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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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verneigte sich.
    »Ich glaube, wir haben jetzt unsere Pflicht getan.« Er schaute sie lächelnd aus seinen funkelnden Augen an. »Und nun können Sie sich ganz unbemerkt nach Hause schleichen. Ich dagegen habe leider oben in meinem Büro noch ein paar Dinge zu erledigen. Sprechen wir doch kommende Woche über den Urlaub, den ich Ihnen schulde.«
    Nachdem er sich vor ihr verneigt hatte, wandte sich Nora erleichtert ab, um zum nächstgelegenen Ausgang und nach Hause zu gehen.

51
     
    Zum vielleicht fünfzigsten Mal in den vergangenen beiden Tagen fasste Larry Enderby den festen Vorsatz, seinen Job im Museum zu kündigen und so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
    Nicht nur, dass sich sein Arbeitsplatz in einem fensterlosen Raum im Untergeschoss des Naturhistorischen Museums befand, dem gruseligsten Schuppen in ganz New York. Nein, ihm gingen die Horrorbilder dessen, was er vor zwei Tagen gesehen hatte, einfach nicht mehr aus dem Kopf. Verdammt, die hatten ihm weder einen Tag freigegeben noch eine psychologische Beratung angeboten oder sich bei ihm bedankt. Es war gerade so, als zählte er gar nicht. Es war, als zählte sie gar nicht, so wie die einfach mit den Ausstellungsvorbereitungen weitergemacht hatten, als wäre nichts passiert.
    Margo Green. Er hatte sie zwar nicht sehr gut gekannt, aber die paar Male, als sie sich getroffen hatte, hatte sie sich echt Mühe gegeben, nett zu ihm zu sein. Was mehr war, als er über die meisten Kuratoren und die Leute aus der Museumsleitung sagen konnte. Aber so wurden ja alle behandelt, die in dem Museum unter einer bestimmten Ebene angestellt waren: wie Tagelöhner.
    Wenn er jedoch ehrlich zu sich selbst war, dann war Enderby hauptsächlich darüber verärgert, dass das Museum genau diesen Zeitpunkt – während der größten Party seit Jahren – gewählt hatte, um noch eine Ausstellungshalle auf das neue Sicherheitssystem umzustellen. Anstatt zusammen mit den Schönen und Reichen zwei Stockwerke über ihm in Kaviar und Champagner zu schwelgen, hockten er und seine Kollegen wieder mal hier unten im Keller und rackerten sich mit Softwareprogrammen ab. Sicher, man hatte sie zu der Party eingeladen, so wie alle anderen Mitarbeiter des Museums auch. Aber das setzte dem Ganzen doch nur noch die Krone auf! Theatralisch seufzend rollte sich Enderby auf seinem Stuhl von der Computerkonsole zurück.
    »Erschöpft?«, fragte Walt Smith, Projektmanager der Aktualisierung des Sicherheitssystems im Museum, von einem Monitor in der Nähe.
    Smitty war ungewöhnlich freundlich zu Enderby, seit der vor zwei Tagen die Herausgeberin von Museology entdeckt hatte. Praktisch alle schlichen um ihn herum, als wäre jemand in seiner Familie gestorben.
    »Wie wär’s mit ‘ner kurzen Pause, damit wir hoch zur Party können?«, fragte Enderby. »Gegen ‘n paar Cocktailshrimps hätte ich nichts einzuwenden.«
    Smitty schüttelte den Kopf. In der einen Hand hielt er einen Black Berry, in der anderen ein Handy. »Das geht nicht, Larry. Tut mir Leid.«
    »Ach, stell dich nicht so an, Smitty«, sagte Jim Choi, der Software-Ingenieur vom äußeren Ende seiner Reihe von Diagnostikgeräten. »Nur für ‘ne halbe Stunde. Du wirst dich wundern, wie viel Shrimps ich in der Zeit verdrücken kann. Die Party ist schon fast vorbei, bald gibt’s da nichts mehr zu futtern.«
    »Du weißt doch, dass wir den Zeitplan einhalten müssen. Die Astor-Halle ist genau wie jede andere, noch eine auf unserer Liste. Was sollen wir denn machen? Die Zeiger der Atomuhr fünf Minuten zurückdrehen, damit es niemand mitbekommt?« Smitty lachte über seinen eigenen elenden Witz.
    Choi verdrehte die Augen. Smitty war nicht gerade für seinen Humor berühmt. Enderby fiel auf, dass der Spitzbart an Smittys Kinn beim Lachen hoch und runter wackelte. Anscheinend war der struppige Ziegenbart nur durch ein paar Haare am Kinn befestigt, und wenn’s nach Enderby gegangen wäre, hätte er auch ganz abfallen können. Aber selbst wenn er ganz allgemein in gereizter Stimmung war, er musste doch zugeben, dass Smitty im Grunde kein schlechter Vorgesetzter war. Er hatte sich in der Hierarchie hochgearbeitet und war – obwohl erst fünfunddreißig – schon seit Ewigkeiten im Museum angestellt. Ein echter Pedant zwar und relativ humorlos, aber solange man seine Arbeit gewissenhaft erledigte, passte er auf einen auf. Schließlich konnte Smitty ja nichts dafür, dass die großen Tiere im Museum gefordert hatten, dass das neue Sicherheitssystem

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