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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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dann würde das ihre Gelegenheit sein. Sie musste nur eines tun: zurückgehen, die Coverelli von der anderen Seite betreten und dann in der Biegung der Gasse so lange warten, bis er eintraf. Wer sich dort, in diesem dunklen Winkel versteckte, der konnte weder vom einen noch vom anderen Eingang der Gasse gesehen werden.
    Über das alles hatte Diogenes lange durchdacht, am Tag zuvor, auf dem Flug nach Italien.
    Sie wusste nicht, dass er bereits jede ihrer Handlungen vorausgesehen hatte. Und auch nicht, dass sein Flankenangriff aus der anderen Richtung den Spieß umdrehen würde. Nun würde er sich ihr von hinten anstatt von vorn nähern.
    Jetzt ist der Jäger der Gejagte.

71
     
    Der Rolls fuhr mit hoher Geschwindigkeit über das obere Deck der Triborough Bridge; die Skyline von Manhattan, die sich im Süden erhob, schlummerte noch in der heraufziehenden Morgendämmerung. Mühelos steuerte Proctor durch den bereits morgens um vier dichten Verkehr und überholte dieanderen Verkehrsteilnehmer derart waghalsig, dass sie ihn wütend anhupten, als er an ihnen vorbeipreschte.
    Pendergast saß auf dem Rücksitz, gekleidet als Investmentbanker auf einer Geschäftsreise nach Florenz, ausgestattet mit den passenden Ausweisdokumenten, die Glinn ihm besorgt hatte. Neben ihm saß D’Agosta, schweigend und schlecht gelaunt.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte D’Agosta schließlich. »Ich begreife einfach nicht, wieso Diogenes das als perfektes Verbrechen bezeichnen konnte!«
    »Ich verstehe das durchaus – allerdings etwas zu spät«, erwiderte Pendergast verbittert. »Es ist so, wie ich es Ihnen gestern Abend auf der Fahrt zum Museum erklärt habe. Diogenes wollte der Welt jenen Schmerz zufügen, der ihm selbst zugefügt worden war. Er wollte das … furchterregende EREIGNIS wiedererschaffen, das sein Leben zerstört hat. Sie entsinnen sich doch sicher an meine Bemerkung, dass er von einer sadistischen Vorrichtung, einem
Haus des Schmerzes,
viktimisiert wurde? Das Grab des Senef war nichts anderes als eine Wiedererschaffung dieses Hauses des Schmerzes. Und zwar in großem, furchterregendem Maßstab.«
    An der Mautstelle drosselte der Rolls das Tempo, dann gab Proctor wieder Gas.
    »Aber was ist im Grab passiert? Was ist mit all den Besuchern geschehen?«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Aber ist Ihnen aufgefallen, dass einige der Opfer ganz sonderbar schlurften? Das hat mich an einen neurologischen Defekt erinnert, den so genannten Fallfuß, unter dem Menschen manchmal leiden, die an Hirnhautentzündung erkrankt sind. Ihre Fähigkeit zu gehen wird auf ganz besondere Weise behindert, so dass es ihnen schwerfällt, ihre Füße sacht auf den Boden zu setzen. Und wenn Sie Captain Hayward bitten, die Grabkammer zu untersuchen,dann werden Sie, da bin ich ganz sicher, unter den Stroboskoplichtern starke Laserstrahlen finden. Von der Vielzahl der Nebelmaschinen und Subwoofers, die weit über den ursprünglichen Zweck hinaus eingesetzt wurden, ganz zu schweigen. Wie es scheint, hat Diogenes eine Kombination aus Stroboskoplicht, Laserstrahlen und Tönen ersonnen, um in einem ganz besonderen Teil des Gehirns Läsionen hervorzurufen. Die blitzenden Laserstrahlen und die Töne schädigen den ventromedialen Kortex des Gehirns, der unser gewalttätiges und atavistisches Verhalten hemmt. Die Opfer verlieren alle Hemmungen, jedwedes Gefühl für Zurückhaltung, fallen jedem flüchtigen Impuls zum Opfer. Das Es wird entfesselt.«
    »Es ist schwer zu glauben, dass Licht und Töne tatsächlich Hirnschäden verursachen können.«
    »Jeder Neurologe wird Ihnen bestätigen, dass extreme Angst und Wut, extremer Schmerz und Stress das menschliche Hirn
schädigen,
Gehirnzellen absterben lassen können. Die posttraumatische Stresserkrankung führt in ihrer extremsten Form in der Tat zu einer Schädigung des Gehirns. Diogenes hat sich diese Erkenntnis zunutze gemacht und aufs Übelste angewendet.«
    »Es hat sich also von Anfang an um eine Falle, um eine Inszenierung gehandelt.«
    »Ja. Es gab keinen Grafen von Cahors. Das Geld für die Restauration des Grabes stammte von Diogenes. Und der uralte Fluch lieferte ihm genau jene Art von Aplomb, an dem er sich ergötzt. Zweifellos hat er im Geheimen seine Version der Show installiert, eine versteckte Version, von der die Techniker und Programmierer nichts wussten. Er hat sie erst an Jay Lipper und dann an Wicherly getestet. Und vergessen Sie eines nicht, Vincent: Diogenes hat letztlich nicht nur auf die

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