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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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seinen Auserwählten, dass die Stunde gekommen war, damit sie in einer letzten Anstrengung Seine Botschaft der Vergebung verbreiten konnten, solange noch Zeit war. Denn der Zorn Gottes kam niemals ohne Warnung über die Menschen. Wer Ohren hat, der höre … Aber ausgerechnet New York? Buck war niemals östlich des Mississippi gewesen, hatte nie seinen Fuß in eine größere Stadt als Tuscon gesetzt. Die Ostküste war für ihn der Inbegriff des modernen Babylon, ein bedrohlich fremder Moloch, in dem die Menschen nicht viel auf die Worte des Herrn gaben. War dies ein Zeichen? Wollte der Herr ihn? War dies der Ruf Gottes? Und brachte er den Mut auf, ihm zu folgen?
    Von draußen hörte er das Zischen der Luftdruckbremsen eines Überlandbusses. Buck sah auf. Der Greyhound-Express, der das Land von Küste zu Küste durchquerte, hielt vor der Tür. Auf dem Schild über der Windschutzscheibe stand: New York City.
    Er eilte hinaus, gerade als der Busfahrer sich anschickte, die Türen zu schließen. »Entschuldigung«, rief er. »Was kostet denn ein Ticket nach New York? Nur hin, nicht zurück.«
    »Dreihundertundzwanzig Dollar. Bar.«
    Buck kramte seine Geldbörse heraus und fing zu zählen an, während der Fahrer schon ungeduldig aufs Lenkrad trommelte.
    Dreihundertzwanzig Dollar. Das war auf den Cent alles, was er besaß.
    Als der Bus losfuhr und Yuma immer weiter hinter ihnen zurückblieb, saß Reverend Buck auf einem der hinteren Sitzplätze. Sein Gepäck nahm nicht viel Platz in Anspruch, bestand es doch nur aus einer alten Ausgabe der New York Post.

37
    Vasquez rückte vom Fenster weg, schob die Holzplanke wieder an ihren Platz, knipste die abgeschirmte Stablampe an, richtete sich auf, machte ein paar Lockerungsübungen, um sich zu entspannen, und trank einen Schluck Wasser. Es war kurz nach Mitternacht, die Operation verlief gut, wenn es auch die eine oder andere Überraschung gegeben hatte. Die Zielperson hatte keinen geregelten Tagesablauf, sie kam und ging, wie es ihr gerade passte. Allerdings mit einer Ausnahme: Punkt ein Uhr nachts verließ sie das Haus, überquerte den Riverside Drive, machte einen kleinen Spaziergang durch den Riverside Park und kam jedes Mal nach etwa zwanzig Minuten zurück. Es schien ein allabendliches Ritual zu sein, der Gang um den Block vor dem Zubettgehen gewissermaßen. Im Laufe der letzten achtundvierzig Stunden war Vasquez klar geworden, dass er es mit einem Mann von hoher Intelligenz und beachtlichen Fähigkeiten zu tun hatte, wenn er ihn auch nach wie vor für einen kauzigen Sonderling hielt. Er hätte nicht sagen können, was ihn zu diesem Urteil brachte, aber er verließ sich wie immer auf seinen Instinkt. Dieser Mann war anders als alle, mit denen er es bisher zu tun gehabt hatte, das konnte man schon an der äußeren Erscheinung erkennen. Wer, außer einem Sonderling, lief selbst beim Parkspaziergang in einem schwarzen Anzug herum? Dazu kam diese unnatürliche Blässe und der katzenhaft geschmeidige Gang. Ganz davon abgesehen, dass kein vernünftiger Mensch nachts durch den Park spazierte! Er zweifelte nicht daran, dass der Mann eine erstklassige Waffe bei sich trug und genau wusste, wie man damit umging.
    Vasquez ging in Gedanken durch, was er bisher herausgefunden hatte. Es gab vier Leute, die zum Haus gehörten: diesen Pendergast, den Butler, eine ältere Haushälterin, die anscheinend nicht regelmäßig kam, und eine hübsche junge Frau, die immer in altmodischen langen Kleidern herumlief. Sie und Pendergast gingen zu formell miteinander um, als dass sie seine Tochter oder gar seine Geliebte sein konnte. Er tippte eher darauf, dass sie seine Sekretärin war. Besucher kamen so gut wie nie, abgesehen von einem Polizisten, der, wie sein Ärmelstreifen auswies, zum Police Department von Southampton gehörte. Er hatte schütteres Haar und neigte ein wenig zu Übergewicht. Mit Hilfe seines Computers und des kabellosen Internetanschlusses hatte Vasquez schnell herausgefunden, dass es sich um einen gewissen Sergeant Vincent D’Agosta handelte – einen verlässlichen, geradlinigen Typen, der nicht lange fackelte und nötigenfalls mit harten Bandagen kämpfte. Und dann war da einmal mitten in der Nacht ein merkwürdiger Alter mit üppiger weißer Mähne und einem Buch unter dem Arm aufgetaucht. Vermutlich ein nur gelegentlich benötigter Mitarbeiter, wenn nicht gar ein Laufbursche. Vasquez war jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass der Alte mit der Löwenmähne harmlos und

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