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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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eigentliche Grabkammer. Aus allen Ecken blitzten Stroboskoplichter von außergewöhnlicher, ja schmerzlicher In tensität, während gleichzeitig ein unheimliches Dröhnen die Kammer erfüllte, überlagert von einem pulsierenden, nervenzerfetzenden, hohen Kreischen.
    »Was ist denn hier los?«, fragte D’Agosta hinter ihm. Pendergast bewegte sich vorwärts, ohne zu antworten, und wedelte dabei die wirbelnden Nebelschwaden weg. Während sie sich dem riesigen Steinsarkophag in der Mitte der Kammernäherten, hielt Pendergast inne, schaute zur Decke, zielte und schoss: eine Halterung in einer Ecke explodierte – Funken sprühten, Glassplitter flogen herum. Er drehte sich um, schoss noch einmal und dann noch einmal, bis sämtliche Stroboskoplichter erloschen waren – auch wenn im Durchgang zum angrenzenden Raum des Grabes immer noch Blitze aufflackerten und sich die grässlichen Geräusche ebenfalls fortsetzten.
    Sie gingen weiter. Plötzlich spürte Smithback ein Schlingern in der Magengrube: Als der Nebel sich lichtete, erkannte er Menschen zu seinen Füßen, die sich leicht bewegten. Der Boden war rutschig vor Blut.
    »O nein.« Er blickte sich verzweifelt um. »Nora!«
    Aber es war schlechterdings unmöglich, bei diesem irrsinnigen Lärm, der ihm bis ins Mark ging, irgendwas zu verstehen. Er machte noch ein paar Schritte und wedelte hektisch den Nebel weg. Ein weiterer Schuss aus Pendergasts Waffe, dem ein hohles Feedbackkreischen und ein elektrischer Lichtbogen folgte, als ein Lautsprecher zu Boden krachte. Trotzdem, der Lärm hielt unvermindert an. Smithback packte irgendwelche umherliegenden Kabel und riss daran.
    Ein Zivilfahnder näherte sich ihnen, er torkelte, als ob er angetrunken wäre. Sein Gesicht war zerkratzt und blutig, das zerrissene Hemd hing ihm in Fetzen vom Leib. Seine Dienstmarke schaukelte am Gürtel, die Dienstwaffe baumelte in seiner Hand wie ein vergessenes Anhängsel.
    Hayward runzelte verblüfft die Stirn. »Rogerson?«
    Der Blick des Beamten richtete sich kurz auf sie, dann schaute er sofort wieder weg. Nach einer Sekunde kehrte er ihnen den Rücken zu und schwankte davon. Hayward streckte den Arm aus und nahm ihm die Waffe aus der schlaffen Hand.
    »Was ist hier bloß passiert?«, rief D’Agosta, als er die herumliegenden Kleider, die Schuhe, das Blut, die verletzten Ausstellungsbesucher sah.
    »Wir haben keine Zeit, das zu erklären«, antwortete Pendergast. »Captain Hayward, Sie und Lieutenant D’Agosta gehen zum vorderen Bereich des Grabs. Dort befindet sich der Großteil der Besucher, sie stehen zusammengeschart am Eingang. Holen Sie sie hierher zurück und bringen Sie sie durch das Loch in der Mauer nach draußen. Aber passen Sie auf: viele sind zweifellos tief verstört. Sie könnten gewalttätig werden. Achten Sie darauf, dass keine Panik ausbricht.« Er wandte sich Smithback zu. »Wir müssen den Generator suchen.«
    »Zum Teufel damit. Ich muss Nora finden.«
    »Sie werden erst dann jemanden finden können, wenn wir diese infernalische Show gestoppt haben.«
    Smithback hielt inne. »Aber …«
    »Vertrauen Sie mir, ich
weiß,
was ich tue.«
    Smithback zögerte, dann nickte er widerstrebend.
    Pendergast zog eine zweite Taschenlampe aus der Tasche und drückte sie Smithback in die Hand. Seite an Seite gingen sie in den Nebel hinein. Es bot sich ihnen ein grauenerregendes Bild – überall auf dem Marmorfußboden stöhnten Verletzte, und mehr als eine Leiche lag reglos in einer grotesken, unnatürlichen Haltung da – offenbar zu Tode getrampelt. Smithback versuchte, seinen wild pochenden Herzschlag in den Griff zu bekommen.
    Pendergast leuchtete mit seiner Taschenlampe an die Decke, bis der Lichtstrahl auf eine lange, anscheinend steinerne Deckenleiste fiel. Er zielte, schoss und pustete dadurch eine Ecke der Leiste weg, so dass ein rauchendes, funkensprühendes Stromkabel zum Vorschein kam.
    »Man hätte nie gestattet, die Kabel unter den Grabwänden zu verlegen«, erläuterte er. »Wir müssen nach weiteren künstlichen Deckenleisten suchen.«
    Langsam ließ Pendergast den Strahl der Taschenlampe die Leiste entlangwandern, die man so gegipst und angemalthatte, dass sie wie Stein aussah. Sie verlief zu einer Ecke, wo sie in eine zweite Leiste mündete; von dort führte eine größere Deckenleiste durch den Durchgang zum angrenzenden Raum.
    An einem Stapel von Leichen vorbei schlängelten sie sich durch den Durchgang in die nächste Kammer des Grabes. Smithback kniff die Augen

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