Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
ertönte eine schläfrige Frauenstimme. »Was ist denn los, Curt?«
    Anstatt zu antworten, richtete der Mann die Waffe auf Pendergast, trat durch die Tür und zog sie hinter sich zu. Er war ein dunkelhaariger Typ mit Aknenarben und olivfarbenem Teint, attraktiv auf Gangster-Art, extrem muskulös. Er gab sich wie ein Preisboxer, schien aber trotz seiner Masse ziemlich beweglich zu sein. Ein Steward war er nicht; er trug einen dunklen Anzug, keine Uniform, und der Stoff spannte verdächtig über den breiten Schultern.
    »Also gut, Freundchen, wer bist du, und was machst du hier?«
    Pendergast lächelte, wies mit einem Nicken zu einem der Sofasessel. »Darf ich? Ich war den ganzen Tag auf den Beinen.«
    Der Mann blieb stehen und machte ein finsteres Gesicht; Pendergast nahm Platz, machte es sich bequem und schlug ein Bein elegant über das andere.
    »Ich hab dir eine Frage gestellt, Arschloch.«
    Pendergast zog die Champagnerflasche aus dem geschmolzenen Eis, ließ das überschüssige Wasser abperlen und drehte mit einer geschickten Bewegung den Korken heraus. Auf einem Beistelltisch standen zwei leere Kelchgläser. Er füllte beide bis zum Rand.
    »Möchten Sie auch eins?«
    Der Mann hob die Waffe. »Mir reißt gleich der Geduldsfaden. Du hast ein Problem, und es wird größer.«
    Pendergast nippte an seinem Champagner. »Dann haben wir beide ein Problem. Wenn Sie sich setzen würden, könnten wir alles in Ruhe besprechen.«
    »
Ich
hab kein Problem. Sondern du. Und zwar ein
großes
Scheiß-Problem.«
    »Das ist mir wohl bewusst.
Sie
sind mein Problem. Sie stehen vor mir, richten eine Waffe auf meinen Kopf und verlieren ganz offensichtlich die Geduld. Ja, das ist zweifellos ein Problem.« Er trank einen Schluck, seufzte. »Ausgezeichnet.«
    »Du hast noch
eine
Chance, mir zu sagen, wer du bist, bevor dein Hirn gegen die Wand spritzt.«
    »Bevor das geschieht, möchte ich darauf hinweisen, dass Sie ein viel gravierenderes Problem haben als ich.«
    »Ach ja? Was denn für eins?«
    Pendergast nickte in Richtung Schlafzimmertür. »Weiß Mr Brock, dass Sie eine Dame in seiner Suite zu Gast haben?«
    Ein kurzes, unsicheres Zögern. »Mr Brock ist es egal, ob ich Damenbesuch empfange.«
    Pendergast hob die Brauen. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber abgesehen davon, werden Sie dummerweise ins Zentrum der Aufmerksamkeit auf diesem Schiff rücken, sollten Sie irgendetwas an die Wand ›spritzen‹. Wenn Sie Glück haben, handeln Sie sich eine Anklage wegen Mordes ein. Wenn nicht, wird
Ihr
Hirn die Tapete zieren. Ich bin nämlich auch bewaffnet.«
    Wieder ein Zögern. »Ich ruf die Security an.«
    Pendergast trank noch einen Schluck. »Sie denken die Sache nicht zu Ende, Mr Curt.«
    Der Mann hielt ihm die Waffe unter die Nase. »Johnson. Curtis Johnson. Nicht ›Mr Curt‹.«
    »Verzeihen Sie, Mr Johnson, aber selbst wenn Mr Brock tatsächlich nichts dagegen hat, dass Sie im Dienst Damenbesuch empfangen – wenn Sie den Sicherheitsdienst anrufen, könnte es Fragen hinsichtlich des Gepäcks geben, das Mr Brock in jenem Schlafzimmer verstaut hat, das Sie soeben als Liebesnest genutzt haben. Obendrein wissen Sie weder, wer ich bin, noch, warum ich hier bin. Ich könnte selbst vom Sicherheitsdienst sein. Und deshalb, wie gesagt, Mr Johnson, haben wir beide ein Problem. Ich hoffe, wir finden einen Weg, wie wir unsere jeweiligen Probleme intelligent und zu beiderseitigem Vorteil lösen können.« Langsam schob Pendergast zwei Finger in seine Smokingtasche.
    »Finger immer schön zeigen.«
    Er zog die Finger wieder heraus, die jetzt einen dünnen Packen druckfrischer Hundert-Dollar-Scheine hielten.
    Der Mann stand nur da, die Waffe in der fleischigen Hand, und sah aus seinem geröteten Gesicht verdutzt drein.
    Pendergast ließ das Geld baumeln. »Waffe runter.«
    Der Mann senkte die Waffe.
    »Nur zu, nehmen Sie’s.«
    Der Mann schnappte sich das Geld und steckte es ein.
    »Wir müssen rasch arbeiten, Mr Johnson, damit ich weg bin, bevor Mr Brock zurückkommt.«
    »Sie verschwinden von hier. Sofort.«
    »Sie nehmen mein Geld und werfen mich trotzdem hinaus. Wie unhöflich.«
    Pendergast erhob sich laut seufzend und drehte sich um, als wolle er gehen, aber dann beschleunigte er die Bewegung blitzschnell; er warf Johnson das Glas Champagner ins Gesicht und hieb gleichzeitig mit der linken Faust auf dessen Handgelenk. Die Waffe polterte auf den Teppich und rutschte halb durch den Raum. Als Johnson einen Schrei ausstieß

Weitere Kostenlose Bücher