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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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brauchen einen Reinigungstrupp hier unten im Grab des Senef.«
    »Warum?«
    »Kotze.«
    »Du meine Güte. Nicht schon wieder die Nachtwächter?«
    »Wer weiß? Vielleicht haben ja auch die Computerfritzen einen draufgemacht.«
    »Wir schicken den Putztrupp los.«
    Johnson schaltete das Funkgerät ab und ging zügigen Schritts die Grabkammer ab. Nach ihrer Erfahrung blieb es meistnicht bei nur einer Pfütze Erbrochenem. Besser, sie fand gleich die ganze Bescherung. Trotz ihres Leibesumfanges war sie recht flink auf den Beinen und hatte schon über die Hälfte ihres Rundgangs beendet, als sie mit dem linken Schuh auf dem glatten Boden ins Rutschen geriet, so dass sie hart auf dem glänzenden Steinfußboden aufschlug.
    »Scheiße!«
    Zitternd, aber unverletzt setzte sie sich auf. Sie war in einer Pfütze mit einer dunklen, nach Kupfer riechenden Flüssigkeit ausgerutscht, hatte den Sturz aber mit beiden Händen abgefangen. Sie drehte sich um – und wusste sofort, dass es sich bei der Flüssigkeit um Blut handelte.
    »Großer Gott!«
    Sie stand vorsichtig auf und schaute sich nach etwas um, an dem sie sich die Hände abwischen konnte, fand aber nichts und wischte sie sich deshalb einfach an der Hose ab. Die war schließlich sowieso ruiniert. Sie schaltete ihr Funkgerät wieder ein.
    »Johnson an Zentrale. Könnt ihr mich hören?«
    »Roger.«
    »Hier ist auch noch ’ne Blutlache.«
    »Was sagst du da? Blut? Wie viel?«
    »Genug.«
    Schweigen. Von der Blutlache, in der sie ausgerutscht war, führte eine Tropfspur zu dem großen, offenen Steinsarkophag in der Mitte des Raums. Auf den Hieroglyphen an der Seite des Sarkophags befand sich ein auffälliger verschmierter Blutfleck, als ob jemand etwas daran entlanggeschleift und in den Sarkophag geworfen hätte.
    Johnson hatte plötzlich das Gefühl, dass sie um keinen Preis der Welt in diesen Sarkophag sehen wollte. Doch irgendetwas – vielleicht ihr ausgeprägtes Pflichtgefühl – ließ sie dennoch langsam darauf zugehen. Das eingeschaltete Funkgerät in ihrer Hand quäkte.
    »Genug?«, kreischte die Stimme aus der Zentrale. »Was soll das heißen?
Genug?
«
    Sie erreichte den Deckel des Sarkophags und schaute hinein. Ein Körper lag darin auf dem Rücken. Es war der Körper eines Menschen, so viel sah sie, aber das war auch schon alles, was sie erkennen konnte. Das Gesicht war ein einziger blutiger Klumpen, bis zur Unkenntlichkeit zermatscht. Das Brustbein war gespalten, und die herausgezerrten Rippen klafften weit auseinander wie eine offene Flügeltür. Dort, wo die Lunge und die anderen Organe sein sollten, war nur ein großes rotes Loch zu sehen. Doch was sich ihrem Gedächtnis regelrecht einbrannte und sie noch jahrelang in ihren Alpträumen verfolgen sollte, waren die stahlblauen Bermudashorts, die das Opfer trug.
    »Mary?«, klang es aus dem quäkenden Funkgerät.
    Johnson schluckte, unfähig zu antworten. Jetzt bemerkte sie eine Spur kleinerer Blutflecken, die in einen der Nebenräume führte, die von der Grabkammer abgingen. Die Türöffnung zu dem Raum lag im Dunkeln, und sie konnte nicht hineinsehen.
    »Mary? Hörst du mich?«
    Langsam hob sie das Funkgerät an den Mund, schluckte erneut, fand dann ihre Stimme wieder. »Ich höre.«
    »Was ist los bei dir?«
    Doch Mary Johnson wich langsam von dem Sarkophag zurück, die Augen auf die kleine schwarze Öffnung in der anderen Ecke des Raums gerichtet. Sie musste da nicht hineingehen. Sie hatte genug gesehen. Sie wich weiter zurück, drehte sich dann vorsichtig um. Doch als sie schließlich fast den Ausgang der Grabkammer erreicht hatte, schien irgendetwas Komisches mit ihren Beinen zu passieren.
    »Mary. Wir schicken sofort unser Wachmänner runter! Mary!« Johnson machte einen weiteren Schritt, schwankte und spürte, wie sie zu Boden sank, als würde sie von einer unwiderstehlichenKraft nach unten gedrückt. Sie rollte sich in eine sitzende Position, fiel dann fast wie in Zeitlupe erneut nach hinten und blieb am Türsturz liegen.
    In dieser Haltung fand man sie acht Minuten später, hellwach, mit tränenüberströmtem Gesicht, den Blick starr an die Decke gerichtet.

22
     
    Als Captain Laura Hayward am Tatort eintraf, hatten die Tatortteams ihre Untersuchungen schon fast abgeschlossen. So war es ihr lieber. Sie hatte sich bei der Polizei von der Pike auf hochgearbeitet und wusste, dass die Spezialisten von der Spurensicherung und Kriminaltechnik gute Arbeit leisteten, auch ohne dass ihnen dabei eine leitende

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