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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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durchgedreht. Aber sie sind etwas ganz anderes. Wie sich herausgestellt hat, stammen sie von einem Profi. Sie sind höchst kompliziert. Der Spezialist hat gestaunt: Er hat gesagt, dass er so einen Knoten noch nie gesehen habe, dass es sich offenbar um einen völlig neuen Typ handele. Er hat mir einen ellenlangen Vortrag über Mathematik und Knotentheorie gehalten, dem ich nicht einmal ansatzweise folgen konnte.«
    »Ich würde mir gern mal ein Foto von den Knoten ansehen – aber nur, wenn ich darf.«
    Laura warf ihm wieder einen fragenden Blick zu.
    »Hey, ich war bei den Pfadfindern«, sagte D’Agosta mit einem Gleichmut, den er gar nicht empfand.
    Sie nickte langsam. »Ich hatte diesen Lehrer an der Polizeischule in Riderback. Erinnerst du dich an ihn?«
    »Nee.«
    »Knoten haben ihn fasziniert. Er hat immer gesagt, es handele sich dabei um eine dreidimensionale Manifestation eines vierdimensionalen Problems. Was immer das bedeutet.« Sie trank noch einen Schluck Kaffee. »Früher oder später werden uns die Knoten helfen, den Fall zu knacken.«
    Die Kellnerin kam zurück und stellte D’Agosta mit triumphierender Miene seinen Teller mit Eiern hin. Jetzt sahen die Dinger verbrutzelt aus, fast schon ausgetrocknet. Hayward warf einen kurzen Blick auf den Teller – und schmunzelte. »Lass es dir schmecken«, sagte sie kichernd.
    Plötzlich fing D’Agostas Jackett an zu vibrieren. Einen Augenblick lang erstarrte er vor Überraschung. Schließlich fiel ihm ein, dass Pendergast ihm ein Handy gegeben hatte; er schob die Hand in die Jackentasche und zog das Telefon heraus.
    »Neues Handy?«, fragte Hayward. »Wann hast du dir das denn gekauft?«
    D’Agosta zögerte. Dann war ihm mit einem Mal klar, dass er sie einfach nicht länger anlügen konnte. »Tut mir Leid«, sagte er und stand auf. »Ich muss jetzt los. Ich erklär dir alles später.«
    Hayward erhob sich ebenfalls. Sie sah überrascht aus. »Aber, Vin…«
    »Bezahlst du das Frühstück?«, fragte er, legte ihr die Hände auf die Schulter und küsste sie. »Ich gebe das nächste aus.«
    »Aber…«
    »Bis heute Abend, Schatz. Viel Glück mit dem Fall.« Und dann drückte er ihr – während er einen Moment lang ihren fragenden Blick mit einem ebenso fragenden Blick erwiderte – zum Abschied die Schultern, drehte sich um und verließ eilig das Restaurant.
    Draußen blickte er noch mal auf die neue Nachricht auf dem kleinen Display des Handys:
    SW 77 Ecke York. SOFORT.

15
     
    Nur wenige Sekunden nachdem D’Agosta an der angegebenen Straßenecke angekommen war, tauchte eine große schwarze Limousine auf, die über die York Avenue in Richtung Süden raste. Der Fahrer drosselte das Tempo, bis der schwere Wagen am Bordstein stehen blieb; die Tür flog auf. Noch bevor D’Agosta die Tür hinter sich zugezogen hatte, gab der Fahrer wieder laut hupend Gas, so dass die hinter ihm fahrenden Wagen mit quietschenden Reifen bremsen mussten, damit sich die Limousine wieder in den Verkehr einfädeln konnte.
    D’Agosta wandte sich verwundert um. Neben ihm saß ein Fremder: groß, schlank, sonnengebräunt, bekleidet mit einem makellosen grauen Anzug, eine schmale schwarze Aktentasche auf den Knien.
    »Keine Sorge, Vincent«, sagte Pendergast. »Ein Notfall hat mich gezwungen, meine Tarnung erneut zu ändern. Heute bin ich Investmentbanker.«
    »Ein Notfall?«
    Pendergast reichte D’Agosta ein Blatt Papier, das sorgsam zwischen zwei Plexiglasscheiben versiegelt war. Darauf stand:
     
    Die neun Schwerter: Torrance Hamilton
    Die zehn Schwerter: Charles Duchamp
    Der König der Schwerter, umgekehrt: Michael Decker
    Die fünf Schwerter:?
     
    »Diogenes hat mir telegraphiert, welchen Schritt er als nächsten plant. Er will mich aus der Deckung locken.« Aber egal, ob Pendergast nun getarnt war oder nicht, eine derart grimmige Miene hatte D’Agosta bei ihm noch nie gesehen.
    »Was sind das – Tarotkarten?«
    »Diogenes hat sich schon immer für Tarot interessiert. Wie nicht anders zu erwarten, geht es bei den genannten Karten um Tod und Verrat.«
    »Wer ist Michael Decker?«
    »Er ist mein Mentor gewesen, als ich beim FBI anfing. Vorher habe ich der Bundesregierung in, äh, exotischeren Behörden gedient, und er hat mir geholfen, den ziemlich schwierigen Übergang zu bewältigen. Mike bekleidet mittlerweile einen recht hohen Posten in Quantico; er ist von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, dass ich meine ein wenig unorthodoxen Methoden ungestört umsetzen kann. Es ist

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