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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Lebens verschafft – übertroffen nur noch von der Mitteilung, wer die Tat begangen hatte.
    Das
war ein ganz besonderer Moment gewesen.
    »Sie haben hier einen Sonderhäftling, Mr. Imhof. Er ist ein Soziopath, ein Serienmörder von der schlimmsten Sorte; er hat mindestens drei Menschen getötet, auch wenn sich unser Interesse an ihm auf den Mord an dem FBI-Agenten beschränkt. Um die anderen Morde kann sich der Staat New York kümmern, aber bis der seinen Schuldspruch fällt, haben wir unseren Häftling hoffentlich längst auf eine Rollbahre geschnallt, um ihm eine Spritze in den Arm zu verabreichen.«
    Imhof senkte bei diesen Worten den Kopf.
    »Außerdem ist der Gefangene ein arroganter Dreckskerl. Vor Jahren habe ich einmal zusammen mit ihm an einem Fall gearbeitet. Er hält sich für was Besseres, glaubt, dass für ihn keine Regeln gelten. Er hat keinen Respekt vor Autorität.«
    Auf die Erwähnung des fehlenden Respekts schien Imhof endlichanzuspringen. »Wenn es eine Sache gibt, die ich als Leiter dieser Haftanstalt verlange, so ist das Respekt. Ordnung und Disziplin beginnen und enden mit dem nötigen Respekt.«
    »Genau«, bestätigte Coffey. Er beschloss, in dieser Richtung weiterzumachen und auszuprobieren, ob Imhof den Köder schlucken würde. »Wo wir gerade beim Thema sind – bei der Vernehmung hat der Gefangene seinen mangelnden Respekt durch einige Verunglimpfungen Ihrer Person demonstriert.«
    Jetzt war Imhofs Interesse eindeutig geweckt.
    »Ich will das hier gar nicht wiederholen«, fuhr Coffey fort.
    »Sie und ich haben selbstverständlich gelernt, über solchen Belanglosigkeiten zu stehen.«
    Imhof lehnte sich vor. »Wenn ein Gefangener mangelnden Respekt gezeigt hat – und ich rede hier nicht von irgendetwas Persönlichem, sondern von einer Missachtung der Institution –, dann muss ich davon erfahren.«
    »Es war der übliche Schwachsinn, den ich hier wirklich nicht wiederholen möchte.«
    »Ich würde es trotzdem gerne wissen.«
    Natürlich hatte der Gefangene in Wahrheit überhaupt nichts gesagt. Das war das Problem gewesen.
    »Er hat Sie als bierseliges Nazi-Schwein, als Boche, als Kraut und so was in der Art bezeichnet.«
    Imhofs Gesichtszüge verkrampften sich ein wenig. Coffey wusste sofort, dass er einen Treffer gelandet hatte.
    »Sonst noch etwas?«, fragte der Direktor ruhig.
    »Sehr primitives Zeug, irgendwas über die Größe Ihres – äh, na ja, an die Einzelheiten erinnere ich mich nicht.«
    Es folgte ein frostiges Schweigen. Imhofs Spitzbart bebte leicht.
    »Wie gesagt, es war blanker Schwachsinn. Aber es verdeutlicht eine wichtige Tatsache: Der Gefangene ist nicht zur Kooperationbereit. Und wissen Sie auch, warum nicht? Für ihn ändert sich nichts, ganz gleich, ob er unsere Fragen beantwortet oder nicht, ob er Respekt für Sie oder die Institution zeigt oder nicht. Das muss sich ändern. Er muss lernen, dass sein Fehlverhalten Folgen hat. Und noch etwas: Er muss in strengste Einzelhaft genommen werden, in absolute Isolation. Wir dürfen nicht zulassen, dass er irgendwelche Nachrichten nach draußen leitet. Er macht angeblich gemeinsame Sache mit seinem Bruder, der immer noch gesucht wird. Also: keine Anrufe, keine Treffen mit seinem Rechtsanwalt, absolut null Kommunikation mit der Außenwelt. Wir möchten doch nicht, dass ein Mangel an Wachsamkeit irgendwelche, äh, Kollateralschäden verursacht. Verstehen Sie, was ich meine, Herr Direktor?«
    »Hundertprozentig.«
    »Gut. Er muss dazu gebracht werden, die Vorzüge einer Kooperation zu erkennen. Ich würde ihn unheimlich gern mit einem Gummischlauch und einem elektrischen Viehtreibstock bearbeiten – er hat es nicht besser verdient –, aber das ist ja leider nicht möglich, und wir wollen auf gar keinen Fall irgendetwas tun, das im Prozess gegen uns verwendet werden könnte. Er mag verrückt klingen, aber der Mann ist nicht blöd. Einem Kerl wie ihm darf man auch nicht das geringste Schlupfloch lassen. Er hat genügend Geld, um Johnnie Cochran wieder auszugraben und als Verteidiger zu engagieren.«
    Coffey beendete seinen Vortrag, denn Imhof hatte zum ersten Mal gelächelt. Und etwas am Blick seiner blauen Augen jagte dem FBI-Mann einen kalten Schauer über den Rücken. »Ich verstehe Ihr Problem, Agent Coffey. Der Gefangene muss lernen, den nötigen Respekt zu entwickeln. Ich werde mich persönlich darum kümmern.«

8
     
    Als Nora an dem Morgen, an dem das versiegelte Grab des Senef geöffnet werden sollte, in Menzies’

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