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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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er konnte ja nicht einfach stehen bleiben und sich umdrehen – das würde verdächtig wirken. Am besten, er ging einfach an dem Mann vorbei, als wollte er eine Abkürzung nehmen.
    »Morgen, Officer«, sagte er, als er mit dem Polizisten auf gleicher Höhe war.
    »Tag, Mr Smithback.«
    Smithbacks Kiefer mahlten. Wer immer die Ermittlungen in diesem Mordfall leitete, war ein Profi und hielt sich an die Vorschriften. Aber er selbst war auch kein drittklassiger Schreiberling. Wenn es einen anderen Weg ins Gebäude gab, dann würde er ihn finden. Er folgte dem Durchgang um die Rückseite des Hauses herum, bis der schmale Weg im rechten Winkel abbog und zurück zur 65th führte.
    Ja. Dort, keine dreißig Meter vor ihm, lag der Personaleingang des La Vieille Ville. Einsam und verlassen, kein Bulle lungerte davor herum. Wenn er schon nicht in den vierundzwanzigsten Stock raufkam, könnte er sich ja wenigstens mal den Ort ansehen, wo der Mann gelandet war.
    Smithback war gut drauf. Sobald er das Restaurant überprüft hätte, würde sich vielleicht sogar eine Möglichkeit ergeben, doch noch ins Hochhaus hineinzukommen. Es musste Verbindungsgänge geben, vielleicht durch den Keller. Smithback erreichte die ramponierte Metalltür, zog sie einen Spaltbreit auf und wollte die Küche betreten. Dann blieb er ruckartig stehen. Dort, neben einer Reihe wuchtiger Herde, nahmen gerade mehrere Polizisten die Aussagen von Köchen und Kellnern auf. Alle drehten sich langsam zu ihm um und sahen ihn an. Er trat zögernd ein, als ob er irgendwo hinwollte.
    »Keine Presse«, brüllte einer der Bullen.
    »Sorry«, antwortete Smithback und rang sich, wie er befürchtete, ein äußerst verklemmtes Lächeln ab. »Hab mich verlaufen.« Und damit schloss er, ganz sanft, die Tür und zog sich zurück. Er ging zurück zur Vorderseite des Gebäudes, wo er abermals vom Anblick der riesigen Schar von Reportern abgestoßen wurde, die alle wie Schafe dastanden, die zur Schlachtbank geführt wurden.
    Aber nicht mit ihm, nicht mit Bill Smithback von der Times. Er ließ den Blick schweifen auf der Suche nach einer Angriffsmöglichkeit, einer Idee, die den anderen noch nicht gekommen war – und dann hatte er sie: Ein Pizzabote auf einem Motorrad versuchte gerade, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Ein hagerer Mann ohne Kinn, der ein lächerliches Hütchen mit der Aufschrift Romeo’s Pizzeria trug und vor lauter Wut und Frust schon hektische Flecken im Gesicht hatte.
    Smithback ging auf ihn zu und deutete mit einem Kopfnicken auf den Behälter auf der Rückbank. »Haben Sie eine Pizza da drin?«
    »Zwei«, sagte der Mann. »Sehen Sie sich diesen Scheiß mal an. Die werden eiskalt sein, und mein Trinkgeld ist auch futsch. Und außerdem, wenn ich die nicht innerhalb von zwanzig Minuten abliefere, muss der Kunde nicht zahlen…«
    Smithback unterbrach ihn: »Fünfzig Dollar für die beiden Pizzas und den Hut.«
    Der Mann sah ihn verständnislos an.
    Smithback zog einen Fünfziger hervor. »Hier. Nehmen Sie.«
    »Aber was soll ich denn…«
    »Sagen Sie, Sie wären ausgeraubt worden.«
    Der Mann konnte nicht anders, er musste das Geld einfach annehmen. Smithback nahm ihm das Hütchen ab, setzte es sich auf, öffnete die Isolierbox hinten auf dem Motorrad und holte die Pizzaschachteln heraus. Er ging, die Pizzas in der einen Hand, durch die Menge auf den Eingang zu, mit der anderen riss er sich die Krawatte ab und stopfte sie in seine Hosentasche.
    »Pizza-Anlieferung, bitte lassen Sie mich durch!« Er drängelte sich bis zur Vorderfront des Apartmentgebäudes vor und gelangte an die blauen Barrikaden mit den gelben Absperrungsbändern.
    »Pizza-Dienst, für die Leute von der Spurensicherung, vierundzwanzigster Stock.«
    Die Sache klappte. Der dicke Bulle schob die Absperrung zur Seite und Smithback marschierte durch. Jetzt das Trio am Eingang. Smithback schritt selbstsicher aus, als die drei Polizisten sich zu ihm umwandten. »Pizza-Anlieferung, vierundzwanzigster Stock.«
    Das Trio versperrte ihm in den Weg. »Ich bring die Pizzas rauf«, sagte einer von ihnen.
    »Sorry. Ist gegen die Firmenvorschriften. Ich muss direkt beim Kunden abliefern.«
    »Keiner darf ins Gebäude rein.«
    »Ja, klar, aber die Pizzas sollen zu den Leuten von der Spurensicherung. Und wenn Sie die hochbringen, wie komme ich dann an mein Geld?«
    Die Polizisten tauschten einen unsicheren Blick. Der eine zuckte die Achseln. Smithback wurde ganz heiß. Die Sache würde hinhauen. Er

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