Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels
Leitfahrzeug spazierten weit hinten über das Baseballfeld. Die beiden Hünen schienen sie noch nicht bemerkt zu haben. Deren Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem Übertragungswagen und was darin vor sich ging. Sie schienen auf irgendetwas zu warten. Und dann war da noch der Kameramann, der immer noch darum bemüht war, die Kids in eine Reihe zu dirigieren, als warte auch er darauf, dass jeden Moment etwas passieren müsste.
D’Agosta wurde das ungute Gefühl nicht mehr los. Warum hatten sich Bullards Männer ausgerechnet diesen Park ausgesucht, in dem es von spielenden Kindern nur so wimmelte? Sie hatten keine Ahnung, dass sie überwacht wurden. Es musste also Spannungen zwischen ihnen und ihren Kunden, den Chinesen, geben. Was würde eigentlich passieren, wenn die Bodyguards ihre Waffen zögen und auf den Übertragungswagen feuerten? Die Kids wären im Kreuzfeuer gefangen. Deshalb also das Ganze: Die Kids wurden als Schutz gebraucht. Bullards Männer erwarteten einen Schusswechsel! Der Kameramann platzierte die Kinder als lebende Schutzschilde!
D’Agosta ließ Kaffee und Doughnut fallen und sprang mit der Hand an der Waffe von der Bank auf. Im selben Augenblick flog die hintere Tür des Vans auf, und der kleinwüchsige Chinese kam eilig heraus und ging schnurstracks auf das Baseballfeld zu. Fast unmerklich gab er seinen Bodyguards einen Wink und rannte los. Die beiden griffen nach ihren Waffen.
D’Agosta ließ sich auf ein Knie fallen, brachte seine eigene Waffe in Anschlag und zielte. Sowie er eine Waffe sah – allem Anschein nach war es eine Uzi –, schoss er. Und verfehlte sein Ziel.
Im selben Moment brach die Hölle los: Das ohrenbetäubende Pop-pop-pop einer halbautomatischen Waffe, die Kids stoben in alle Richtungen auseinander, Eltern hasteten hinter ihnen her und rissen ihre Sprösslinge zu Boden, das Geschrei war riesig. Auch der Kameramann hielt nun eine Uzi in Händen, doch bevor er auch nur eine Salve abschießen konnte, wurde er von einer Kugel in die Brust getroffen und gegen die Rückwand des Vans geschleudert. D’Agosta feuerte auf den Bodyguard, den er beim ersten Versuch verfehlt hatte, und stoppte ihn mit einem gut platzierten Schuss ins Knie. Der andere wandte sich in Richtung des unerwarteten Feuers und ballerte auf alles, was ihm vors Visier kam. Pendergast riss zwei hilflos umherirrende Kids zu Boden, warf sich als lebenden Schutzschild über sie und erledigte den Mann mit der Uzi durch einen Schuss in den Kopf. Wie ein Stein ging der Chinese zu Boden, aber seine Waffe spuckte noch eine Weile ziellos Tod und Verderben. Zum Glück bohrten sich die Geschosse in den weichen Grasboden, sodass Pendergast die beiden Kinder aus der Gefahrenzone zerren konnte. Er hatte es fast geschafft, als ihn ein Schuss von irgendwoher in den Arm traf. D’Agosta sah, dass er blutete, aber er konnte ihm unter den gegebenen Umständen nicht helfen. Der Bodyguard, den D’Agosta zu Fall gebracht hatte, gab nicht auf. Er hatte sich auf dem Boden umgedreht und feuerte nun auf den Van. Doch seine Treffer prallten von den schusssicheren Seiten des Wagens ab. Mündungsfeuer flammte auf der Beifahrerseite auf, der Chinese ging zu Boden, und der Van schoss mit quietschenden Reifen davon.
Inzwischen hatte sich der Chef der Chinesen unverletzt zur Stretchlimousine durchgeschlagen. Als der Motor mit großem Getöse ansprang, konzentrierten die beiden FBI-Agenten ihr Feuer auf den Wagen und zerschossen die Hinterreifen. Eine Salve traf den Benzintank und ließ den Wagen mit einem dumpfen Knall explodieren. Ein Feuerball schoss in den Himmel, während die Limousine vom Weg abkam und in einem Wäldchen zum Stehen kam. Dort wurde die Wagentür aufgestoßen, und ein brennender Mann taumelte heraus, machte ein paar zaghafte Schritte, blieb stehen und fiel langsam auf die Knie. Aus der Ferne hörte man den Übertragungswagen mit quietschenden Reifen den Park verlassen und sich in den Verkehr Richtung Westen einreihen. Im Park herrschte Chaos. Überall kauerten Kids und Erwachsene jammernd auf dem Boden. D’Agosta rannte zu Pendergast hinüber und war unendlich erleichtert, als dieser sich aufrichtete. Die Chinesen und der falsche Kameramann waren tot, es grenzte an ein Wunder, dass offenbar alle Zivilisten mit dem Leben davongekommen waren.
D’Agosta kniete sich neben Pendergast ins Gras. »Sind Sie in Ordnung?« Der Agent stand noch unter Schock, er brachte kein Wort heraus, aber an der beruhigenden Geste, mit
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