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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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und nach der Waffe hechtete, stellte Pendergast ihm ein Bein, drückte ihm seine Les Baer 1911 ans Ohr und stellte ihm das Knie ins Kreuz.
    »
Doucement
, Mr Johnson.
Doucement

    Nach einem langen Augenblick erhob sich Pendergast. »Sie dürfen wieder aufstehen.«
    Der Mann richtete sich auf, rieb sich das Ohr und kam langsam wieder auf die Füße. Sein Gesicht war eine finstere Grimasse.
    Pendergast steckte die eigene Waffe in die Jackentasche zurück, ging durchs Zimmer, hob Johnsons Waffe auf und wog sie in der Hand.
    »Eine Walther PPK . Sie sind wohl ein James-Bond-Fan. Vielleicht haben wir weniger gemeinsam, als ich dachte.« Er warf Johnson die Waffe zu, der sie, sichtlich überrascht, auffing. Dann hielt er sie in der Hand, als wüsste er nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Seien Sie schlau und stecken Sie sie ein.«
    Schließlich steckte er sie ins Holster.
    »Also«, sagte Pendergast freundlich, »das sind Ihre Optionen, Mr Johnson: Sie können mein Freund sein, mir einen klitzekleinen Gefallen tun und sich nochmals eintausend Dollar verdienen. Oder Sie können einem arroganten Schnösel, der Ihnen zu wenig Lohn zahlt, der Sie rausschmeißt, sobald er von Ihrer Indiskretion erfährt, und der hinterher keinen Gedanken an Sie verschwenden wird, weiter Ihre fehlgeleitete Treue erweisen. Also – wie entscheiden Sie sich, Mr Johnson?«
    Johnson starrte ihn lange an. Dann nickte er knapp.
    »Ausgezeichnet. Öffnen Sie das hintere Schlafzimmer, lieber neuer Freund. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Johnson drehte sich um, ging zur Schlafzimmertür und schloss sie auf. Pendergast folgte ihm ins Zimmer.
    »Curt, was ist denn?« Auf dem Bett lag eine Frau mit Löwenmähne, das Bettlaken ans Kinn gezogen.
    »Zieh dich an und verschwinde.«
    »Aber meine Sachen liegen da drüben«, sagte sie. »Ich hab nichts an.«
    »Keiner guckt dich an«, sagte Johnson grob. »Mach schon.«
    »Du bist ein Arschloch, weißt du das?«
    Er wedelte mit der Waffe. »Hau ab!«
    Die Frau sprang aus dem Bett, wobei ihre schweren Brüste hin und her schwangen, schnappte sich ihre Kleider und zog sich ins Bad zurück. Von dort wiederholte sie ihre Beleidigung: »Arschloch!«
    Pendergast blickte sich um. Wie ihm bereits aufgefallen war, wurde das Schlafzimmer als Lagerraum genutzt. Einen Großteil des Zimmers nahm ein halbes Dutzend große Holzkisten ein, alle mit dem Aufdruck
Zerbrechlich
versehen.
    »Wissen Sie, was sich in diesen Kisten befindet?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Johnson.
    »Aber Sie wurden eingestellt, damit Sie die im Auge behalten?«
    »Sie haben’s erraten.«
    Einen Augenblick ging Pendergast vor den Kisten auf und ab. Dann ging er vor der nächstgelegenen in die Hocke und zog aus seiner Tasche einen Schraubenzieher.
    »He, was machen Sie da?«
    »Ich will nur einen kurzen Blick hineinwerfen. Wir hinterlassen alles so, wie wir es vorgefunden haben. Niemand wird je davon erfahren.« Im Nu hatte er die Seite der Kiste geöffnet, so dass ein grüner Filzstoff sowie eine Füllmasse zum Vorschein kamen. Mit einem Messer nahm er einen sorgfältigen Schnitt durch mehrere Schichten der Füllung der maßgefertigten Styroporstücke vor, woraufhin ein Rahmengestell darin zum Vorschein kam; anscheinend steckten Ölgemälde darin. Die anderen fünf Kisten hatten genau die gleichen Maße, woraus Pendergast schloss, dass auch sie voll mit Gemälden waren.
    Er hielt die kleine Taschenlampe in die Füllung, leuchtete mal dahin, mal dorthin. Insgesamt waren es acht ungerahmte Gemälde. Auf den ersten Blick handelte es sich um Impressionisten aus der zweiten Reihe – Charles Théophile Angrand, Gustave Caillebotte, außerdem um zwei expressionistische Werke, das eine von Jawlensky, das andere, vermutlich, von Pechstein. Offensichtlich waren die Gemälde für Brocks Galerie an der 57. Straße bestimmt.
    Pendergast erkannte zwar die Stile der verschiedenen Maler auf Anhieb, kannte aber keines von den Bildern. Es waren, bestenfalls, zweitrangige Werke.
    Er griff erneut in seine Tasche und zog ein kleines Lederetui heraus, das er öffnete und flach auf den Boden legte. Dann entnahm er dem Etui mehrere Werkzeuge – eine Juwelierlupe, eine Pinzette, ein Skalpell – und legte sie auf die nächststehende Kiste. Schließlich holte er aus dem Etui mehrere Teströhrchen mit Stöpseln.
    Johnson trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Was zum Teufel machen Sie da, beeilen Sie sich lieber.«
    »Beruhigen Sie sich,

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