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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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schwer atmend in der Kammer auf. Alles still. Offenbar hatten der Zombie und die Jagdgesellschaft kehrtgemacht, um sich mit den Demonstranten zu befassen.
    Er kehrte zum zentralen Gang zurück und versuchte mit Hilfe des Feuerzeugs die Länge zu bestimmen. Er endete in einer Sackgasse. An beiden Seiten waren krude Grabkammern zu sehen, sie waren aus dem gleichen schweren Lehm gegraben und mit Holzbalken verstärkt, sahen jedoch ganz anders aus als die mit Mörtel gefugten Natursteinwände auf dem Video. Streng genommen ähnelte nichts, was er bislang gesehen hatte, dieser Bauweise – allein schon das Gestein war anders. Er musste woanders suchen.
    Er ging den gleichen Weg zurück, wobei er am Brunnen vorbeikam, und fand sich in der Nekropole wieder. In die Wände waren viele Eisentüren eingelassen, die offenbar in Familiengräber führten. Er untersuchte jede einzelne Tür, fand aber keinerlei Anzeichen von Nora.
    Zusehends frustriert ging er den Weg zurück, wobei er immer wieder eine falsche Richtung einschlug und zurückgehen musste, und gelangte schließlich wieder in die zentrale Grabkammer. Dort versuchte er, sich die Anlage der Kellerräume zu vergegenwärtigen, durch die er sich halb von Sinnen bewegt hatte. Die Türen in allen vier Himmelsrichtungen; eine führte zu den Katakomben, eine andere zu dem Sackgassengang, aus dem er vor kurzem erschienen war. Damit blieben noch zwei übrig, die er ausprobieren musste.
    Er wählte eine aufs Geratewohl aus.
    Wieder mündete die Tür in einen Tunnelgang. Sofort kam ihm dieser Gang vielversprechender vor. Die Wände bestanden aus grob gehauenem, mit Mörtel gefugtem Naturstein. Nicht ganz so wie das Gestein auf dem Video, aber näher dran.
    Ein übler Gestank waberte den Korridor hinunter. D’Agosta blieb stehen und schnippte kurz sein Feuerzeug an. Der Gang war schmutzig, das Gestein mit Schlamm bespritzt und mit starkem Schimmel- und Pilzbefall versehen, der Boden gab unangenehm unter den Füßen nach.
    Während er den Lichtschein des Feuerzeugs umherschwenkte, hörte er aus dem vor ihm liegenden Dunkel einen leisen, gedämpften Schrei – kurz, hoch und angstvoll …
    Nora?
    Das Feuerzeug vor sich ausgestreckt, spurtete er den Gang hinunter auf das Geräusch zu.

[home]
71
    Plock vorneweg, rannten die Demonstranten durch die Kirche und stießen dabei Altäre und mit Fetischen geschmückte Schreine um. Als ihr Priester gefallen war, hatten sich die verwirrten Gemeindemitglieder, die deutlich in der Unterzahl und vorübergehend völlig ratlos waren, zurückgezogen. Plock erkannte, dass seine Leute die Initiative ergriffen hatten; entscheidend war, sie auch zu behalten. Während die Menge ihm folgte, stieß er zum zentralen Altar vor. Da stand der blutverschmierte Pfahl, an dem offenkundig die Tieropferungen vollzogen wurden – und da war eine frische Blutlache. Es war empörend, eine Schande!
    »Zerstört diesen Ort der Metzelei!«, rief Plock, während die Menschenmenge auf das Podium mit dem Altar und dem Schlacht-Pferch stürmte, den Pfahl niederriss, Schatullen aufbrach und Reliquien zu Boden warf.
    »Ketzer!«, donnerte die tiefe Stimme von Bossong. Er stand über dem gefallenen Priester, der bewusstlos und von dem Pöbel übel niedergetrampelt worden war. Bossong war auch nicht ganz unverletzt geblieben – während er den Mittelgang entlangschritt, kam ein schmales Rinnsal Blut auf seiner Stirn zum Vorschein.
    Die Stimme des Anführers des Ville wirkte elektrisierend auf die Gemeindemitglieder in ihren Roben. Sie wichen nicht mehr weiter zurück, sondern verharrten in einer Art Stillstand. In einigen Händen tauchten Messer auf.
    »Schlächter!«, schleuderte einer der Demonstranten Bossong entgegen.
    Plock erkannte, dass er die Menschenmenge in Bewegung halten, sie aus der Kirche hinaus und in das übrige Ville führen musste. Eine Konfrontation hier konnte schnell in Gewalt umschlagen.
    Plötzlich stürzte ein Gemeindemitglied mit einem Aufschrei vor und stach mit einem Messer auf einen Demonstranten ein. Ein kurzer, gewalttätiger Kampf folgte, bei dem einzelne aus beiden Gruppen dem eigenen Kämpfer zu Hilfe eilten. Ein Schrei ertönte; jemand war niedergestochen worden.
    »Mörder!«
    »Killer!«
    Das Knäuel aus lauter Menschen – braune Roben und Khaki und Pima-Baumwolle – rang und wirbelte, trat mit Füßen und schlug mit Fäusten. Ein geradezu surrealer Anblick. Binnen Augenblicken lagen mehrere Personen blutend auf dem Steinboden.
    Auf

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