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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Lipper.«
    »Finden Sie ihn! Finden Sie ihn!«
    Hayward sah sich um und entdeckte eine Beamtin, die sie kannte. »Sergeant Casimirovic?«
    Die Frau trat vor.
    Hayward deutete mit einer Kinnbewegung auf Lippers Vater und formte lautlos mit den Lippen: »Helfen Sie mir.«
    Die Beamtin trat auf sie zu, legte den Arm um Larry Lipper und führte ihn behutsam von Hayward weg. »Sie kommen mit mir, Sir. Wir suchen uns einen ruhigen Platz, an dem wir uns hinsetzen und warten können.« Sergeant Casimirovic führte den Mann, der laut weinte, sich aber nicht wehrte, zurück durch die Menge.
    Manetti, mit einem Funkgerät in der Hand, tauchte wieder an Haywards Seite auf. »Hier – Dr. Kelly ist dran.«
    Sie nahm das Funkgerät, nickte ihm dankend zu. »Dr. Kelly? Hier spricht Captain Hayward von der New Yorker Polizei.«
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Stimme aus dem Handy.
    »Der Kanopenraum im Grab des Senef. Wozu ist der da?«
    »Dort wurden die mumifizierten Organe des Pharao aufbewahrt.«
    »Könnten Sie das bitte etwas genauer erklären.«
    »Zum Mumifizierungsvorgang gehört, dass man die inneren Organe des Pharao entfernt, um sie getrennt zu mumifizieren und in Kanopen zu lagern.«
    »Die inneren Organe, sagen Sie?«
    »Genau.«
    »Vielen Dank.« Mit nachdenklicher Miene gab Hayward das Funkgerät Manetti zurück.

23
     
    Wilson Bulke spähte den Gang hinunter, der unter dem Dachgesims von Gebäude Nr. 12 verlief. Schmutzig braunes Licht kämpfte sich mühsam durch das drahtvergitterte Glas der Oberlichter, die mit dem New Yorker Ruß von mindestens hundert Jahren überzogen waren. Wo die Dachschrägen fast denBoden berührten, zogen sich auf beiden Seiten Luftschächte und Rohrleitungen wie dicke graue Adern entlang. Bis auf einen schmalen Gang in der Mitte war der lange, niedrige Raum voll gestopft mit alten Sammlungen – Glasgefäße mit Tierpräparaten, die in Konservierungsmitteln schwammen, unordentliche Stapel vergilbter Zeitschriften, Gipsmodelle von allen möglichen Tieren. Der schiefe, verwinkelte Speicherboden, dessen Deckenhöhe, Schrägen und Fußboden ebenen sich allein im einsehbaren Bereich mindestens zwölf Mal änderten, war das reinste Jahrmarktslabyrinth, nur nicht so lustig.
    »Meine Beine bringen mich um«, stöhnte Bulke. »Lass uns mal fünf Minuten Pause machen.« Er setzte sich schwer fällig auf eine alte Holzkiste, die unter der Last seiner extrem adipösen Schenkel hörbar aufächzte. Sein Partner Morris ließ sich geräuschlos neben ihm nieder.
    »So ein Schwachsinn«, schimpfte Bulke. »Der Tag ist fast vorbei, und wir stöbern hier immer noch rum. Hier oben ist doch kein Mensch.«
    Morris, der es grundsätzlich für sinnlos hielt, anderen Leuten zu widersprechen, ganz gleich, um was es ging, nickte zustimmend.
    »Gib mir noch einen Schluck von deinem Jim Beam.«
    Morris zog einen Flachmann aus der Tasche und reichte ihn seinem Kollegen. Bulke nahm einen Schluck, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und gab die Flasche zurück. Morris genehmigte sich ebenfalls einen kleinen Schluck und steckte den Flachmann wieder ein.
    »Wir müssten heute eigentlich gar nicht arbeiten«, erklärte Bulke. »Heute ist unser freier Tag. Wir haben Anspruch auf eine kleine Erfrischung.«
    »So seh ich das auch«, bestätigte Morris.
    »Es war sehr schlau von dir, den Flachmann mitzunehmen.«
    »Der begleitet mich überallhin.«
    Bulke sah auf die Uhr. Zwanzig vor fünf. Durch die Oberlichter drang nur noch ein schwacher Lichtschein, die Schatten in den Ecken wurden länger. Bald würde es ganz dunkel sein. Und da in diesem Bereich der Dachböden der Strom abgeschaltet war, weil hier gerade Reparaturarbeiten durchgeführt wurden, hieß das, dass sie auf Taschenlampen umsteigen mussten, was die Sucherei noch nervtötender machen würde.
    Bulke spürte, wie der Whisky sein Inneres wärmte. Aufseufzend stützte er die Ellbogen auf die Knie und sah sich um. »Jetzt schau dir bloß mal diesen Scheiß da an.« Er deutete auf eine Reihe niedriger Metallregale unter den Dachvorsprüngen. Dort standen zahllose, mit Quallen gefüllte Glasgefäße. »Meinst du, dass die dieses Zeug tatsächlich
erforschen?
«
    Morris zuckte mit den Achseln.
    Bulke streckte die Hand aus, zog ein Gefäß aus dem Regal und nahm es genauer in Augenschein. Inmitten schwebender Fangarme schwamm ein weißlicher Glibberklumpen in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Bulke schüttelte das Glas; als der Strudel sich

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