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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sagte die Frau des Bürgermeisters. »Das war ja ziemlich … realistisch.«
    Nora blickte sich um. Zunächst hatte sie sich gegen dieses kleine Drama ausgesprochen, aber wenn man sah, wie den Leuten der Atem stockte und sie aufgeregt miteinander tuschelten, dann zeigte es durchaus die beabsichtigte Wirkung. Selbst die Frau des Bürgermeisters schien, trotz ihres leisen Widerspruchs, absolut fasziniert zu sein.
    Jetzt wurden weitere unsichtbare holographische Leinwände heruntergelassen, andere entschwanden nach oben. Gleichzeitig übertrugen die computergesteuerten Videoprojektoren die Bilder der Räuber nahtlos von einer Leinwand zur nächsten, wodurch die Illusion einer dreidimensionalen Bewegung entstand. Der Effekt war außerordentlich realistisch. Und trotzdem würden die Leinwände – kaum dass der letzte Besucherdas Grab verlassen hatte – alle wieder unsichtbar werden und die Bilder des Todes und der Zerstörung erlöschen, so dass die Halle in ihren ursprünglichen, unberührten Zustand zurückkehrte und für die nächste Vorstellung bereit wäre.
    Die Gäste folgten den holographischen Gestalten in die Halle der Streitwagen. Hier schwärmten die Grabräuber aus, von Ehrfurcht ergriffen von dem unglaublichen Reichtum, der da vor ihnen ausgebreitet lag – aufgehäuftes Gold und Silber, Lapislazuli und Edelsteine, alles glänzte im trüben Fackelschein. Das Publikum wurde von einer heruntergelassenen Barriere am gegenüberliegenden Ende der Halle aufgehalten. Jetzt begann der zweite Teil der Vorführung, und eine andere Off-Stimme ertönte:
    Wie zahlreiche andere altägyptische Gräber barg auch das Grab des Senef eine Inschrift, die denjenigen verfluchte, der es zu plündern versuchte. Doch das weitaus effektivere Abschreckungsmittel als ein Fluch war die Angst der Räuber vor der Macht des Pharao. Denn die Hohepriester waren, wenn auch geldgierig und korrupt, Gläubige. Sie glaubten an die Göttlichkeit des Pharao und an sein ewiges Leben. Sie glaubten daran, dass magische Eigenschaften in den Gegenständen schlummerten, die zusammen mit dem Pharao in dem Grab bestattet waren. Der diesen Objekten innewohnende Zauber war äußerst gefährlich und konnte den Räubern großes Leid zufügen, falls er nicht gebrochen wurde.
Deswegen zerstörten die Räuber als Erstes sämtliche in der Grabkammer befindlichen Grabgötter, um auf diese Weise deren magische Kräfte zu vernichten.
    Die Räuber, die ihre anfängliche Ehrfurcht abgelegt hatten, begannen damit, Gegenstände vom Boden aufzuheben und umzuwerfen – zunächst zögernd, dann jedoch steigerten siesich in eine wahre Orgie der Zerstörung: Sie zerschlugen Möbel, Vasen, Rüstungen und Statuen, schleuderten sie gegen die Wände, warfen sie auf den Steinfußboden oder schwangen sie gegen die quadratischen Säulen, so dass die geisterhaften Projektionen der Edelsteine, des Goldes und der Bruchstücke des Alabasters klirrend in dem Grab umherschlitterten. Etliche Räuber schrien und fluchten bei ihrer Arbeit. Andere krochen auf allen vieren herum und stöberten inmitten all der Zerstörung nach wertvollen Dingen und steckten sie ein.
    Wieder wirkte alles erstaunlich echt.
    Alles würde zerstört werden. Alle Dinge von Wert, die aus dem Grab geraubt wurden, würden zerschlagen und so bald wie möglich weiter zerkleinert werden. Metalle würden zu Barren eingeschmolzen; die Edelsteine, Lapislazuli, Türkise und Jaspisse würden aus ihren Fassungen gelöst und umgeschliffen werden. Der ganze Schatz würde anschließend aus Ägypten ausgeführt werden, wo jede verbliebene Macht des gottgleichen Pharao, die den Gegenständen noch innewohnte, verloren sein würde.
Das sollte das Schicksal all dieser schönen und kostbaren Objekte in dem Grab sein – ihre völlige Auslöschung. Das Ergebnis der jahrelangen Arbeit Tausender von Handwerkern – an einem einzigen Tag in Scherben verwandelt.
    Die Raserei der Grabräuber, ihr Fluchen und Geschrei steigerte sich. Nora schaute zum Bürgermeister und seiner Frau; beide starrten mit offenem Mund, waren absolut gefesselt von dem Bild, das sich ihnen bot. Für die übrigen Gäste galt das Gleiche. Sogar die Polizeibeamten und die Filmcrew schienen wie gebannt. Viola Maskelene fing Noras Blick auf. Die Ägyptologin nickte und streckte ihr kurz anerkennend den gereckten Daumen entgegen.
    Nora überlief es eiskalt. Das Grab des Senef würde ein Erfolg werden – ein Riesenerfolg. Und sie konnte nicht umhin, als immer wieder daran

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