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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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außerdem ging es leicht bergauf. Er strengte sich an, ächzte, kratzte mit der unverletzten Hand über die feuchte Wand. Nach einer neuen Welle der Panik grub er die Fingernägel in das feuchte Erdreich, versuchte, sich nach vorn zu ziehen, und brach sich dabei mehrere Nägel ab.
    Mein Gott,
dachte er.
Ich bin lebendig begraben.
    Fast hätte er laut aufgeschrien.

[home]
69
    Pendergast brauchte zehn Minuten, in denen er falsche Abzweigungen nahm, aber schließlich den gleichen Weg zurückfand, den er gekommen war, um zum Speisenaufzug zu gelangen, der zur Vorratskammer hinaufführte. Er zerrte den stöhnenden, halb bewusstlosen Mann heraus, kletterte hinein und konnte sich, indem er durch eine Verkleidung in der Decke das Kabel packte, aus dem Untergeschoss hinaufzuziehen. Als der Speisenaufzug gegen die Schachtdecke stieß, schob Pendergast die Tür auf und sprang heraus. Aus der Kirche drangen die Geräusche eines lauten Tumults, der offenbar alle Bewohner des Ville in Hörweite angezogen hatte. Das eröffnete ihm eine Fluchtmöglichkeit. Er spurtete durch die dunklen Räume des alten Pfarrhauses, lief zur Seitentür hinaus, dann die gewundene Hintergasse hinunter. In weniger als fünf Minuten war er wieder zurück im Inwood Hill Park. Er schüttelte Umhang und Kapuze ab, ließ beides auf den laubbedeckten Boden fallen, zog sein Handy hervor und wählte.
    »Hayward«, lautete die knappe Antwort.
    »Pendergast hier.«
    »Warum macht es mir eigentlich Angst, Ihre Stimme zu hören?«
    »Sind Sie in der Nähe vom Inwood Hill Park?«
    »Ich bin bei Chislett und seinen Männern.«
    »Ach ja, Chislett. Zeugnis der letztendlichen Nutzlosigkeit jeder höheren Bildung. Hören Sie, D’Agosta steckt in den Kellerräumen des Ville fest. Möglicherweise befindet er sich in einer schwierigen Lage.«
    Kurzes Schweigen. »Vinnie? Im Ville? Was will er dort?«
    »Ich glaube, Sie können es sich denken – er sucht nach Nora Kelly. Aber mir ist soeben klar geworden, dass sie nicht dort ist. Es braut sich eine Konfrontation zusammen …«
    »Die braut sich nicht nur zusammen. Die ist schon in vollem Gange, und …«
    Pendergast schnitt ihr das Wort ab. »Ich glaube, Vincent könnte Ihre Hilfe brauchen, und zwar dringend.«
    Stille. »Und was genau haben Sie vor?«
    »Dafür bleibt keine Zeit, jetzt zählt jede Minute. Hören Sie, im Ville befindet sich irgendetwas – etwas, das die Leute dort selbst entfesselt haben. Es hat uns angegriffen.«
    »Etwa ein Zombie?«, lautete die sarkastische Antwort.
    »Ein Mensch, oder wenigstens ein Wesen, das einmal ein Mensch gewesen ist und sich jetzt in etwas äußerst Gefährliches verwandelt hat. Ich wiederhole: Vincent braucht Hilfe. Er könnte in Lebensgefahr schweben. Seien Sie auf der Hut.«
    Ohne Haywards Antwort abzuwarten, klappte Pendergast das Handy zu. In der Ferne, zwischen den Bäumen, sah er das Mondlicht auf dem Harlem River glitzern. Ein Motorengeräusch war zu hören, dann stach ein Suchscheinwerfer durch die Dunkelheit: ein Polizeiboot, das Patrouille fuhr, verspätet auf der Suche nach den Demonstranten, die aus dem Westen oder Norden kamen. Pendergast spurtete durch den Wald in Richtung Fluss. Als er den Waldrand erreichte, verlangsamte er seinen Schritt, richtete seinen eingerissenen Anzug und schlenderte dann hinaus auf das Marschgras und hinunter zum Kieselstrand. Er winkte dem Polizeiboot, zog seinen FBI -Dienstausweis hervor und zeigte ihn mit Hilfe seiner kleinen Taschenlampe vor.
    Das Boot verlangsamte die Fahrt, wendete und steuerte in die Bucht, unmittelbar vor dem Strand kam es im Leerlauf zum Stehen. Es handelte sich um ein Patrouillenboot mit Jet-Motor, das neueste Modell, das die New Yorker Polizei besaß. An Bord befanden sich ein Sergeant der städtischen Polizei und ein Beamter der Wasserschutzpolizei.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Sergeant und schnippte seine Zigarettenkippe ins Wasser. Er trug einen militärisch kurzen Haarschnitt und hatte ein fleischiges Gesicht mit alten Aknenarben, dicke Lippen, eine dreifache Nackenrolle und kleine, etwas stummelige Finger. Sein Partner, der am Ruder stand, sah aus, als verbrächte er seine Freizeit zum großen Teil im Fitness-Studio. Seine Nackenmuskeln waren so straff wie die Kabel der Brooklyn Bridge. »Mann, Sie sehen ja aus wie durch die Mangel gedreht.«
    Pendergast steckte seinen Dienstausweis wieder ein. »Special Agent Pendergast.«
    »Tatsächlich? FBI ? Passiert denen immer wieder, was, Charlie?« Er

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