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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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City ein Hotelzimmer nehmen, mit dem Regionalexpress ins Büro fahren und sich von Nora fern halten, bis über die ganze Sache Gras gewachsen wäre. Er konnte auf sich selbst aufpassen. Er würde dem Direktor alles erklären. Die konnten ihn doch nicht gegen seinen Willen hier behalten.
    Smithback ging hinter der Krankenschwester über den endlosen Gang, wobei sie an Reihen geschlossener Türen mit vergoldeten Zimmernummern vorbeikamen. Irgendwann hatten sich ihm zwei stämmige Pfleger an die Fersen geheftet. Schließlich endete der Flur vor einer imposanten Tür, auf der ein einziges Wort prangte: Direktor. Die Krankenschwester klopfte an, trat einen Schritt zur Seite und bedeutete Smithback, er möge eintreten.
    Er dankte ihr und betrat das Büro des ärztlichen Leiters der Anstalt. Es war eine elegante Suite, eingerichtet mit dunklen Holzmöbeln und erhellt von Wandleuchtern. In einem prunkvollen Kamin prasselte ein Feuer. Die rückwärtige Wand des größten Zimmers dominierte ein Bogenfenster mit Aussicht auf die winterliche Landschaft. Nirgends Bücherregale oder irgendwelche anderen Dinge, die darauf hindeuteten, dass es sich um das Büro eines Klinikdirektors handelte, auch wenn er durch eine der Seitentüren etwas erkennen konnte, das wie eine ärztliche Bibliothek aussah.
    Mitten im Raum stand ein sehr großer Schreibtisch mit einer Glasplatte und schweren Füßen in Form von Adlerklauen. Hinter dem Schreibtisch saß Dr. Tisander und schrieb irgendetwas mit einem Füllfederhalter. Er hob kurz den Kopf und schenkte Smithback ein freundliches Lächeln. »Wie schön, Sie zu sehen, Edward. Nehmen Sie doch Platz.«
    Smithback setzte sich. Etwa eine Minute lang hörte man nur das Knistern des Kaminfeuers und das Kratzen der Feder. Dann legte Tisander den Füllfederhalter zurück in seinen Schreibtischhalter, löschte das Blatt Papier mit einem Bogen Löschpapier ab und legte es zur Seite. Schließlich lehnte er sich in seinem schweren Ledersessel zurück und lächelte vertraulich, wobei er seinem »Gast« seine höchste Aufmerksamkeit schenkte.
    »Gut, das wäre erledigt. Was haben Sie denn auf dem Herzen, Edward? Wie haben Sie sich hier bei uns in River Oaks eingelebt?« Tisanders Stimme hatte einen tiefen, angenehmen Klang, und seine freundlichen Gesichtzüge wirkten wie geglättet vom Alter. Er hatte eine hohe Stirn, von der das weiße Haar in einer ungezähmten Löwenmähne abstand, die ein wenig an die Einsteins erinnerte.
    Smithback fiel auf, dass die beiden Pfleger vor der Wand in seinem Rücken Aufstellung bezogen hatten.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Ein Selters? Oder eine Cola light?«
    »Nein, danke.« Er deutete auf die Pfleger. »Müssen die hier sein?«
    Tisander lächelte verständnisvoll. »Leider ja, eine der Hausregeln. Nur weil ich der Direktor von River Oaks bin, kann ich mich noch lange nicht über die Vorschriften hinwegsetzen.«
    »Na gut, wenn Sie sicher sind, dass die beiden sich ruhig verhalten.«
    »Ich habe absolutes Vertrauen zu ihnen.« Tisander nickte ermunternd und bedeutete Smithback, fortzufahren.
    Smithback beugte sich vor. »Ich nehme an, Sie wissen alles über mich, über die Gründe, warum ich hier bin.«
    »Selbstverständlich.« Ein warmherziges, besorgtes Lächeln erhellte Tisanders weise Gesichtszüge.
    »Ich habe eingewilligt, hierher zu kommen, um mich schützen zu lassen, um meiner eigenen Sicherheit willen. Aber ich muss Ihnen sagen, Dr. Tisander, dass ich es mir anders überlegt habe. Ich weiß zwar nicht, wie gut Sie über diesen Mörder Bescheid wissen, der angeblich hinter mir her ist, aber mit einem Wort: Ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich brauche Ihre Hilfe nicht.«
    »Ah ja, verstehe.«
    »Ich muss zurück an meinen Arbeitsplatz in New York bei der Times.«
    »Und warum?«
    Smithback fühlte sich durch Dr. Tisanders zugewandte Art ermutigt. »Ich arbeite an einer sehr wichtigen Story, und wenn ich nicht dorthin zurückkehre, verliere ich die an einen anderen Reporter. Das kann ich mir nicht leisten. Es geht um meine Karriere. Es steht viel auf dem Spiel.«
    »Erzählen Sie mir von der Geschichte, an der Sie gerade schreiben.«
    »Es geht um den Mordfall Duchamp – wissen Sie darüber Bescheid?«
    »Erzählen Sie mir davon.«
    »Der Mörder hat einen Maler, einen gewissen Duchamp, aus dem Fenster eines Wolkenkratzers gehängt und durch das Glasdach eines Restaurants hinabfallen lassen. Es handelt sich um eine jener Sensationsgeschichten, die

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