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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und Größen und bestanden aus schönem, handgefertigtem Messing. Als Nächstes kam eine stattliche Anzahl von schwarzen, mit Draht verbundenen Gegenständen dran, ein Stapel dünner Mylarfolie, mehrere kleine Schneidewerkzeuge, exotisch aussehende Metallinstrumente und ein Heftchen mit Haftpads, von denen jedes die Größe und Form einer Linse hatte.
    Nachdem er diese Utensilien mit militärischer Präzision auf dem Fußboden ausgelegt hatte, wartete der Mann: immer noch kauernd, reglos, die Stoppuhr wieder in der Hand. Er sah hoch in den vor ihm liegenden Ausstellungssaal. Finster – stockfinster –, nicht der geringste Lichtschimmer verriet seinen außergewöhnlichen Inhalt. Das Dunkel war Teil des Sicherheitssystems, denn die einzige elektromagnetische Strahlung in dem Raum nach seiner Schließung bestand aus unsichtbaren Infrarotstrahlen. Selbst die Myriaden von Laserstrahlen, die kreuz und quer durch den Saal huschten, bestanden aus Infrarotlicht und waren damit für das bloße Auge nicht zu erkennen. Aber er brauchte kein Licht: Er hatte das hier schon Hunderte Male geprobt, in einem exakten Duplikat dieses Raums, den er selbst gebaut hatte.
    Die Uhr gab ein weiteres leises Piepen von sich, und der Mann legte los. Wieselflink huschte er durch den Raum und platzierte die Dentalspiegel an den dafür vorgesehenen Positionen, wobei er jeden Spiegel in einem exakt vorausberechneten Winkel aufstellte. Keine zwei Minuten später war er damit fertig und zurück an seinem Ausgangspunkt neben der Tür, langsam und regelmäßig atmend, die Stoppuhr in der Hand.
    Noch ein leises Piep zeigte an, dass die Laserscanner wieder angegangen waren – jetzt war jeder von ihnen umgeleitet worden, so dass sie an den Wänden entlangführten, anstatt kreuz und quer durch den Raum zu huschen. Der Laser-Scanner gehörte zu den wichtigsten Merkmalen des neuen Sicherheitssystems. Zweifellos beglückwünschten sich die Techniker im Keller soeben zu einem weiteren erfolgreichen Testlauf.
    Wieder wartete der Mann und sah auf seine Uhr. Noch ein leises Piep, und er war wieder auf den Beinen; diesmal trug er die Mylarfolien, die er über die Objektive der Videokameras legte, die an etlichen strategisch wichtigen Stellen angebracht waren.
    Die für das nackte Auge durchsichtigen Mylarfolien waren in Wirklichkeit mit Hologrammen versehen, die stark auf Infrarotlicht reagierten und präzise jenen Raumausschnitt wiedergaben, auf den die Infrarotkameras gerichtet waren – natürlich ohne den Mann. Wenn die Videokameras wieder angingen, würde sich den Technikern das gleiche eintönige Bild bieten, das sie zuvor gesehen hatten. Nur dass es eben nicht die Wirklichkeit abbildete.
    Wieder zog sich der Mann katzengewandt in seine sichere Ecke zurück. Wieder wartete er, bis die Stoppuhr noch ein leises Warnsignal piepte.
    Diesmal huschte er an der Wand des Raums entlang und stellte in jede Ecke einen glatten schwarzen Kasten, die mittels Drähten mit einem kleinen Trafo verbunden waren. Es handelte sich um starke Laserkanonen von dem Typus, den das FBI verwendete; sie waren so modifiziert, dass sie das neue Infrarot-Doppler-Radarsystem des Museums blockierten, das angeblich so empfindlich reagierte, dass es die Bewegung einer Kakerlake auf einem Teppich erkannte.
    Sowie die Radar-Blocker an Ort und Stelle und aktiviert waren, richtete sich der Mann auf, staubte sich die Knie ab und stieß ein leises, trockenes Kichern aus. Mit geradezu lässigen Bewegungen zog er eine Stablampe aus der Leinentasche, schaltete sie an und ließ den mattgrünen Lichtstrahl in dem Saal umherschweifen – die exakte Wellenlänge des Lichts hatte er so gewählt, dass keiner der hochempfindlichen elektromagnetischen Sensoren, die es im Raum gab, sie erkennen konnte.
    Der Mann schlenderte lässig in die Mitte des Ausstellungssaals. Dort erhob sich eine quadratische, etwa einen Meter zwanzig hohe Säule, auf der eine Haube aus dickem Plexiglas stand. Er beugte sich vor und schaute in die Haube. Darin lag, auf dickem Samt, ein dunkler, herzförmiger Diamant von außergewöhnlicher, fast unglaublicher Größe: Luzifers Herz, das Prunkstück des Museums, war einmal als wertvollster Diamant der Welt bezeichnet worden. Er war mit Sicherheit der schönste.
    Jetzt konnte er ungestört anfangen.
    Mit einem kleinen Schneidegerät schnitt der Mann ein Loch in das Plexiglas. Dann griff er mit mehreren schmalen Werkzeugen, die nur zu diesem Zweck hergestellt und mit einigen winzigen

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