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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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anzusprechen.«
    »Ja, Sir.« Mit freundlichem Lächeln wandte LeSeur sich an Kemper. »Schön, Mr Kemper, was gibt es für Probleme im Casino?«
    »Offenbar haben wir eine Gruppe von Kartenzählern an Bord, die die Blackjack-Tische abräumt.«
    »Oje.«
    »Erst war das
Mayfair
zweihunderttausend Pfund im Minus, dann das
Covent Garden
um hunderttausend.«
    Das war eine Sache, die das Management wirklich in Rage versetzen würde. LeSeur spürte, wie sein Augenlid leicht zuckte. »Haben Sie die Leute identifiziert?«
    »Selbstverständlich wissen wir, wer die Gewinner sind, aber wir wissen nicht, wer einfach Glück hatte und wer gezählt hat. Sie arbeiten im Team: Spieler und Zähler. Die Zähler spielen nicht – sie beobachten und geben den Spielern Zeichen. Wie Sie wissen, sind sie die eigentlichen Falschspieler.«
    »Nein, das wusste ich nicht. Und es ist kein Zufall?«
    »Unwahrscheinlich. Hentoff macht sich Sorgen. Sie erinnern ihn an diese Studentenclique, die Vegas vor ein paar Jahren um drei Millionen erleichtert hat.«
    Das unangenehme Gefühl in der Magengegend wurde stärker. Die
Britannia
war schließlich nicht Las Vegas, wo man Leute achtkantig rauswerfen konnte, die man beim Kartenzählen ertappte. Das hier waren zahlende Passagiere. Passagierschiff-Reedereien waren auf die Gewinne aus den Spielcasinos angewiesen, und eine lautstarke Auseinandersetzung im Casino könnte andere Passagiere vom Spielen abhalten. Trotzdem musste etwas unternommen werden. Eine erfolgreiche Jungfernreise nach New York unter einer Fanfare anbetender Publicity würde die Reederei einen Dreck interessieren, wenn sie im Casino riesige Verluste zu verzeichnen hatte. Schließlich ging es um Geld – zuerst, zuletzt und immer.
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte er.
    »Also, Sir, da ist dieser …« Kemper zögerte, »dieser
ungewöhnliche
Passagier. Ein reicher Typ, der sich selbst als Privatdetektiv bezeichnet. Er war der Erste, dem das Betrugsmanöver aufgefallen ist, und er hat angeboten, uns dabei zu helfen, die Leute zu identifizieren.«
    »Und was will er dafür?«
    »Also, sehen Sie …«, stammelte Kemper. »Offenbar ist er an Bord, um einen Gegenstand aufzuspüren, der, wie er behauptet, einem Klienten von ihm gestohlen wurde. Wenn wir ihm Informationen über die Passagiere geben, die er verdächtigt, wird er uns bei den Kartenzählern helfen …« Seine Stimme verlor sich.
    »Soweit wir wissen«, erklärte LeSeur energisch, »könnte das alles Zufall sein, und das
Mayfair
ist gegen Ende der Nacht wieder hunderttausend Pfund im Plus. Warten wir ein paar Stunden ab. Mal sehen, ob die Verluste weitergehen. Aber was auch immer Sie unternehmen, tun Sie es unauffällig. Kein Melodrama.«
    »Gut, Sir.«
    LeSeur blickte Kemper hinterher. Der Mann tat ihm leid – und er sich selbst auch. Gütiger Himmel, wenn er doch nur wieder in der
Royal Navy
wäre, wo es keine Casinos, Falschspieler oder neurotischen Passagiere gab.

[home]
16
    »Das Badewasser war wieder zu heiß«, beklagte sich die alte Frau mit schriller, viel zu lauter Stimme. »Und Sie haben zu wenig Badeöl hineingetan.«
    Inge Larssen bemühte sich, der alten Frau – die zweimal so viel wog wie sie selbst – ein Nachthemd überzuziehen. »Tut mir leid«, murmelte sie.
    »Und wie oft muss ich es Ihnen noch sagen!«, nörgelte die Stimme weiter, während die uralte Haut, faltig und schwammig wie der Kehllappen eines Haushahns, gnädigerweise unter Lagen von Seide und Baumwolle verschwand. »Nach dem Essen haben Sie meine Handtasche auf die rechte Seite des Rollstuhls gestellt. Sie gehört aber auf die linke Seite! Die
linke!
«
    »Sehr wohl, Ma’am.« Inge zuckte zusammen, als die gichtige Hand sich fest in ihre Schulter krallte, und reichte der alten Frau ihren Gehstock. Sofort erhielt sie einen schmerzhaften Schlag auf die Knöchel. »Steh gerade, Mädchen. Oder willst du, dass ich stürze?«
    »Nein, Ma’am.« Inge schaute weg. Es schien ihre Arbeitgeberin nur zu zusätzlicher Kritik anzustacheln, wenn sie sie ansah.
    »Wirklich, Sie sind die schlechteste Gesellschafterin, die ich je hatte – und ich hatte mehr als meinen Teil davon, das kann ich Ihnen flüstern. Wenn Sie sich nicht bald besser machen, werde ich Sie entlassen müssen.«
    »Ich bedaure sehr, dass meine Arbeit nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt«, erwiderte Inge.
    Es dauerte eine halbe Stunde, die Frau ins Bett zu bekommen, ihre Füße in die richtige Position zu heben und sie

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