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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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vielleicht zum Räuchern von Fleisch genutzt worden war.
    Es gab zwei Gegenstände in der Zelle: einen Eimer, der in einer Ecke stand und als Latrine diente, und einen Plastikkanister mit Wasser. Man hatte ihr in der ganzen Zeit, in der sie eingekerkert war, kein Essen gegeben. Im Stockdunkeln war schwer festzustellen, wie viel Zeit sie hier schon verbracht hatte, aber sie war sicher, dass mindestens vierundzwanzig Stunden vergangen waren. Merkwürdigerweise machte es ihr nichts aus, hungrig zu sein; es hatte den Effekt, dass ihr Denkvermögen geschärft war.
    Du wirst nicht lange genug leben, dass mein Name eine Rolle spielt
. Mehr hatte ihr Kerkermeister nicht gesagt, und Nora wusste, dass es ihm ernst damit war. Er hatte keinerlei Mühe darauf verwandt, sie am Leben zu halten, sie mit frischer Luft zu versorgen, sicherzustellen, dass sie in einem annehmbaren körperlichen Zustand ins Land der Lebenden zurückkehrte. Mehr als das: Seine Stimme hatte so lässig geklungen, dass sie tief im Inneren spürte, dass er ihr die Wahrheit sagte.
    Es kam ihr unwahrscheinlich vor, dass sie befreit werden würde. Zu kooperieren war keine Option – sie würde nur ihren eigenen Tod herbeiführen. Sie musste fliehen.
    So methodisch, als würde sie Tonscherben klassifizieren, erkundete Nora jeden möglichen Fluchtweg. Könnte sie sich vielleicht irgendwie durch den nicht ganz getrockneten Betonboden graben? Der Plastikeimer und der Plastikkanister boten nichts, mit dem sich etwas anfangen ließ. Sie besaß weder Schuhe noch einen Gürtel; sie trug noch immer das dünne Krankenhaushemd. Die Haken waren fest in der Decke verankert. Sie könnte zwar mit ihren Fingernägeln an ihren Verankerungen kratzen, aber das würde natürlich nichts bringen.
    Und was war mit den gemauerten Natursteinwänden? Mit großer Sorgfalt strich sie darüber, testete jeden Stein, ertastete den Mörtel dazwischen. Pech gehabt. Die Steine waren fest gefügt; keiner fühlte sich lose an. Die Steine und Ziegel in der Decke waren offenbar frisch übermalt worden, außerdem gab es keinen einzigen Spalt, in den sie einen Fingernagel hätte hineinschieben können.
    Auch die Tür kam nicht in Frage. Sie war unbeweglich und äußerst massiv. An der Innenseite befand sich kein Schloss, nicht mal ein Schlüsselloch; vermutlich war sie an der Außenseite verriegelt und mit einem Vorhängeschloss versehen. In der Tür befand sich ein kleines Fenster, innen mit Gitterstäben und mit einer Metallklappe draußen, die bislang verschlossen geblieben war. Im Raum war es so still, dass er zweifellos unterirdisch lag und schalldicht war.
    Damit blieb ihr nur eine Option: ihren Kerkermeister überwältigen, wenn er zurückkehrte. Um das zu schaffen, musste sie einen Plan haben. Und eine Waffe.
    Zunächst erwog sie die rostigen Haken in den Wänden und der Decke, aber sie waren aus dickem Eisen und zu kräftig, um sie lockern oder abbrechen zu können. Selbst der Eimer hatte keinen Griff. Damit blieben ihre Hände, Füße, Nägel und Zähne, die sie als Waffe einsetzen könnte. Die würden reichen müssen.
    Er brauchte sie lebendig, zumindest vorerst. Warum? Weil er jemandem beweisen musste, dass sie am Leben war. Ging es um Lösegeld? Möglicherweise. Oder sollte sie als Geisel dienen? Das konnte man nicht wissen. Sie wusste nur, dass er sie, sobald er hatte, was er brauchte, umbringen würde.
    Ganz einfach.
    Sie wunderte sich selbst, dass sie so ruhig war. Warum hatte sie nicht mehr Angst? Auch das hatte einen einfachen Grund. Nach Bills Tod gab es nichts mehr, wovor sie Angst haben musste. Das Schlimmste war schon passiert.
    Sie setzte sich auf und machte dreißig Kniebeugen, um ihren Kreislauf in Schwung zu bringen. Die plötzliche Bewegung, verbunden mit dem Mangel an Essen und der Gehirnerschütterung, machte sie vorübergehend schwindlig. Aber als sich der Schwindel legte, fühlte sie sich wacher denn je.
    Ein Plan. Könnte sie vielleicht Übelkeit vortäuschen, ihn in den Raum locken, so tun, als sei sie bewusstlos – und dann angreifen? Aber das würde nicht klappen. Es war ein lahmer Trick, und er würde nicht darauf hereinfallen.
    Wenn er das nächste Mal kam, konnte das ihren Tod bedeuten. Sie musste sicherstellen, dass ihr Kerkermeister, wenn er zurückkehrte, sie nicht einfach mit einem Schuss durch das Türfenster hinrichten konnte. Nein, sie musste sich so positionieren, dass er die Tür öffnen und den Raum betreten musste, wenn er sie töten wollte. Die

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