zum ersten Mal, seit Harriman den Raum betreten hatte, lächelte von Menck, aber es war ein trauriges Lächeln bar jeden Anzeichens von Humor.

30
    D’Agosta starrte missmutig auf seinen Teller, auf dem in einer Soßenpfütze ein undefinierbares, vage nach Fisch riechendes Etwas schwamm. Sein einziger Trost war, dass ihm jede Form von Zwangsdiät bei der Gewichtsreduzierung half. Immerhin hatte er seit Groves Tod schon fünf Pfund verloren. Und das war nur eines seiner Erfolgserlebnisse. Er ging nämlich neuerdings jeden Morgen joggen und nahm regelmäßig an den Schießübungen teil. Wenn er so weitermachte, würde er in ein, zwei Monaten seine alte Kondition aus der Zeit beim NYPD erreichen.
    Sie saßen im Esszimmer des alten Hauses am Riverside Drive, Pendergast am oberen Ende der Tafel, Constance zu seiner Linken. Früher, als die Fenster noch nicht vernagelt waren, musste man vom Esszimmer aus einen traumhaft schönen Blick auf den Hudson gehabt haben.
    »Mögen Sie keinen Dorschrogen?«, fragte Pendergast. »Er ist nach einem alten italienischen Rezept zubereitet.«
    »Meine Großmutter kam aus Neapel«, sagte D’Agosta griesgrämig, »und sie hat nie so etwas gekocht.«
    Pendergast lächelte nachsichtig. »Sie könnten Recht haben, es ist, glaube ich, eine Spezialität aus Ligurien. Aber machen Sie sich keine Sorgen – es ist wirklich nicht jedermanns Geschmack.« Pendergast gab Proctor ein Zeichen, der daraufhin D’Agostas Teller abräumte und wenig später mit einem Steak und einem Silberschälchen voller köstlich duftender Soße zurückkehrte. In der anderen Hand trug er eine Dose Budweiser.
    D’Agosta langte mit Heißhunger zu. Als er aufblickte, sah er Pendergast amüsiert lächeln. »Constances tournedos bordelaise sind unübertroffen. Ich hatte sie für Sie warm halten lassen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Ich hoffe, das Steak schmeckt Ihnen?«, fragte Constance. »Ich habe es saignant zubereitet, wie die Franzosen es mögen.«
    » Saignant oder nicht, Hauptsache, es ist innen noch schön blutig. Köstlich!«
    Constance bedankte sich mit einem Lächeln. D’Agosta säbelte schon an der nächsten Steakscheibe herum und wollte von Pendergast wissen: »Was steht als Nächstes auf dem Programm?«
    »Nach dem Essen wird uns Constance mit einigen Suiten von Bach unterhalten, und zwar auf der alten Amati meines Großonkels. Sie vermag der Violine eine wahrhaft göttliche Musik zu entlocken.«
    »Hört sich großartig an«, sagte D’Agosta und hüstelte. »Aber ich dachte eher an die Fortsetzung der Ermittlungen.«
    »Ah, ich verstehe. Nun, wir werden an zwei Fronten aktiv. Wir müssen diesen Ranier Beckmann aufspüren und genauere Informationen über den rätselhaften Tod unserer beiden Mordopfer einholen. Constance wird

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