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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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verblüffenden Raum.
    Die unteren Stockwerke des Lagerhauses waren entkernt worden, so dass eine große, sechs Stockwerke hohe Hülle übrig geblieben war. Vor ihnen lag der weitläufige Hauptkorridor: ein Labyrinth aus Ausstellungstischen, klotzigen wissenschaftlichen Geräten, Computer-Workstations sowie aufwändigen Modellen und dreidimensionalen Schaubildern, die alle im Schatten lagen. D’Agosta wurde auf einen überdimensionierten Tisch aufmerksam, auf dem etwas stand, das ein Modell des Meeresbodens irgendwo in der Antarktis zu sein schien und die dortigen unterseeischen geologischen Verhältnisse zeigte, daneben etwas, das wie ein Vulkan aussah. Außerdem waren da noch weitere aufwändige Modelle, darunter eines von einem Schiff, das mit geheimnisvoll aussehenden Unterwasserfahrzeugen, wissenschaftlichen Geräten und militärischer Hardware voll gestopft war.
    Aus dem Schatten ertönte eine Stimme: »Herzlich willkommen.«
    D’Agosta drehte sich um und sah in der Schummerbeleuchtung eine Gestalt im Rollstuhl, die zwischen zwei Reihen langer Tische auf ihn zukam: ein Mann mit kurz geschnittenen braunen Haaren und schmalen Lippen über einem kantigen Kinn. Er trug einen unauffälligen, aber gut geschnittenen Anzug und dirigierte seinen Rollstuhl mit einem kleinen Joystick, den seine schwarzbehandschuhten Finger bedienten. D’Agosta vermutete, dass ein Auge des Mannes aus Glas war, denn es zeigte nichts von dem intensiven Funkeln des anderen. Auf der einen Gesichtshälfte verlief vom Haaransatz bis zum Kinn eine violette Narbe, die ein wenig einem Schmiss ähnelte.
    »Ich bin Eli Glinn«, sagte der Mann, dessen Stimme milde und neutral klang. »Sie müssen Lieutenant D’Agosta und Special Agent Pendergast sein.« Er stoppte seinen Rollstuhl und streckte die Hand zum Gruß aus. »Herzlich willkommen bei Effective Engineering Solutions.«
    Pendergast und D’Agosta gingen hinter dem Mann her zwischen den Tischen hindurch und vorbei an einem kleinen Gewächshaus, in dem mehrere Glimmlampen ein unheimliches Flackerlicht spendeten, und betraten schließlich einen Fahrstuhlkäfig, mit dem sie zu einer vier Stockwerke höher gelegenen Laufplanke hinaufglitten.
    Während der Mann im Rollstuhl die Laufplanke entlangfuhr, beschlichen D’Agosta doch gelinde Zweifel. Effective Engineering Solutions? Mr – nicht Dr. – Eli Glinn. Ob Constance Greene, ungeachtet ihrer hochgerühmten Recherchefähigkeiten, sich dieses Mal getäuscht hatte? Der Bursche sah nicht gerade wie einer jener Profiler aus, mit denen D’Agosta in seinen Jahren als Polizist schon ziemlich viel zu tun gehabt hatte.
    Glinn erwiderte den Blick und betrachtete D’Agostas Uniform. »Sie können Ihr Funkgerät und Ihr Handy getrost ausschalten, Lieutenant. Dieses Gebäude ist gegen sämtliche drahtlosen Signale und Funkfrequenzen abgeschirmt.« Glinn fuhr ihnen voran in ein kleines, mit glänzenden Holzmöbeln eingerichtetes Besprechungszimmer, schloss die Tür und bedeutete ihnen, Platz zu nehmen. Dann rollte er sich zur anderen Seite des Tischs, wo eine Lücke zwischen den kohlefarbenen Herman-Miller-Stühlen unverkennbar für ihn reserviert war. Vor ihm auf dem Tisch lag eine dünne Aktenmappe; ansonsten war der glänzende Tisch leer.
    Glinn lehnte sich zurück und sah D’Agosta und Pendergast forschend an. »Ihr Ersuchen ist ungewöhnlich.«
    »Ich habe ein ungewöhnliches Problem«, entgegnete Pendergast.
    Glinn musterte ihn. »Das ist eine ziemlich wirkungsvolle Verkleidung, die Sie da gewählt haben, Mr Pendergast.«
    »Allerdings.«
    Glinn faltete die Hände. »Erzählen Sie doch einmal, worum es bei Ihrem Problem geht.«
    Pendergast blickte sich um. »Erzählen Sie doch mal von Ihrem Unternehmen. Ich frage nur, weil das alles hier…«, er machte eine ausholende Handbewegung, »… nicht gerade wie das Büro eines Tatortanalytikers aussieht.«
    Glinn lächelte ein breites, freudloses Lächeln, wodurch sich die Narbe leicht verzog und ein wenig dunkler erschien. »Das ist eine berechtigte Frage. Effective Engineering Solutions beschäftigt sich damit, ganz besondere Ingenieurprobleme zu lösen und Fehleranalysen durchzuführen.«
    »Welche Art von Ingenieurproblemen?«, fragte Pendergast.
    »Zum Beispiel, wie man einen unterirdisch angelegten Atomreaktor in einem bestimmten Schurkenstaat im Nahen Osten, der waffenfähiges Uran produziert, neutralisieren kann. Oder die Analyse des geheimnisvollen und plötzlichen Verlustes eines

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