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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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streichelte mit der einen Hand ihr verschmutztes und blutverschmiertes Gesicht. »Geht’s dir gut?«
    Sie zuckte zusammen. »Kopfschmerzen. Ein paar Kratzer. Es war so furchtbar.«
    »Wir bringen euch hier raus.« Er drehte sich zu Pendergast um. Der hielt zwar noch immer Viola in den Armen, und seine Hände ruhten dabei auf ihren Schultern, aber er richtete den Blick wieder in die Dunkelheit, in der Hugo Menzies verschwunden war.
    Hinter ihnen, aus der Grabkammer, hörte Smithback das gedämpfte Geplärre von Polizeifunkgeräten. Strahlen von Taschenlampen stachen durch die Düsternis, die Polizei warda, ein Dutzend oder mehr uniformierte Beamte, die verwirrt dreinschauten und mit gezogenen Waffen die Halle der Streitwagen betraten.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte der Leiter, ein Lieutenant. »Wo sind wir hier?«
    »Im Grab des Senef«, antwortete Pendergast.
    »Was ist mit der Explosion?«
    »Die war nötig, um sich Zutritt zu verschaffen, Lieutenant.« Captain Hayward kam auf sie zugeeilt und zeigte ihre Dienstmarke. »Und nun hören Sie mir gut zu. Wir haben Verletzte hier, noch viel mehr weiter hinten in dem Grab. Wir brauchen Notfallsanitäter, mobile Erste-Hilfe-Stationen, Rettungswagen. Verstehen Sie? Lieutenant D’Agosta befindet sich hinten im Grab, bereit, die eingeschlossenen Opfer hierher zurück zum Ausgang zu begleiten. Er braucht Verstärkung.«
    »Verstanden, Captain.« Der Lieutenant wandte sich zu seinen Beamten um und brüllte einige Befehle. Mehrere Polizisten steckten ihre Waffen ins Holster zurück und gingen weiter ins Grab hinein, während der Lichtschein ihrer Taschenlampen auf und ab ruckte. Hinter sich vernahm Smithback, wie die Menge näher kam, hörte das Stöhnen, Seufzen und Husten der Leute, gelegentlich unterbrochen von wütenden, unzusammenhängenden Schreien. Es klang wie ein wandelndes Irrenhaus.
    Pendergast half bereits Viola in Richtung Ausgang. Smithback legte den Arm um Nora; sie blieben zurück und gingen auf das Loch zu, das in der einen Ecke der Grabkammer klaffte. Augenblicke später hatten sie das verpestete Grab verlassen und standen in der hell erleuchteten U-Bahn-Station. Auf dem Bahnsteig kam ihnen eine Gruppe von Rettungssanitätern entgegengelaufen, einige trugen zusammenklappbare Tragen.
    »Wir nehmen sie mit«, sagte einer der Sanitäter, als Nora und Smithback auf sie zukamen, während die übrigen durch die Bresche in das Grab liefen.
    Kurz darauf lagen Viola und Nora angeschnallt auf den Tragen und wurden die Treppe hinaufgeschleppt. Pendergast stieg ihnen voran. Die Röte war aus seinem Gesicht gewichen, so dass es nun aschfarben und unergründlich wirkte. Smithback ging neben Nora.
    Sie lächelte, streckte den Arm aus und ergriff seine Hand. »Ich wusste, du würdest kommen.«

67
     
    »Das Frühstück steht für Sie ab sechs Uhr bereit, Sir«, sagte der Zugbegleiter zu dem gutaussehenden, tadellos gekleideten Herrn im Einzelabteil.
    »Ich möchte es lieber hier drin einnehmen. Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen.«
    Der Zugbegleiter warf einen kurzen Blick auf den Zwanzig-Dollar-Schein, der ihm in die Hand gedrückt wurde. »Kein Problem, Sir, wird erledigt. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Ja. Sie könnten mir ein gekühltes Glas, etwas zerstoßenes Eis, eine Flasche kaltes Mineralwasser und eine Dose Würfelzucker bringen.«
    »Sehr wohl, Sir. Bin gleich wieder da.« Der Mann trat aus dem Abteil, verbeugte sich lächelnd und schloss die Tür mit geradezu ehrfürchtiger Sorgfalt.
    Diogenes Pendergast beobachtete, wie der kleine Mann den Korridor hinunterging, bis er nicht mehr zu sehen war. Er hörte die sich entfernenden Schritte und das Zuschlagen der schweren Tür am Ende des Eisenbahnwaggons. Hörte die zahllosen Geräusche der Penn Station, vermischt und dennoch einzeln wahrnehmbar: das Auf und Ab der Gespräche außerhalbdes Zuges, den durchdringenden Klang der Ansagen des Bahnhofsvorstehers.
    Er neigte den Kopf und schaute träge auf den Bahnsteig hinaus. Eine Szenerie aus Grautönen. Dort stand ein korpulenter Schaffner und gab einer jungen Frau, die ein Baby im Arm hielt, geduldig Auskunft. Ein Pendler hastete vorbei, Aktentasche in der Hand, er beeilte sich, um den letzten Midtown Express nach Dover auf dem angrenzenden Gleis zu erwischen. Eine ältere Frau, gebrechlich und dünn, schleppte sich langsam vorbei. Sie blieb stehen, blickte erst auf den Zug, dann auf ihren Fahrschein, ehe sie unsicheren Schrittes

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