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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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halben Jahrhundert der Dunkelheit eröffne ich hiermit das Große Grab des Senef!«
    Mit Aplomb ließ Collopy die Schere zuschnappen, und die beiden Enden des durchtrennten Bandes flatterten zu Boden. Rumpelnd glitt die Tür mit der Kunststeinverkleidung zur Seite. Sofort stimmte das Orchester erneut das berühmte Thema aus Aida an, und diejenigen unter den Gästen, die Karten für die erste der beiden Shows hatten, drängten auf das schwach erleuchtete dunkle Rechteck zu.
    Die Frau des Bürgermeisters erschauerte. »Gräber sind mir unheimlich. Ist dieses hier tatsächlich dreitausend Jahre alt?«
    »Dreitausenddreihundertundachtzig Jahre«, antwortete Viola. »Meine Güte, Sie wissen aber viel!«, sagte Mrs. Schuyler und drehte sich zu ihr um.
    »Wir Ägyptologen sind wahre Fundgruben nutzlosen Wissens.«
    Der Bürgermeister schmunzelte.
    »Stimmt es, was man so sagt – dass ein Fluch auf dem Grab lastet?«, redete Mrs. Schuyler weiter.
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte Viola. »Viele ägyptische Gräber trugen Inschriften, die denen, die die Totenruhe störten,Böses androhten. Auf diesem Grab ruht ein stärkerer Fluch als auf den meisten – was aber vermutlich daran liegt, dass Senef kein Pharao war.«
    »Ach du meine Güte, hoffentlich stößt dann uns nichts zu. Wer war denn dieser Senef?«
    »Das weiß man nicht genau – wahrscheinlich der Onkel von Thutmosis IV. Thutmosis wurde im Alter von sechs Jahren Pharao, und Senef diente als Regent, bis sein Neffe erwachsen war.«
    »Thutmosis? Meinen Sie König Tut?«
    »O nein«, sagte Viola. »Das war Tutanchamun, ein anderer Pharao; er war viel unbedeutender als Thutmosis.«
    »Mich bringt das alles so durcheinander.«
    Sie traten durch die Tür in einen Korridor.
    »Vorsicht Stufe, Liebes«, sagte der Bürgermeister.
    »Wir befinden uns hier im sogenannten Ersten Reiseabschnitt des Gottes«, sagte Viola und schilderte dann kurz die Gesamtanlage des Grabes. Beim Zuhören erinnerte sich Nora an die begeisterte Führung, die Wicherly ihr erst einige Wochen zuvor gegeben hatte. Obwohl es warm in dem Gang war, fröstelte sie.
    Auf allen Seiten von der Menge bedrängt, gingen sie langsam auf die erste Station der Sound-and-Light-Show zu. In wenigen Minuten hatten sich die ersten dreihundert Gäste im Grabmal versammelt. Nora hörte das Rumpeln, als sich die Tür langsam schloss und mit hohlem Klang zufiel. Mit einem Mal senkte sich Stille über die Menge, dann wurde das Licht noch stärker gedimmt.
    Aus der Dunkelheit drang ein leises Geräusch – eine Schaufel, die im Sand grub. Dann noch eines – und dann ein Chor von Spitzhacken, die auf den Boden einhieben. Schließlich ertönten die verstohlenen Stimmen der Grabräuber, die sich in angespanntem, gedämpftem Tonfall unterhielten. Noraschaute zur gegenüberliegenden Ecke hinüber und sah, dass das Kamerateam von PBS mit der Übertragung angefangen hatte.
    Die Sound-and-Light-Show hatte begonnen, und Millionen sahen zu.

56
     
    Als Hayward unmittelbar hinter D’Agosta in der Ägyptischen Halle eintraf, tauchte sie ein in ein Meer aus Licht und Farben. Voller Entsetzen registrierte sie, dass die Tür zum Grab des Senef geschlossen war und das dekorative rote Band durchtrennt am Boden lag. Die wichtigsten Gäste waren bereits im Grabmal, die anderen saßen an Cocktailtischen oder standen in Grüppchen an den Büfetttischen mit Speisen und Getränken.
    »Wir müssen die Tür öffnen – sofort«, sagte Pendergast und stellte sich neben sie.
    »Zum Computerkontrollraum geht’s hier entlang.«
    Gefolgt von den fassungslosen Blicken einiger Besucher, rannten sie durch die Halle und stürmten durch eine Tür am hinteren Ende.
    Der Computerkontrollraum für das Grab des Senef war klein. An der einen Wand befand sich ein langer Tisch, auf dem mehrere Computermonitore und Tastaturen standen. Zu beiden Seiten erhoben sich Regale mit Festplatten, Controllern, Synthesizern, Videogeräten. Ein Fernseher mit abgestelltem Ton war auf den New Yorker Kanal von PBS eingestellt und übertrug live die Eröffnung. An dem Tisch saßen zwei Techniker und blickten auf zwei Monitore, die Bilder aus dem Inneren des Grabes lieferten, und einen dritten, auf dem eine langeZahlenreihe ablief. Überrascht von dem plötzlichen Tumult, drehten sie sich um.
    »Wie ist der Status der Sound-and-Light-Show?«, fragte Hayward.
    »Läuft alles wie am Schnürchen«, antwortete einer der Techniker. »Wieso?«
    »Brechen Sie die Show ab«, befahl

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