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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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»Und zwar einen Künstler. Und New York ist mit seinem Tod ein Stück ärmer geworden. Schauen Sie, Bill, man weiß eben nie, wer in der Nachbarwohnung lebt. Das kann ein Hotdog-Verkäufer oder ein Klempner sein. Oder ein großer Künstler, dessen Bilder in der Hälfte der Wohnungen im River House hängen. Das ist ein großartiger Aufhänger. Mein Freund Bryce hier wird sich mit der Sache befassen.«
    O Gott. Einen trostlosen und schrecklichen Augenblick lang dachte Smithback, dass Davies ihn wieder auf den Baumelmann ansetzen wollte.
    »Er wird über den Society-Aspekt der Story berichten. Er kennt mehrere von Duchamps wichtigen früheren Kunden, er hat die Verbindungen zu den Familien. Die werden mit ihm reden…« Smithback wusste ganz genau, was gemeint war: mit Ihnen aber nicht. »Kurz und gut, Bryce kann aus dem Blickwinkel der feinen Leute berichten, den die Leserschaft der Times so sehr schätzt. Ich schlage vor, Sie beide treffen sich in regelmäßigen Abständen und halten Kontakt. Die Story ist mit Sicherheit groß genug für Sie beide, und wie’s aussieht, wird sie uns noch eine ganze Weile beschäftigen.« Stille senkte sich kurz über Davies’ Büro.
    »Sonst noch was, Bill?«, fragte Davies milde.
    »Wie? Ach nein. Nichts.«
    »Dann möchte ich Sie nicht weiter aufhalten.«
    »Nein, natürlich nicht.« Jetzt stotterte er auch noch fast – vor Schreck, Kränkung und Wut. »Danke.« Und als er sich zum Gehen wandte, blickte Harriman endlich in seine Richtung. In seiner Visage hing ein kleines, selbstzufriedenes Lächeln, das zu sagen schien: Bis später dann, Partner. Und pass auf ich steh direkt hinter dir.

19
     
    »Na, wie hat der erste Tag zurück am Arbeitsplatz geschmeckt?«, fragte Hayward und säbelte gutgelaunt an ihrer Hühnerbrust herum.
    »Prima«, antwortete D’Agosta.
    »Hat Singleton dir das Leben schwer gemacht?«
    »Nee.«
    »Na ja, du warst ja auch nur zwei Tage weg, was vermutlich geholfen hat. Er ist immer so engagiert – manchmal zu engagiert –, aber ein großartiger Polizist. Darum werdet ihr beide auch gut miteinander auskommen, ganz bestimmt.«
    D’Agosta schob eine Cocktailtomate auf seinem Teller herum und hob sie an den Mund. Polo alla Cacciatore war das einzige Gericht, das er ohne großes Nachdenken auf den Tisch brachte – so grade eben.
    »Schmeckt ziemlich gut, Vinnie. Wirklich. Ich muss dich öfter in die Küche lassen.« Sie lächelte ihn an. Er erwiderte ihr Lächeln. Dann legte er seine Gabel auf den Tisch und sah Hayward einfach beim Essen zu.
    Sie war extra früh nach Hause gekommen und hatte seine Kochkünste gelobt, obwohl er das Hähnchen zu lange im Ofen gelassen hatte. Sie hatte nicht einmal gefragt, warum er am Morgen so eilig vorn Frühstückstisch aufgestanden war. Sie bemühte sich unverkennbar, ihn in Ruhe planen zu lassen – was auch immer er gerade plante. Plötzlich stieg ein Gefühl tiefer Zuneigung in ihm auf, und er stellte fest, dass er sie wirklich liebte. Und eben deshalb fiel ihm das, was er vorhatte, umso schwerer.
    »Tut mir Leid, dass ich das Essen nicht gebührend würdigen kann. Es hätte verdient, dass man sich Zeit dafür nimmt. Aber ich muss noch einmal weg.«
    »Neue Entwicklungen?«
    »Eigentlich nicht. Der Spezialist will uns über die Knoten in dem Seil informieren. Vermutlich will er sich so bloß absichern – er war bislang keine große Hilfe.«
    »Nein?«
    »Er meint, es könnte sich um asiatische, vielleicht chinesische Knoten handeln – was die Möglichkeiten aber nicht gerade eingrenzt.«
    Er atmete tief durch. »Hast du darüber nachgedacht, was ich dir gestern Abend gesagt habe? Dass Pendergasts Bruder hinter den Morden stecken könnte?«
    Hayward hielt inne, die Gabel verharrte auf halber Strecke zum Mund.
    »Für diese Theorie gibt es so wenige Anhaltspunkte, dass sie an Spinnerei grenzt. Du weißt, ich bin ein Profi. Du musst mir vertrauen, dass ich die Ermittlungen auf die bestmögliche Art durchführe. Ich kümmere mich darum, sobald ich Zeit habe.«
    Darauf konnte er nichts erwidern. Einen Augenblick aßen sie schweigend weiter.
    »Vinnie«, sagte Hayward, und etwas an ihrem Tonfall brachte ihn dazu, dass er hochsah. »Entschuldige, ich wollte dich nicht anschnauzen.«
    »Ist schon in Ordnung.«
    Sie lächelte, ihre dunklen Augen blitzten in dem künstlichen Licht. »Weil es nämlich wirklich stimmt, dass ich mich freue, dass du wieder zurück im Job bist.«
    »Danke.«
    »Dieser irre posthume Fall

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