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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Wecken. Er legte sich aufs Bett, faltete die Hände über der Brust und war sofort eingeschlafen.

21
     
    Mary Johnson öffnete die überdimensionale Tür zur Ägyptischen Galerie, betrat den Raum und tastete an der kalten Marmorwand nach dem Lichtschalter. Sie wusste, dass die Techniker seit kurzem bis spät in die Nacht am Grabmal ar beiteten, aber um sechs Uhr morgens waren sie immer schon gegangen. Marys Aufgabe war es, den Bereich für die Zeit arbeitskräfte aufzuschließen, das Licht anzuschalten und nachzusehen, ob alles in Ordnung war.
    Sie fand das Schalterfeld und ließ ihren dicken Zeigefinger mit leichtem Druck darübergleiten. Die alten Lampenreihen aus Glas und Bronze leuchteten auf und tauchten die halb renovierte Halle in ein warmes, gedämpftes Licht. Mary blieb kurz am Eingang stehen, die Hände in die prallen Hüften gestemmt, und sah sich prüfend um. Dann machte sie sich auf den Weg durch die Galerie, ihr ausladendes Hinterteil schwang hin und her, während sie alte Discosongs vor sich hin trällerte und ihren Schlüsselbund herumwirbelte. Das Klimpern der Schlüssel, das Klacken der Absätze und der Klang der ebenso laut wie falsch gesungenen Melodien hallten durch die langgestreckte Galerie und erzeugten den beruhigenden Geräuschkokon, in den Mary sich schon seit dreißig Jahren bei ihrer Nachtarbeit im Museum einzuhüllen pflegte.
    Sie erreichte den Anbau, schlug mit der Hand auf die dortbefindlichen Lichtschalter, durchquerte den hallenden Raum und zog dann ihre Magnetkarte durch das Lesegerät der neuen Sicherheitstür, die zum Grab des Senef führte. Die Schlösser sprangen auf, die automatische Tür öffnete sich mit einem Summton und gab den Blick auf das dahinter liegende Grab frei. Stirnrunzelnd blieb Mary stehen. Normalerweise sollte das Grab im Dunkeln liegen. Doch trotz der frühen Stunde war es hell erleuchtet.
    Diese verdammten Computerleute hatten das Licht angelassen.
    Sie blieb zögernd in der Tür stehen. Dann warf sie den Kopf zurück und rümpfte verächtlich die Nase über ihre eigene Unsicherheit. Einige Wachmänner, deren Väter hier schon in den dreißiger Jahren gearbeitet hatten, erzählten sich hinter vorgehaltener Hand, dass das Grab verflucht sei; dass man es aus gutem Grund zugemauert habe; dass es ein verhängnisvoller Fehler sei, es wieder zu öffnen. Doch seit wann gab es irgendein ägyptisches Grab, das
nicht
verflucht war? Mary Johnson war stolz auf ihre nüchterne, sachliche Arbeitseinstellung.
Sagt mir einfach, was zu tun ist, und es wird erledigt. Kein langes Gequatsche, kein Gejammer, keine Ausreden.
    Ein Fluch. Lächerlich.
    Sie lachte kurz. Dann stieg sie summend und singend die breiten Steinstufen zum Grab hinab. Ihre Stimme hallte von den Wänden des geschlossenen Raums wider.
    Stayin’ alive, stayin’ alive …
    Sie überquerte den Schacht, wobei die Brücke durch ihr enormes Gewicht ins Schwingen geriet, und ging weiter in die dahinter liegende Kammer. Hier hatten die Computerheinis ihre Ausrüstung aufgebaut, und Johnson achtete gewissenhaft darauf, nicht auf die Kabel zu treten, die sich auf dem Boden ringelten. Sie warf einen missbilligenden Blick auf den unordentlichen Stapel fettiger Pizzakartons, auf die Getränkedosenund das herumliegende Bonbonpapier. Die Putzkolonne würde frühestens um sieben hier durchkommen. Na ja, das war nicht ihr Problem.
    Nach drei Jahrzehnten im Museum war Mary Johnson nicht mehr so leicht zu erschüttern. Sie hatte viele Leute kommen und gehen sehen, sie hatte die Museumsmorde und die U-Bahn-Morde, das Verschwinden von Dr. Frock, die Ermordung des alten Mr. Puck und den Mordversuch an Margo Green miterlebt. Es war das größte Museum der Welt, und es hatte sich in mehr als einer Hinsicht als anspruchsvoller Arbeitsplatz erwiesen. Aber die Bezahlung war hervorragend, und sie würde eine anständige Pension bekommen. Ganz zu schweigen vom Ansehen.
    Sie ging weiter, durchquerte die Halle der Streitwagen, blieb einen Augenblick stehen, um schnell einen prüfenden Blick um sich zu werfen, und steckte den Kopf dann in die eigentliche Grabkammer. Es schien alles in Ordnung zu sein. Mary Johnson wollte sich gerade wieder umdrehen, als ihr ein säuerlicher Geruch auffiel. Sie rümpfte instinktiv die Nase und hielt nach der Ursache Ausschau. Da – eine der Säulen war mit etwas Nassem und Klumpigem bespritzt.
    Sie hob ihr Funkgerät. »Johnson an Zentrale. Hört ihr mich?«
    »Hier Zentrale. Zehn-Vier, Mary.«
    »Wir

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