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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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»Lieutenant D’Agosta, Polizei New York, Mordkommission, Special Agent Pendergast, FBI . Wir sind hier, um mit Dr. Wayne Heffler zu sprechen.«
    »Ausweise ins Tablett«, lautete die lakonische Antwort.
    Sie legten ihre Dienstausweise auf einen kleinen Ablagekasten. Kurz darauf wurde er mit den Ausweisen zurückgeschoben. Die Stahltür sprang metallisch klickend auf. »Den Flur entlang, nach der T-Gabelung den zweiten Gang links. Melden Sie sich bei der Sekretärin.«
    Die Sekretärin war beschäftigt, und dann dauerte es noch einmal zwanzig Minuten, bis sie zum Arzt vorgelassen wurden. Als die Tür sich schließlich öffnete und sie in das elegante Büro geführt wurden, war D’Agosta so weit, Streit zu suchen. Und kaum erblickte er die arrogante, gelangweilte Miene des Rechtsmediziners, wusste er, dass sein Wunsch in Erfüllung gehen würde.
    Der Mediziner erhob sich hinter dem Schreibtisch und bot ihnen ganz bewusst keinen Stuhl an. Es handelte sich bei ihm um einen gutaussehenden, älteren Mann, rank und schlank, der eine Strickjacke mit einer Fliege und ein gestärktes weißes Hemd trug. Über der Lehne seines Stuhls hing ein Tweedsakko. Das schüttere schlohweiße Haar war aus der hohen Stirn gekämmt. Bei den Augen, die hinter der Hornbrille so blau und kalt wie Eis blickten, hörte der gutmütig-professorale Eindruck allerdings auf. An den holzvertäfelten Wänden hingen Drucke mit Jagdszenen, in einer großen Glasvitrine war eine Sammlung von Segelregatten-Wimpeln ausgestellt. Auch das noch, ein Gutsherr und Segler, dachte D’Agosta säuerlich.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte der Rechtsmediziner, ohne zu lächeln, und legte die Hände auf den Schreibtisch.
    D’Agosta schnappte sich demonstrativ einen Stuhl, stellte ihn mal hierhin und mal dorthin, ließ sich jede Menge Zeit, bevor er Platz nahm. Pendergast nahm gelassen auf einem Stuhl in der Nähe Platz. D’Agosta zog aus seiner Aktentasche ein Schriftstück hervor und schob es über den fußballfeldgroßen Schreibtisch.
    Der Mann warf nicht einmal einen Blick darauf. »Lieutenant – äh, D’Agosta –, wenn Sie mich bitte mit den Einzelheiten bekannt machen würden. Mir fehlt im Moment die Zeit zum Aktenstudium.«
    »Es geht um die Autopsie von Colin Fearing. Sie waren verantwortlich. Erinnern Sie sich noch?«
    »Selbstverständlich. Die Leiche, die im Harlem River gefunden wurde. Selbstmord.«
    »Genau«, sagte D’Agosta. »Und ich habe fünf Zeugen, die schwören, dass es sich bei Fearing um den Mann handelt, der gestern Abend den Mord in der West End Avenue begangen hat.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen.«
    »Wer hat die Leiche identifiziert?«
    »Die Schwester.« Heffler blätterte ungeduldig in einer Akte, die aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch lag. »Camela Fearing.«
    »Keine weiteren Angehörigen?«
    Wieder ungeduldiges Blättern in den Unterlagen. »Nur eine Mutter.
Non compos mentis,
lebt in einem Pflegeheim im Staat New York.«
    D’Agosta warf Pendergast einen kurzen Blick zu, der aber mit sichtlichem Abscheu die Drucke mit den Jagdszenen betrachtete und der Befragung offenbar gar nicht folgte.
    »Körpermerkmale, mit denen man ihn identifizieren konnte?«, fuhr D’Agosta fort.
    »Fearing hatte eine sehr ungewöhnliche Tätowierung, einen Hobbit, auf dem linken Deltamuskel und ein Muttermal am linken Fußknöchel. Erstere haben wir in dem Tätowierladen verifiziert – die Tätowierung wurde erst kürzlich vorgenommen. Letzteres wurde durch die Geburtsurkunde bestätigt.«
    »Aufzeichnungen zum Gebiss?«
    »Wir konnten keine finden.«
    »Warum nicht?«
    »Colin Fearing ist in England aufgewachsen. Danach hat er – vor seinem Umzug nach New York – in San Antonio in Texas gelebt. Seine Schwester hat ausgesagt, dass er sämtliche zahnärztliche Behandlungen in Mexiko durchführen ließ.«
    »Dann haben Sie also die Kliniken in Mexiko und London nicht angerufen? Wie lange dauert es, ein paar Röntgenaufnahmen zu scannen und per E-Mail zu verschicken?«
    Der Rechtsmediziner stieß einen langen, verärgerten Seufzer aus. »Muttermal, Tätowierung, unter Eid abgegebene und notariell beglaubigte Augenzeugen-Identifikation durch glaubwürdige Angehörige – wir haben mehr als dem Recht Genüge getan, Lieutenant. Wenn wir jedes Mal, wenn sich in New York City ein Ausländer umbringt, auf zwischenstaatlichem Wege Gebiss-Aufzeichnungen anforderten, dann würde ich meine Arbeit niemals bewältigen.«
    »Haben Sie

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