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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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seufzte, als ihrem Mund der letzte Atemzug entwich – in einem Ausbruch stummen Entsetzens, das intensiver war als der wildeste Schrei.

[home]
26
    Es war Viertel nach elf, als Kemper die Sicherheitszentrale des Schiffes betrat. Die Tür stand halboffen, und er hörte lautes Stimmengewirr, Gejohle und vereinzelte Hurrarufe aus der zentralen Überwachungsstation. Er legte die Hand an die Tür und schob sie auf.
    An den Wänden des kreisrunden Raumes standen Hunderte Videomonitore, von denen jeder ein Bild aus den unzähligen Überwachungskameras auf dem Schiff zeigte. Die diensthabenden Mitarbeiter drängten sich um einen einzigen Monitor, lachten und redeten, so vertieft in das dargestellte Geschehen, dass sie sein Eintreten gar nicht bemerkten. Die vielen flackernden Monitore tauchten die Männer in ein bläuliches Licht. Im Raum roch es nach alter Pizza, in einer Ecke stapelten sich die dazugehörigen fetttriefenden Kartons.
    »Oh ja, Oma, steck ihn dir ganz rein!«, rief einer.
    »
Ganz tief!
«
    »Das ist die kleine alte Dame aus Pasadena!«
    Irgendwer johlte, andere steuerten Anfeuerungsrufe und Gelächter bei. Einer der Männer schwang lasziv die Hüften. »Mach schon, alter Junge! Reit sie zu, Cowboy!«
    Kemper ging hinüber. »Was zum Teufel geht hier vor?«
    Die Männer sprangen auf, gaben den Blick auf einen Monitor frei, auf dem zwei übergewichtige Passagiere in einem matt erleuchteten Korridor wilden Sex hatten.
    »Herrgott.« Kemper drehte sich um. »Mr Wadle, Sie sind doch der Schichtleiter, oder?« Er blickte alle Mitarbeiter an, die lächerlicherweise strammstanden.
    »Ja, Sir.«
    »Wir haben einen vermissten Passagier, einen Selbstmord innerhalb der Besatzung, wir verlieren Tausende im Casino, und Sie sehen sich hier ein Viagra-Filmchen an. Finden Sie das komisch?«
    »Nein, Sir.«
    Kemper schüttelte den Kopf.
    »Soll ich …?« Wadle zeigte auf den Ausschalter des Monitors.
    »Nein. Wenn wir eine Kamera ausschalten, werden die Aufnahmen aufgezeichnet, und das führt später nur zu unangenehmen Fragen.
Schauen Sie einfach nicht hin.
«
    Woraufhin irgendjemand kicherte, und da musste auch Kemper lachen. »Na gut. Ihr hattet euren Spaß. Aber jetzt marsch zurück an die Arbeit.«
    Mit diesen Worten ging er in sein winziges Büro. Kurz darauf summte die Gegensprechanlage.
    »Ein Mr Pendergast ist hier und wünscht Sie zu sprechen.«
    Kempers Stimmung verschlechterte sich schlagartig. Kurz darauf betrat der Privatdetektiv das Büro.
    »Wollen Sie sich auch die Show angucken?«, fragte Kem-per.
    »Der fragliche Herr hat das Kamasutra studiert. Ich glaube, die Stellung heißt ›das Buttern der Sahne‹.«
    »Wir haben nicht viel Zeit«, antwortete Kemper. »Bislang haben wir heute Abend im Casino wieder zweihunderttausend Miese gemacht. Ich dachte, Sie wollten uns helfen?«
    Pendergast setzte sich, schlug die Beine übereinander. »Und genau das ist der Grund meines Kommens. Darf ich Fotos von den heutigen Gewinnern haben?«
    Kemper reichte ihm einen kleinen Packen unscharfer Bilder. Pendergast blätterte kurz darin. »Interessant – eine andere Gruppe als gestern Abend. Genau, wie ich gedacht habe.«
    »Aha! Und das wäre?«
    »Es handelt sich um ein großes, sehr erfahrenes Team. Die Spieler wechseln jeden Abend. Die Spotter sind das Entscheidende.«
    »Spotter?«
    »Mr Kemper, Ihre Naivität verblüfft mich. Das System ist zwar komplex, aber die Prinzipien sind einfach. Die sogenannten Spotter mischen sich unter die Leute und verfolgen das Spiel an den Tischen mit hohen Einsätzen.«
    »Und wer zum Teufel sind diese Spotter?«
    »Jeder kommt in Frage: eine ältere Dame an einem strategisch plazierten Einarmigen Banditen, ein beschwipster Geschäftsmann, der laut in sein Handy spricht, selbst ein pickliger Teenager, der nur neugierig zuschaut. Die Spotter sind extrem gut geschult und beherrschen es oft meisterhaft, ihr Treiben zu vertuschen. Sie zählen die Karten – aber sie spielen nicht.«
    »Und die Spieler?«
    »Ein Spotter kann zwei bis vier Spieler in seiner Gruppe haben. Die Spotter behalten den Überblick über alle Karten, die an einem Tisch gespielt werden, und ›zählen‹ sie, wozu normalerweise gehört, negative Zahlen an niedrige Karten und positive Zahlen an Zehnen und Asse zu vergeben. Dabei müssen sie sich nur eine Zahl merken: eine einzige – den Zahlenwert der bislang ausgespielten Karten. Übersteigt das Verhältnis von hohen zu niedrigen Karten, die sich noch im

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