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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wechselte auf Grün, und die Safetür sprang klickend auf. Im Inneren befand sich ein einfacher Metallschrank mit acht Schubladen. Jede war mit einer Nummer versehen.
    »Schublade 2«, sagte der Generaldirektor.
    Die Lade wurde geöffnet. Grainger beugte sich vor und holte eine kleine graue Metallbox heraus, die er zum Tisch hinübertrug und ehrfürchtig vor Kaplan absetzte. Der Gemmologe ließ sich am Tisch nieder und fing an, eine kleine Sammlung von Werkzeugen und Lupen vor sich auszubreiten, die er penibel an der oberen Tischkante anordnete. Er holte ein aufgerolltes Tuch aus schwarzem Samtplüsch heraus und legte es zu einem ordentlichen Rechteck auf der Mitte des Tisches aus. Die übrigen Männer verfolgten aufmerksam sein Vorgehen und standen dabei im Halbkreis um den Tisch herum, mit Ausnahme des Wachmanns, der einige Schritte zurückgetreten war.
    Zuletzt streifte sich Kaplan ein Paar Chirurgenhandschuhe über. »Ich wäre dann so weit. Geben Sie mir den Schlüssel«
    »Tut mir Leid, Mr Kaplan, aber die Vorschriften verlangen, dass ich die Kassette öffne«, erklärte der Sicherheitschef.
    Kaplan wedelte verärgert mit der Hand. »Meinetwegen. Lassen Sie das gute Stück nicht fallen, Sir. Diamanten mögen hart sein, sind aber trotzdem zerbrechlich wie Glas.«
    Beck beugte sich über das Metallkästchen, steckte den Schlüssel hinein und hob den Deckel. Alle Blicke richteten sich gebannt auf die Kassette.
    »Fassen Sie ihn nicht mit Ihren nackten, verschwitzten Händen an«, sagte Kaplan scharf.
    Der Sicherheitschef zog sich zurück. Kaplan griff in die Kassette, nahm den Stein so lässig heraus, als ob es ein Golfball wäre, und legte ihn auf das Samttuch vor sich. Er klappte eine Lupe auf und beugte sich über den Stein.
    Nach einer Weile richtete er sich plötzlich auf und sagte in scharfem, gereiztem Ton: »Tut mir Leid, aber ich kann unmöglich arbeiten, wenn ich derart bedrängt werde, vor allem von hinten. Also bitte, meine Herren!«
    »Selbstverständlich«, sagte Grainger. »Lassen Sie uns alle etwas zurücktreten, damit Mr Kaplan in Ruhe arbeiten kann.«
    Einträchtig schlurften die Anwesenden ein Stück zurück. Kaplan beugte sich wieder über den Stein. Er hob ihn mit einer kleinen vierarmigen Greifzange hoch und drehte ihn damit herum. Dann legte er die Lupe beiseite.
    »Geben Sie mir meinen Chelsea-Filter«, sagte er scharf zu niemand im Besonderen.
    »Äh, was ist das?«, fragte Beck.
    »Der weiße rechteckige Gegenstand da drüben.«
    Der Sicherheitschef griff nach dem Filter und reichte ihn Kaplan hinüber. Kaplan nahm ihn entgegen, klappte ihn auf und untersuchte erneut den Stein, wobei er etwas Unverständliches vor sich hin murmelte.
    »Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit, Mr Kaplan?«, fragte Grainger besorgt.
    »Nein«, kam es barsch zurück.
    Die Spannung im Tresorraum nahm spürbar zu.
    »Haben Sie genügend Licht?«, fragte der Generaldirektor.
    Frostiges Schweigen.
    »Geben Sie mir den DiamandNite. Nein, nicht das. Das!«
    Beck gab ihm ein merkwürdiges Gerät mit einer kleinen Spitze am vorderen Ende. Kaplan hielt es mit äußerster Vorsicht an den Diamanten. Das Gerät gab einen leisen Piepston von sich und leuchtete grün auf.
    »Hm. Zumindest wissen wir jetzt, dass es kein Moissanit ist«, sagte der Juwelenexperte knapp und gab das Gerät an Beck zurück, der sich in der Rolle des Handlangers offenkundig nicht besonders glücklich fühlte.
    Kaplan brummelte wieder missmutig vor sich hin. »Das Polariskop, bitte.«
    Nach einigen Fehlversuchen reichte Beck ihm das gewünschte Werkzeug. Der Juwelenexperte bedachte ihn mit einem langen Blick, gefolgt von einem verächtlichen Schnauben.
    Dann erhob sich Kaplan und musterte jeden der Anwesenden. »Nach allem, was ich bis jetzt gesehen habe, was in Anbetracht der hier herrschenden grauenvollen Lichtverhältnisse nicht sehr viel ist, handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung. Eine hervorragende Fälschung, aber eine Fälschung.«
    Entsetztes Schweigen. Smithback warf Collopy einen verstohlenen Blick zu. Das Gesicht des Museumsdirektors war kreidebleich geworden.
    »Aber Sie sind sich nicht sicher?«, fragte der Generaldirektor.
    »Wie könnte ich mir sicher sein? Wie können Sie von einem Sachverständigen wie mir erwarten, dass ich einen farbigen Diamanten bei Neonlicht begutachte?«
    Betretenes Schweigen. »Aber hätten Sie nicht Ihre eigenen Lampen mitbringen können?«, wagte Grainger sich vor.
    »Meine eigenen Lampen?«,

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