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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Hayward und Pendergast vor der Absperrung aus Samtkordeln. Im Laufen schlug D’Agosta einen Wachmann nieder, der ihnen den Weg versperren wollte. Hayward zeigte den erstaunten diensthabenden Beamten ihre Dienstmarke, dann spurtete das Trio die mit rotem Teppich ausgelegte Treppe zur großen Bronzetür des Museums hinauf.

55
     
    Nora Kelly trat vom Podium in ein Meer von Applaus, ungeheuer erleichtert, dass ihre kurze Ansprache so gut angekommen war. Sie war die letzte Rednerin gewesen, nach Georg Ashton, dem Bürgermeister und Viola Maskelene, und gleich sollte das Hauptereignis stattfinden: das feierliche Durchschneiden des Bandes und die Eröffnung des Grabmals des Senef.
    Viola stellte sich neben sie. »Glänzende Rede. Sie war richtig interessant.«
    »Ihre aber auch.«
    Nora bemerkte, dass Hugo Menzies ihnen ein Zeichen machte, zu ihm herüberzukommen. Mit Viola im Schlepptau drängte sie sich durch die Menge. Menzies’ Gesicht war gerötet, seine blauen Augen funkelten, in seinem weißen Frack wirkte er fast wie ein Impresario. Er hatte sich beim Bürgermeister von New York, Simon Schuyler, eingehakt, einem kleinen Mann mit runder Hornbrille und Glatze, hinter dessen äußerer Erscheinung sich ein politisches Genie verbarg. Er sollte beim Dinner eine kurze Ansprache halten, worauf er sich sichtlich freute. An seiner Seite stand eine Brünette, die so proper aussah, dass sie nichts anderes sein konnte als eine Politikergattin.
    »Nora, meine Liebe, Sie kennen natürlich Bürgermeister Schuyler«, sagte Menzies. »Und das ist Mrs. Schuyler. Simon, Dr. Nora Kelly, leitende Kuratorin für das Grab des Senef und eine unserer brillantesten und interessantesten jungen Wissenschaftlerinnen. Und das ist Dr. Viola Maskelene, die berühmte britische Ägyptologin.«
    »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen«, sagte Schuyler und musterte Viola voller Interesse durch seine dicken Brillen gläser, dann verlagerte er dieses Interesse höchst befriedigt auf Nora und wieder zurück. »Fabelhafte Rede, die Sie da eben gehaltenhaben, Ms. Maskelene, vor allem der Teil über das Wiegen des Herzens nach dem Tod. Ich befürchte allerdings, dass mein Herz, dank der politischen Verhältnisse in New York, in den letzten Jahren ziemlich schwer geworden ist.« Er lachte fröhlich, und Nora und Viola stimmten brav in sein Gelächter ein, gefolgt von Menzies. Schuyler war bekannt dafür, dass er von seiner eigenen Gewitztheit recht begeistert war, was jedoch von nur wenigen seiner Bekannten geteilt wurde. An diesem Abend war er offenbar bester Laune. Vor sechs Wochen noch hatte er lautstark Collopys Rücktritt gefordert. Aber so ging es eben zu in der New Yorker Politik.
    »Nora«, sagte Menzies, »der Bürgermeister und seine Frau würden sich sehr freuen, wenn Sie und Dr. Maskelene sie ins Grab begleiten könnten.«
    »Sehr gerne«, erwiderte Viola lächelnd.
    Nora nickte. »Mit dem größten Vergnügen.« Es war üblich, dass die VIP-Gäste bei Ausstellungseröffnungen Museumsmitarbeiter als private Führer zugeteilt bekamen. Zwar war der Bürgermeister nicht der hochrangigste Politiker unter den Anwesenden, aber er war der wichtigste, denn er hatte die finanzielle Kontrolle über das Museum und hatte die Vernichtung der Diamanten mit am lautesten beklagt.
    »Ja, wie schön«, sagte seine Frau, deren Begeisterung, von zwei so attraktiven Führerinnen begleitet zu werden, sich offenbar in Grenzen hielt.
    Menzies eilte geschäftig von dannen. Nora sah, wie er den Gouverneur mit dem Vizedirektor des Museums, einen New Yorker Senator mit Georg Ashton und diverse VIPs mit anderen Mitarbeitern zusammenbrachte und so dafür sorgte, dass sich ein jeder wie etwas Besonderes vorkam.
    »Der Mann ist ein echter Kuppler«, sagte der Bürgermeister lachend und blickte Menzies hinterher. »Den könnte ich in meinem Stab gut gebrauchen.«
    Seine Glatze schimmerte im Licht der Deckenbeleuchtung wie eine Billardkugel.
    »Meine Damen und Herren, darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten!«, ertönte die sonore Stimme von Frederick Watson Collopy. Der Museumsdirektor hatte sich soeben vor der Tür zum Grab aufgestellt und schwenkte die ewiggleiche riesige Schere, die bei jeder Ausstellungseröffnung hervorgekramt wurde. Mit ein wenig Hilfe von einem Assistenten brachte er die Schere in Stellung, um im nächsten Augenblick das Band durchzuschneiden.
    Der Kesselpauker des kleinen Orchesters legte einen beachtlichen Trommelwirbel hin.
    »Nach mehr als einem

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