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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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nickte seinen Vasallen zu, die sich erhoben und um den Tisch gingen, um die roten Schnellhefter zu verteilen. Hayward registrierte, dass weder sie noch Singleton einen Ordner erhielten. Sie hatte dies für eine Arbeitsbesprechung gehalten, aber offenbar hatte Special Agent Coffey bereits feste Vorstellungen von der Vorgehensweise in diesem Fall und weder Interesse noch Bedarf an irgendwelchen Beiträgen seitens der Polizei.
    »In diesen Ordnern finden Sie erste Handlungsanweisungen und Einsatzbefehle. Sie arbeiten in Teams, die aus jeweils sechs Agenten bestehen. Unsere oberste Priorität ist es, genau zu ermitteln, wo sich Pendergast in den letzten vierundzwanzig Stunden aufgehalten hat, nach Mustern zu suchen, Kontrollpunkte einzurichten und die Schlinge zuzuziehen, bis wir ihn haben. Wir wissen nicht, warum er auf Long Island herumkurvt und an Tankstellenshops hält. Die Leute, die wir befragt haben, meinen, dass er auf der Suche nach jemandem ist. Ich erwarte, dass jedes Team stündlich einen mündlichen Bericht erstattet, entweder mir persönlich oder den Agents Brooks und Rabiner.«
    Coffey erhob sich schwerfällig und ließ seinen wütenden Blick über die Runde gleiten. »Ich habe nicht die Absicht, diese Sache zu beschönigen. Pendergast ist einer von uns. Er kennt alle einschlägigen Tricks. Obwohl es so aussieht, als hätten wir ihn im östlichen Teil von Long Island festgenagelt, könnte er uns immer noch durch die Lappen gehen. Deshalb mobilisiert das FBI seine geballten Kräfte in diesem Fall. Wir müssen den Mistkerl schnappen, und zwar schnell. Der Ruf des FBI steht auf dem Spiel.« Er blickte sich erneut in der Runde um: »Noch Fragen?«
    »Ja«, hörte Hayward sich sagen.
    Aller Augen richteten sich auf sie. Sie hatte eigentlich gar nicht die Absicht gehabt, sich zu Wort zu melden. Die Antwort war ihr einfach spontan herausgerutscht.
    Coffey funkelte sie an, seine kleinen Augen verengten sich auf die Größe von Stecknadelköpfen. »Captain, äh, Hayward, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Bitte, stellen Sie Ihre Frage.«
    »Sie haben nichts über die Rolle der New Yorker Polizei bei dieser Fahndung gesagt.«
    Colleys Augenbrauen schossen in die Höhe. »Rolle?«
    »Genau. Ich habe viel darüber gehört, was das FBI zu tun gedenkt, aber nichts über die Kooperation mit der New Yorker Polizei, die Sie eingangs erwähnten.«
    »Captain Hayward, den letzten Informationen zufolge hält sich Pendergast im Bezirk Suffolk auf. Da draußen können Sie nicht viel für uns tun.«
    »Stimmt. Aber wir haben Dutzende von Detectives hier in Manhattan, die mit dem Fall vertraut sind, wir haben praktisch sämtliche Beweise ermittelt.«
    »Lieutenant«, fiel Coffey ihr ins Wort, »niemand ist der New Yorker Polizei dankbarer für ihre Unterstützung bei den Ermittlungen als ich.« Er sah allerdings alles andere als dankbar aus – ganz im Gegenteil: Er wirkte noch genervter als vorher, soweit das überhaupt möglich war. »Im Moment liegt der Fall außerhalb ihrer Zuständigkeit.«
    »Außerhalb unserer unmittelbaren Zuständigkeit, das ist richtig. Aber Pendergast könnte auch in die Stadt zurückkehren. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Agent Pendergast in zwei Mordfällen gesucht wird, bei denen ich die Ermittlungen leite, möchte ich sicherstellen, dass wir ihn vernehmen können, sobald er gefasst ist.«
    »Wir sollten der Entwicklung nicht vorgreifen«, schnauzte Coffey sie an. »Bis jetzt ist der Mann noch auf freiem Fuß. Weitere Fragen?«
    Alles schwieg.
    »Gut. Eines noch.« Coffey senkte die Stimme. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand ein Risiko eingeht. Pendergast ist bewaffnet, verzweifelt und extrem gefährlich. Wir müssen uns auf eine bewaffnete Konfrontation einstellen. Mit anderen Worten: Zögern Sie nicht, von Ihrer Schusswaffe Gebrauch zu machen. Knallen Sie den Mistkerl ab.«

62
     
    George Kaplan trat aus seinem roten Sandsteinhaus am Gramercy Park und hielt kurz am oberen Treppenabsatz inne, um einen prüfenden Blick auf seinen Kaschmirmantel zu werfen, schnipste einen Staubfussel weg und zupfte an seiner perfekt gebundenen Krawatte. Dann klopfte er sich auf die Manteltaschen, atmete die kühle Januarluft ein und ging die Stufen hinab. Das Haus lag direkt gegenüber dem Park, in einer ruhigen, von Bäumen gesäumten Wohngegend. Sogar im kalten Winterwetter gingen Mütter mit ihren Kindern auf den gewundenen Parkwegen spazieren, und ihre fröhlichen Stimmen schallten durch die kahlen

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