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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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an unbekannter Ursache. Er wurde in einem prunkvollen Grab im Tal der Könige bestattet, das sich seit zwölf Jahren im Bau befand. Obwohl Senef selbst nie Pharao gewesen war, wurde er im Tal der Könige beigesetzt, wie es sich für jemanden geziemte, der einem Pharao als Regent gedient und nach der Thronbesteigung seines ehemaligen Mündels vermutlich seine Pharao-ähnliche Macht behalten hatte. Das Große Grab des Senef war voller Reichtümer, die das alte Ägypten zu bieten hatte: Grabgötter in Gold und Silber, Lapislazuli, Karneol, Alabaster, Onyx, Granit und Diamant, dazu Möbel, Lebensmittel, Statuen, Streitwagen, Spiele und Waffen. Man hatte keine Kosten gescheut.
Im zehnten Jahr seiner Regentschaft erkrankte Thutmosis. Sein Sohn Amenhotep III. wurde von einer Fraktion des Heeres zum Pharao ausgerufen, entgegen dem Wunsch der Priester. Es kam zu einem Aufstand in Oberägypten, worauf das Land der Zwei Königreiche in bürgerkriegsähnliche Unruhen und Chaos versank.
Gute Zeiten für einen Grabraub.
Und so begannen eines Morgens bei Sonnenaufgang die Hohepriester, denen die Bewachung des Großen Grabes des Senef oblag, zu graben …
    Der Offkommentar verstummte. Nora stand, Schulter an Schulter mit dem Bürgermeister und dessen Frau, im dunklen Korridor des Grabs, im
Zweiten Reiseabschnitt des Gottes.
Viola Maskelene befand sich unmittelbar vor ihnen. Die Grabungsgeräusche wurden lauter, das Scharren der Schaufeln steigerte sich zusammen mit den Stimmen der Grabräuber zu einemCrescendo. Ein gedämpftes Hurra, das Kratzen einer Schaufel auf Stein, dann das durchdringende Zerbrechen der Gipssiegel, die, eines nach dem anderen, mit einer Spitzhacke ab geschlagen wurden. Rings um Nora sah das Publikum – dreihundert handverlesene VIPs, die Elite New Yorks – gebannt zu.
    Die Vorführung nahm ihren Fortgang, man hörte ein Rumpeln und Knirschen: Die Räuber schoben die Tür des äußeren Grabes beiseite. Ein Lichtstrahl erschien in dem schummrigen Raum. Kurz darauf tauchten die digitalisierten Gesichter der Plünderer auf, die mit brennenden Fackeln voller Eifer ins Grab eilten. Sie trugen die Kleidung der alten Ägypter. Obwohl Nora das alles schon einmal gesehen hatte, war sie doch verblüfft, wie lebensecht die Hologramme wirkten.
    Die nächsten Projektoren schalteten sich ein und warfen Bilder auf die geschickt plazierten Leinwände, so dass es so aussah, als schlichen die Grabräuber vor den Ausstellungsbesuchern furchtlos den Gang entlang. Die geisterhaften Räuber drehten sich um, gestikulierten, baten, ruhig zu sein, und drängten die Zuschauer, sich ihnen anzuschließen – machten sie gewissermaßen zu ihren Komplizen. Derart ermutigt, folg te die Menge den Grabräubern zum zweiten Teil der Sound-and-Light-Show, der in der Halle der Streitwagen stattfand.
    Während sich Nora mit der Menge voranbewegte, fühlte sie sich vor Stolz erschauern. Es war ein exzellentes Drehbuch – Wicherly hatte sehr gute Arbeit geleistet. Trotz seiner charakterlichen Mängel hatte er ungeheuer viel Talent bewiesen. Auch auf ihren eigenen kreativen Beitrag war sie stolz. Hugo Menzies hatte bei dem Gesamtprojekt unauffällig und sicher Regie geführt, ohne dabei aber die praktischen Grundlagen der Show zu vernachlässigen. Die Computer- und Video experten hatten hinsichtlich der visuellen Gestaltung ausgezeichnete Arbeit geleistet. Nach dem geradezu hypnotisierten Publikum zu schließen, lief bisher alles gut.
    Während die Menge den Videobildern der Grabräuber folgte und sich dabei in Richtung Brunnen bewegte, flackerten hinter verborgenen Paneelen Lichter auf, die den Effekt von Fackelschein auf den Wänden simulierten. Die Besucherführung war perfekt, die Menschentraube bewegte sich unbewusst im selben Tempo wie die Räuber voran.
    Am Brunnen blieben die Räuber stehen und diskutierten mit erhobenen Stimmen darüber, wie sie die gefährliche Grube überqueren könnten. Mehrere trugen dünne Baumstämme auf den Schultern, die sie jetzt zusammenzubinden begannen.
    Mit Hilfe eines simplen Flaschenzugs ließen sie die Baumstämme hinab und schwenkten sie über den Abgrund. Wie auf einem Hochseil überquerten die projizierten Gestalten dann diese schwingende, knarrende Brücke. Fluchend rutschte eine der Gestalten ab und stürzte mit einem grässlichen Aufschrei – der nach einem widerwärtigen Aufprall von Fleisch auf Stein jäh erstarb – in die finstere Grube. Das Publikum sog hörbar die Luft ein.
    »Du meine Güte«,

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