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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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polterte Kaplan. »Verzeihung, Sir, aber Ihre Ignoranz schreit zum Himmel. Wir haben es hier mit einem Fancy Colour-Diamanten zu tun, dessen Farbintensität als Vivid eingestuft wurde. Um einen solchen Stein zu untersuchen, können Sie nicht einfach irgendeine alte Lampe hier reintragen! Ich brauche echtes Licht, um sicher zu sein. Tageslicht! Alles andere ist Humbug. Niemand hat auch nur mit einem Sterbenswörtchen erwähnt, dass ich den kostbarsten Diamanten der Welt unter Neonlicht begutachten soll. Das ist eine Beleidigung meines Berufsstandes.«
    »Warum haben Sie das nicht gesagt, als wir den Termin vorbereitet haben?«, warf Beck ein.
    »Weil ich davon ausgegangen bin, dass ich es mit einer Versicherungsgesellschaft von Niveau zu tun habe, die sich mit Edelsteinen auskennt. Ich hatte keine Ahnung, dass ich gezwungen sein würde, einen Diamanten in einem stickigen Kellertresor zu untersuchen. Ganz zu schweigen davon, dass mir dabei ein halbes Dutzend Leute im Nacken sitzen, als wäre ich irgendein Affe im Zoo. Ich werde in meinen Bericht schreiben, dass es sich möglicherweise um eine Fälschung handelt, dass für eine abschließende Beurteilung jedoch eine erneute Untersuchung unter natürlichen Lichtverhältnissen erforderlich ist.« Kaplan verschränkte die Arme und funkelte den Generaldirektor grimmig an.
    Smithback schluckte schwer. »Tja«, sagte er und schlug einen, wie er hoffte, überzeugenden Ton an. »Das war’s dann wohl. Ich hab meine Story.«
    »Was für eine Story?«, fragte Collopy und drehte sich zu ihm um. »Es gibt keine Story. Wir haben kein endgültiges Ergebnis.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete ihm Grainger mit bebender Stimme bei. »Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    Smithback zuckte die Achseln. »Meine ursprüngliche Quelle hat mir gesagt, dass der Diamant eine Fälschung ist. Jetzt sagt auch Mr Kaplan, dass es möglicherweise eine Fälschung ist.«
    »Das entscheidende Wort ist möglicherweise«, sagte Grainger.
    »Einen Moment bitte«, Collopy wandte sich an Kaplan. »Sie brauchen Tageslicht, um ganz sicher zu sein?«
    »Habe ich das nicht gerade gesagt?«
    Collopy wandte sich an den Generaldirektor. »Gibt es nicht einen Ort, an dem er den Stein unter den erforderlichen Bedingungen begutachten kann?«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    Collopy richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Grainger«, sagte er in scharfem Ton. »Die sichere Aufbewahrung dieses Steins lag in Ihrer Verantwortung.«
    »Wir könnten den Stein in den Konferenzsaal hochbringen«, bot Grainger an. »In den achten Stock. Da oben gibt’s jede Menge Licht.«
    »Entschuldigung, Mr Grainger«, wandte Beck ein, »aber die Vorschriften sind eindeutig: Der Diamant darf den Tresorraum nicht verlassen.«
    »Sie haben gehört, was der Mann gesagt hat. Wir brauchen besseres Licht.«
    »Bei allem gebührenden Respekt, Sir. Ich habe meine Vorschriften, und nicht einmal Sie können daran etwas ändern.« Der Generaldirektor machte eine wegwerfende Handbewegung. »Unsinn! Diese Sache ist von entscheidender Wichtigkeit. Da gibt’s bestimmt eine Ausnahmeregelung.«
    »Nur im Fall einer schriftlichen, notariell beglaubigten Genehmigung des Versicherungsnehmers.«
    »Na also. Den Museumsdirektor haben wir hier. Und Lord ist Notar. Stimmt’s, Foster?«
    Foster Lord nickte.
    »Dr. Collopy, sind Sie bereit, die erforderliche schriftliche Genehmigung zu erteilen?«
    »Selbstverständlich. Wir müssen das jetzt klären.« Sein Gesicht war aschfahl, fast totenbleich.
    »Foster, setzen Sie das Schriftstück auf.«
    »Als Leiter der Sicherheitsabteilung muss ich Ihnen dringend davon abraten«, erklärte Beck ruhig.
    »Mr Beck«, sagte Grainger. »Ich weiß Ihre Besorgnis zu schätzen. Aber ich glaube nicht, dass Sie die Situation voll erfassen. Unsere Deckungsgrenze für Museen liegt bei hundert Millionen Dollar, aber für Luzifers Herz gilt eine Zusatzklausel. Das Museum hat uns den Stein unter der Bedingung in Gewahrsam gegeben, dass wir unbegrenzt dafür haften. Ganz gleich, wie hoch die unabhängigen Sachverständigen des GIA den Wert des Steins einschätzen – wir müssen zahlen. Wir brauchen eine Antwort auf die Frage, ob dieser Stein echt ist, und wir brauchen sie jetzt.«
    »Trotzdem«, sagte Beck, »möchte ich der Ordnung halber noch einmal darauf hinweisen, dass ich es ablehne, den Stein aus dem Tresorraum zu entfernen.«
    »Zur Kenntnis genommen. Foster? Setzen Sie das Schriftstück auf.

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