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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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jeder großen Menschenansammlung könne es im Nu zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen. Nora Kellys Leben hinge möglicherweise am seidenen Faden. Aber der Deputy Chief sah das anders. »Die Last des Beweises ruht auf Ihren Schultern«, hatte er pompös erklärt. »Wo sind Ihre Beweise, dass sich Nora Kelly im Ville befindet?« D’Agosta hatte sich zügeln müssen, sonst hätte er dem Mann einen Fausthieb in den Fettwanst versetzt.
    »Wir werden drei Kontrollpunkte einrichten, hier, hier und hier«, bramarbasierte Chislett und tippte weiter mit dem Zeigestock auf die Flipchart. »Zwei an den zentralen Stellen von Einfahrt und Ausfahrt, eine am Eingang zum Inwood Hill Park. Die Weisungskette verläuft von den Beamten im Rückraum zu denen in den vorgerückten Stellungen.«
    »Allemande links mit der linken Hand«, murmelte D’Agosta bei sich. »Rechts zum Partner, rechts und links herum in großem Bogen.«
    »Anscheinend ist dem Deputy Chief der entscheidende Punkt entgangen«, sagte eine vertraute Stimme an seinem Ellbogen.
    D’Agosta wandte sich um und sah Pendergast, der neben ihm stand. »Guten Tag, Vincent.«
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte D’Agosta überrascht.
    »Ich habe nach Ihnen gesucht.«
    »Und wo steckt Ihr Kumpel Bertin?«
    »Er hat sich zurückzogen, in den Schutz des Bayou. Jetzt sind wir wieder zu zweit.«
    D’Agosta merkte, dass Hoffnung in ihm aufkam – etwas, was er seit Tagen nicht mehr verspürt hatte. Zumindest begriff Pendergast den Ernst der Lage. »Dann wissen Sie ja auch, dass wir nicht mehr warten können. Wir müssen da reingehen und Nora retten, sofort.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung.«
    »Wenn diese Demonstration stattfindet, während Nora im Ville festgehalten wird, kann es durchaus passieren, dass sie auf der Stelle getötet wird.«
    »Nochmals: Ich stimme Ihnen zu – vorausgesetzt, dass sie sich im Ville befindet.«
    »Vorausgesetzt? Wo sollte sie denn sonst sein? Ich habe die Geräusche auf dem Video analysieren lassen.«
    »Das ist mir schon klar«, sagte Pendergast. »Die Experten schienen aber nicht mit Ihnen übereinzustimmen, dass es sich um Tierlaute handelt.«
    »Dann zum Teufel mit den Experten. Ich halte dieses Warten nicht mehr aus. Ich gehe da rein.«
    Pendergast nickte, als habe er nichts anderes erwartet. »Nun gut. Aber etwas anderes, Vincent, wir dürfen unsere Kräfte nicht spalten. Das Ville hat auf irgendeine Weise mit der Sache zu tun, das stimmt. Aber wie? Das ist das Rätsel. Es geht hier etwas vor, auf das ich noch nicht den Finger legen kann – etwas, das sich für mich verkehrt anfühlt.«
    »›Verkehrt‹. Pervers würde ich sagen. Nora Kelly steht kurz davor, zu sterben.«
    Pendergast schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht. Habe ich Ihr Wort, Vincent, dass wir das hier gemeinsam durchstehen?«
    D’Agosta sah ihn an. »Sie haben es.«
    »Ausgezeichnet. Mein Wagen wartet schon unten.«

[home]
60
    Richard Plock stand auf dem Parkplatz des Werkhofs der städtischen U-Bahn-Betriebe an der 207. Straße und blickte über die dichten Reihen der Waggons, die im Schein der Spätnachmittagssonne parkten. Das Werksgelände war still, fast schläfrig. Ein Arbeiter ging zwischen den Gleisen umher und verschwand in der Schmiede, ein Lokführer steuerte eine Reihe Waggons auf ein Nebengleis neben dem Inspektionsschuppen.
    Plock blickte die Straße hinauf und hinunter, die hinter dem Zaun lag. Die West 215. Straße war ebenfalls ruhig. Er seufzte zufrieden und sah auf die Uhr: 18 Uhr 15.
    Eines der mit Farbcodes versehenen Handys in seiner Jackentasche klingelte. Er zog es hervor und sah, dass es sich um das rote handelte. Das war Traums, drüben im Fort Tryon Park.
    Er klappte es auf. »Bringen Sie mich auf den neuesten Stand, Traums.«
    »Die Leute sind in den letzten Minuten eingetroffen.«
    »Wie viele bislang?«
    »Zweihundert, vielleicht zweihundertfünfzig.«
    »Gut. Die Leute sollen ausschwärmen, damit alles möglichst unorganisiert aussieht. Wir wollen unser Blatt nicht zu früh aufdecken.«
    »Hab verstanden.«
    »Halten Sie mich weiter auf dem Laufenden. Wir gehen hier in einer Viertelstunde los.« Plock klappte das Handy zu und steckte es wieder ein. Zeit, dass er zu seiner eigenen Einheit stieß, die sich gerade an der Südseite des U-Bahn-Werkhofs versammelte.
    Rich Plock war sich durchaus bewusst, dass er nicht gerade wie der geborene Führer aussah. Und wenn er ehrlich war, fehlte ihm auch das notwendige Charisma. Aber er

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