Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd
einschließlich Beck, in Panik und heillosem Durcheinander auf den Boden warfen.
Und dann war er verschwunden – durch die vermeintlich abgeschlossene Tür.
Beck sprang hoch. »Halten Sie den Mann auf! Halten Sie ihn auf!«
Als Smithback sich mit dröhnendem Schädel aufrappelte, sah er durch die Doppeltüren, wie die beiden Wachmänner, die ausgestreckt auf dem Boden gelegen hatten, sich gerade aufrappelten und nach ihren Waffen fingernd die Halle hinunterrannten.
»Er hat den Diamanten«, brüllte Collopy und kämpfte sich hoch. »Er hat Luzifers Herz! Mein Gott, Sie müssen ihn schnappen! Tun Sie doch etwas!«
Beck holte sein Funkgerät heraus. »Sicherheitszentrale? Hier Samuel Beck. Riegeln Sie das Gebäude ab! Ich will, dass nichts und niemand das Gebäude verlässt, kein Müll, keine Post, keine Personen, nichts. Hören Sie? Schalten Sie die Fahrstühle ab, verschließen Sie die Treppenhäuser. Ich will, dass die höchste Alarmstufe ausgelöst wird und sämtliche Sicherheitskräfte nach einem George Kaplan suchen. Besorgen Sie sich ein Foto von seinem Gesicht bei der Videoüberwachung am Checkpoint. Niemand verlässt das Gebäude, bis wir einen Sicherheitskordon aufgestellt haben. Nein, zur Hölle mit den Brandschutzvorschriften! Dies ist ein direkter Befehl! Und am Eingang Sixth Avenue will ich umgehend ein Durchleuchtungsgerät, mit dem man einen verschluckten oder versteckten Diamanten orten kann, und dazu ein vollständiges Technikerteam, das mit dem Ding umgehen kann. Pronto!« Er wandte sich den anderen im Konferenzsaal zu. »Keiner von Ihnen, keiner verlässt diesen Raum ohne meine Erlaubnis.«
Zwei zermürbende und anstrengende Stunden später fand sich Smithback mit, wie ihm schien, tausend Versicherungsangestellten von Transglobal in einer Warteschlange wieder. Die lange Reihe der Wartenden zog sich schier endlos durch die innere Eingangshalle des Gebäudes und wand sich dreimal um die Fahrstuhlanlage. Am anderen Ende der Eingangshalle sah Smithback mehrere Angestellte, die vollbeladene Karren mit Post und Päckchen zu jener Art von Durchleuchtungsgeräten rollten, wie man sie auf Flughäfen findet, und jedes Teil hindurchlaufen ließen. Kaplan war nicht gefunden worden, was Smithback insgeheim nicht überraschte.
Als er fast bis an die Spitze der Schlange aufgerückt war, hörte er den Lärm streitender Stimmen. Der Tumult ging von einer größeren Anzahl von Leuten aus, die man auf einer Seite zusammendrängte, weil sie sich geweigert hatten, sich durchleuchten zu lassen. Draußen vor dem Eingang standen Feuerwehrfahrzeuge mit blinkendem Blaulicht, Polizeiwagen und der unvermeidliche Pulk von Presseleuten. Sporadischer Beifall und ein Blitzlichtgewitter begrüßten die Personen, die in den grauen Januarmorgen hinaustraten, nachdem man sie gründlich durchsucht und durch das Beleuchtungsgerät geschleust hatte.
Smithback versuchte, sein Schwitzen unter Kontrolle zu bringen. Mit jeder dahinschleichenden Minute war seine Nervosität schlimmer geworden. Zum x-ten Mal verfluchte er sich dafür, in diesen hirnrissigen Plan eingewilligt zu haben. Er hatte bereits zwei Leibesvisitationen hinter sich, einschließlich einer ekligen Untersuchung seiner Körperhöhlen. Wenigstens hatte man die anderen im Konferenzsaal derselben Art von Untersuchung unterzogen. Der Museumsdirektor hatte darauf bestanden, dass er selbst und alle anderen, einschließlich der Wachmänner von Transglobal und sogar Beck, die Prozedur über sich ergehen ließen. Inzwischen hatte Collopy – fast außer sich vor Erregung – alles getan, was in seiner Macht stand, um Smithback zu überreden, Stillschweigen zu bewahren und nichts zu veröffentlichen. O Mann, wenn der wüsste …
Warum in drei Teufels Namen hatte er diesem Wahnsinn jemals zugestimmt?
Jetzt waren nur noch zehn Leute vor ihm. Man bugsierte die Personen eine nach der anderen in ein Ding, das wie eine enge Telefonzelle aussah, während nicht weniger als vier Techniker verschiedene daran angeschlossene CRT-Bildschirme auswerteten. Irgendjemand vor ihm in der Schlange hatte ein Transistorradio, um das sich alle scharten – es war doch immer wieder erstaunlich, wie schnell sich Nachrichten verbreiteten. Offenbar war der echte Kaplan vor einer halben Stunde unversehrt vor seinem Sandsteinhaus abgesetzt worden und wurde jetzt von der Polizei vernommen. Bisher wusste niemand, wer der falsche Kaplan war.
Nur noch zwei Leute vor mir. Smithback versuchte vergeblich zu
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