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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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bringen.«
    Er reichte D’Agosta ein Handy. »Hier, mit diesem Telefon werde ich Kontakt mit Ihnen halten. Weil der Zeitfaktor ausschlaggebend ist, müssen wir vor Ort anfangen, mit Charles Duchamp. Graben Sie aus, was immer Sie an Beweismitteln finden können, und bringen Sie sie mir. Keine Kleinigkeit ist zu unbedeutend. Finden Sie möglichst alles heraus, was Laura Hayward weiß, aber sagen Sie ihr um Gottes willen nicht, was Sie im Schilde führen. Nicht einmal Diogenes kann einen Tatort völlig sauber hinterlassen.«
    »Schon erledigt.« D’Agosta hielt inne. »Was hat es also mit dem Datum auf dem Brief auf sich? Dem 28. Januar.«
    »Ich hege keinerlei Zweifel mehr, dass es sich um den Tag handelt, an dem Diogenes sein Verbrechen zu Ende führen will. Aber es ist absolut notwendig, dass Sie im Kopf behalten, dass das Verbrechen bereits begonnen hat. Heute ist der Zweiundzwanzigste. Mein Bruder plant diese Infamie schon seit Jahren, vielleicht Jahrzehnten. Alle seine Vorbereitungen sind getroffen. Mich schaudert, wenn ich daran denke, wer womöglich in den nächsten sechs Tagen sein Opfer werden wird.« Und damit setzte sich Pendergast nach vorn und schaute D’Agosta an, während seine Augen in dem dämmrigen Zimmer funkelten. »Wenn wir Diogenes nicht in den Arm fallen, kann es geschehen, dass alle mir nahe stehenden Personen – und das schlösse Sie, Vincent, sicherlich ein – ihr Leben verlieren.«

13
     
    Smithback setzte sich auf seinen Stammplatz im dunkelsten Winkel der »Knochenburg«. Das schäbige Restaurant hinter dem Museum war der bevorzugte Feierabendtreff der Museumsangestellten, die des Anblicks von Knochen offenbar niemals überdrüssig wurden. Der offizielle Name des Lokals war Blarney Stone Tavern; es hatte seinen Spitznamen durch das Hobby des Besitzers erworben, Knochen jeglicher Größe, Form und Herkunft an die Wände und die Decke zu nageln.
    Smithback sah auf die Uhr. Es geschahen noch Zeichen und Wunder, er war zehn Minuten zu früh. Vielleicht kam ja auch Nora zu früh, dann konnten sie noch ein paar Minuten plaudern. Er hatte das Gefühl, seine Ehefrau seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen zu haben. Sie hatte versprochen, sich hier mit ihm auf einen Burger und ein Bier zu treffen, bevor sie ins Museum zurückkehren würde, weil sie wegen der bevorstehenden Ausstellung noch bis in den Abend arbeiten musste. Und er selber hatte eine Art Story niederzuschreiben, die er vor der Deadline um zwei Uhr morgens einreichen musste.
    Er schüttelte den Kopf. Was für ein Leben: Seit zwei Monaten verheiratet, und er war seit einer Woche nicht mehr flachgelegt worden. Aber es war nicht der Sex, der ihm fehlte, sondern Noras Gesellschaft. Die Gespräche. Die Freundschaft. Die Wahrheit war, dass Nora Smithbacks bester Freund war und dass er den jetzt brauchte. Die Story über den Duchamp-Mord lief schlecht: Er hatte die gleiche Scheiße gekriegt wie die anderen Zeitungen. Die Polizei hielt die Informationen unter Verschluss, und seine üblichen Quellen konnten ihm auch nichts anbieten. Und da war er nun, Smithback von der Times, und seine letzten Storys waren kaum mehr als die aufgewärmten Reste einiger weniger Pressekonferenzen. Und die ganze Zeit konnte er förmlich riechen, wie Harriman danach lechzte, die Story an sich zu reißen, so dass ihm selber bloß der verfluchte Baumelmann-Auftrag bliebe, den er so geschickt abgeschüttelt hatte, als die ersten Nachrichten über den Fall Duchamp reinkamen.
    »Wieso diese düstere Miene?«
    Smithback blickte auf – und da war Nora, ihr bronzefarbenes Haar fiel ihr über die Schultern, ein Lächeln krauste ihre sommersprossige Nase, und ihre grünen Augen funkelten lebensfroh. »Ist der Platz hier besetzt?«, fragte sie.
    »Machst du Witze? Mein Gott, Nora, du siehst phantastisch aus.«
    Sie stellte ihre Handtasche auf den Boden und nahm Platz. Der ewig gleiche mürrische Kellner mit seiner ewig gleichen Leichenbittermiene erschien, wie ein Sargträger bei einer Beerdigung, und stand in Erwartung ihrer Bestellung stumm da.
    »Würstchen mit Kartoffelpüree, Pommes und ein Glas Milch«, sagte Nora.
    »Möchtest du nichts Kräftigeres?«, fragte Smithback.
    »Nein, ich muss noch arbeiten.«
    »Ich auch, aber das hat mich noch nie gestoppt. Ich nehme ein Glas von Ihrem fünfzig Jahre alten Glen Grant, dazu ein Steak mit Bohnen.«
    Der Kellner nickte betrübt und zog von dannen.
    Smithback griff nach ihrer Hand. »Nora, du fehlst mir.«
    »Dito. Was für

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