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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hatten Nerven wie Drahtseile und haben Ihre Befehle gebrüllt.«
    Coffey verlagerte sein Gewicht aufs andere Bein. Er wünschte, der Mann würde endlich zum Punkt kommen und gestehen. Das Ganze wurde ihm ein bisschen zu sentimental. Erbärmlich, wie schnell der Kerl vor ihm im Staube kroch.
    »Es hat mich sehr deprimiert, was danach passierte. Sie hatten diese Verbannung nach Waco nicht verdient. Das war nicht fair. Und dann, als Sie diesen Jugendlichen, der nach einem Angelwettbewerb seinen prämierten Wels nach Hause trug, für einen Terroristen mit einer Panzerfaust über der Schulter hielten – nun ja, das hätte jedem passieren können. Zum Glück ging Ihr erster Schuss daneben, und Ihr Partner konnte sich auf Sie werfen, bevor Sie ein zweites Mal abdrückten – auch wenn der Jugendliche vielleicht kaum in Gefahr war, da Sie ja, wie ich gehört habe, beim Schusswaffentraining in Ihrer Gruppe an der Academy regelmäßig Letzter geworden sind.« Der Übergang hatte sich derart schleichend vollzogen, und Pendergast hatte unentwegt mit geradezu winselnder Untertänigkeit gesprochen, dass Coffey erst nach geraumer Zeit begriff, dass dessen überschwängliches Lob in sein Gegenteil mutiert war. Das leise Kichern des Wärters traf ihn tief.
    »Ich bin zufällig auf eine Studie des FBI über die Außenstelle in Waco gestoßen, während diese Ihrer wohltätigen Führung unterstand. Wie es scheint, hatte Ihre Abteilung die Ehre, auf mehreren Listen ganz oben zu stehen. Zum Beispiel auf der Liste der geringsten Anzahl erfolgreich gelöster Fälle in drei aufeinanderfolgenden Jahren. Und der größten Anzahl von Agenten, die um Versetzung baten. Und der meisten internen Untersuchungen wegen Inkompetenz oder Verletzung ethischerStandards. Man könnte argumentieren, dass Ihre Rückversetzung nach New York zu keinem günstigeren Zeitpunkt hätte erfolgen können. Wie schön, wenn man einen ehemaligen Senator als Schwiegervater hat, Spencer, oder nicht?«
    Coffey drehte sich zu Rabiner um und sagte so ruhig wie möglich: »Schalten Sie das Ding aus.«
    »Ja, Sir.«
    Pendergast machte keine Pause, sein Tonfall war jetzt allerdings kalt und voller Sarkasmus. »Übrigens, wie läuft’s denn mit der Behandlung Ihrer posttraumatischen Belastungsstörung? Wie ich höre, hat man eine neue Methode gefunden, die Wunder wirkt.«
    Coffey machte dem Wärter ein Zeichen und erwiderte bemüht distanziert: »Ich sehe, dass eine weitere Vernehmung des Häftlings keinen Sinn hat. Öffnen Sie bitte die Tür.«
    Selbst als der Wärter draußen bereits am Türschloss hantierte, redete Pendergast unentwegt weiter.
    »Ach, noch etwas ganz anderes: Da ich Ihre Liebe zu großer Literatur kenne, empfehle ich Ihnen Shakespeares herrliche Komödie
Viel Lärm um nichts.
Vor allem die Figur des Gerichtsdieners Holzapfel. Sie können viel von ihm lernen, Spencer. Sehr viel.«
    Die Zellentür öffnete sich. Coffey blickte die beiden Wärter an, die eine bemüht ausdruckslose Miene aufgesetzt hatten. Dann straffte er den Rücken und ging über den Gang in Richtung der Sicherheitstür zum Trakt mit den Einzelzellen; Rabiner und die Wärter folgten schweigend.
     
    Der Gang durch die endlosen Korridore dauerte fast zehn Minuten, dann hatten sie Imhofs Büro erreicht, das in einer sonnigen Ecke des Verwaltungsgebäudes lag. Unterdessen war ein wenig Farbe in Coffeys Gesicht zurückgekehrt.
    »Warten Sie draußen«, sagte er zu Rabiner, dann schritt ersteif an der unausstehlichen Sekretärin vorbei, betrat Imhofs Büro und schloss die Tür.
    »Wie hat er …?«, begann Imhof, verstummte aber, als er Coffeys Miene sah.
    »Stecken Sie ihn wieder zurück in Hof 4«, sagte Coffey. »Morgen.«
    Der Gefängnisleiter schaute überrascht. »Agent Coffey, als ich das vorhin erwähnte, war das nur als Drohung gedacht. Wenn Sie ihn dorthin zurückverlegen, dann bringen ihn die anderen Häftlinge um.«
    »Soziale Konflikte unter den Häftlingen sind
deren
Sache, nicht unsere. Sie haben diesem Häftling Hofgang in Hof 4 zugeteilt, und in Hof 4 wird er auch bleiben. Ihn jetzt zu verlegen würde er als Sieg auffassen.«
    Imhof wollte etwas sagen, aber Coffey schnitt ihm mit einer brüsken Geste das Wort ab. »Nun hören Sie mir mal gut zu, Imhof. Ich gebe Ihnen jetzt eine direkte, offizielle Anweisung: Der Häftling bleibt in Hof 4. Das FBI übernimmt die volle Verantwortung.«
    Stille senkte sich über den Raum.
    »Das brauche ich schriftlich«, sagte Imhof

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