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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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der er abwinkte, erkannte D’Agosta, dass es wohl lediglich ein Streifschuss gewesen war.
    Dann kam einer der FBI-Agenten aus dem Leitfahrzeug zu ihnen herübergerannt. »Sind Sie verwundet, Pendergast? Halten Sie durch, wir haben den Rettungswagen und die Feuerwehr angefordert.« Und tatsächlich hörten sie wie aufs Stichwort das näher kommende Heulen von Sirenen.
    »Ich habe nur einen Kratzer abbekommen«, sagte Pendergast. »Ich bin noch etwas benommen, aber sonst geht es mir gut.« Der Sergeant half ihm auf die Beine, die schmutzigen Lumpen waren mit Blut getränkt.
    Zaghaft trauten sich die ersten Anwohner aus ihren Häusern und sahen zu, wie die Feuerwehr ihre Schläuche ausrollte, um die brennende Stretchlimousine zu löschen.
    »Verdammt«, fluchte D’Agosta. »diese Arschlöcher von BAI haben mit einer Schießerei gerechnet. Ich frage mich bloß, warum?«
    »Sie wollten den Deal platzen lassen«, sagte Pendergast. »Und zwar am Vorabend des vermeintlich zum Greifen nahen Erfolges. Darum haben sie den ganzen Aufwand getrieben: den Park, die spielenden Kinder. Sie konnten sich denken, dass die Chinesen nicht gerade erfreut sein würden. Das alles hier war ihr Versuch, nicht in Stücke geschossen zu werden.«
    D’Agosta blickte kopfschüttelnd auf die Spuren des Gemetzels. »Hayward wird begeistert sein.«
    »Das sollte sie auch«, sagte Pendergast. »Wenn wir nicht die Funküberwachung initiiert hätten und beizeiten hier gewesen wären – ich wage gar nicht daran zu denken, was dann passiert wäre.«
    D’Agosta schüttelte den Kopf. »Wissen Sie was?«, murmelte er nachdenklich. »Der Fall wird immer rätselhafter.«

36
    Reverend Wayne P. Buck saß an seinem angestammten Ecktisch im Fernfahrerrasthaus Letzter Schluck in Yuma, Arizona, und nahm sein gewohntes Frühstück zu sich: einen Becher Kaffee mit fettarmer Milch, eine Scheibe Toast mit etwas Marmelade und ein Schälchen Haferflocken ohne Milch und Zucker. Draußen, hinter dem von Fliegen bekleckerten Fenster, rumpelte gerade ein Schwerlasttransporter Richtung Barstow los.
    Buck war eigentlich kein Reverend, aber jeder, der zu ihm kam, sprach ihn so an, und nachdem er sich daran gewöhnt hatte, betrachtete er es als eine Art Ehrentitel. Er beendete sein karges Frühstück, wandte sich um und beäugte erwartungsvoll den Stapel Zeitungen, den ein anonymer Wohltäter, irgendein Fernfahrer vermutlich, auch heute für ihn vor die Tür des Rasthauses gelegt hatte. Er schnitt die Verschnürung auf und überflog die meistens ein, zwei Tage, mitunter auch eine Woche alten Zeitungen. Aha, die New Orleans Times Picayunne von gestern, die Phoenix Sun und die Los Angeles Times. Das fing schon mal gut an, Buck war gespannt, was noch dabei war.
    Seit nunmehr einem Jahr war er als Prediger und Seelentröster in der Umgebung von Yuma tätig. Er hatte ein offenes Ohr für alle, die zu ihm kamen, hörte ihnen mit Engelsgeduld zu, machte ihnen Mut und sprach ihnen Trost zu, wenn er merkte, dass sie dessen bedurften, und las ihnen aus der Bibel vor. Er ahnte, dass sich die meisten nicht aus eigenem Antrieb die Zeit dafür genommen hätten und dass es deshalb so viele Sünder gab, doch es lag ihm fern, sich zu beklagen. Er sprach mit ihnen. Er sprach mit den Truckern, einem nach dem anderen hier am Tresen, mit den Stammgästen am Abend draußen an den Picknicktischen. Am Sonntagmorgen hielt er in der alten Elks Lodge einen Gottesdienst ab, zu dem sich fünfzehn, manchmal sogar zwanzig Trost und Zuspruch Suchende versammelten. Wenn er jemanden fand, der ihn zum Reservat fuhr, dann predigte er auch dort. Die meisten hörten ihm gern zu. Niemand hatte sie jemals über das Wesen der Sünde aufgeklärt oder ihnen vom Ende dieser Welt erzählt. Er betete am Bett der Kranken und tröstete die Verzweifelten mit den Worten Jesu. Sie bezahlten ihn für seine Dienste mit dem, was sie hatten, mit ein paar warmen Mahlzeiten, einem Bett für die Nacht. Er beklagte sich nicht, es war genug.
    Doch er verkündete das Wort Gottes nun schon eine Weile in Yuma, und es gab andere Orte, an denen er gebraucht wurde. Mit jedem Tag blieb ihm weniger Zeit. Denn wahrlich, ich sage Euch, Ihr werdet nicht alle Städte Israels aufsuchen können, ehe der Sohn des Vaters wiederkommt.
    Er glaubte fest an Zeichen und Fingerzeige des Herrn. Auf dieser Erde geschah nichts zufällig. Ein Zeichen des Himmels hatte ihn letztes Jahr von Broken Arrow in Oklahoma nach Borrego Springs in Kalifornien geführt,

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