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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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der Mordkommission, so wie Sie. Ich weiß, warum Sie das Büro zerlegt haben, und ich heiße diese Methoden nicht gut. Man zieht bei einem weithin bekannten, angesehenen Angehörigen der Elite dieser Stadt keine derartige Nummer ab, so, als wäre er ein Drogendealer.«
    »Kline ist ein Drecksack.«
    »Das ist genau die schlimme Einstellung, von der ich rede, D’Agosta. Ich werde Ihnen zwar nicht vorschreiben, wie Sie in einem Mordfall zu ermitteln haben, aber ich warne Sie: Überlegen Sie es sich gut, bevor Sie das nächste Mal eine derartige Nummer abziehen.« Er blickte D’Agosta lange und fest in die Augen.
    »Ich habe Sie verstanden, Sir.« D’Agosta hatte gesagt, was er zu sagen hatte. Es hatte keinen Sinn, den Commissioner weiter zu provozieren.
    »Ich ziehe Sie nicht vom Mordfall Smithback ab. Noch nicht. Aber ich behalte Sie im Auge, D’Agosta. Und werden Sie nicht noch einmal widersetzlich.«
    »Ja, Sir.«
    Und damit wedelte Rocker abfällig mit der Hand und drehte sich wieder zum Fenster um. »Sie können gehen.«

[home]
26
    Die Öffentliche Bibliothek der Stadt New York hatte zwar schon seit anderthalb Stunden geschlossen, aber Special Agent Pendergast genoss ungewöhnliche Privilegien als Besucher, und außerdem hatte er sich von offiziellen Öffnungszeiten noch nie inkommodieren lassen. Er blickte wohlgefällig auf die Reihen leerer Tische in dem weitläufigen Hauptlesesaal mit den hohen Decken, nickte dem Wachmann an der Tür zu, der sich in
Mont Saint Michel and Chartres
vertieft hatte, dann schlich er in den Bereich der Buchrücknahme und benutzte die steile Metalltreppe. Nachdem er vier Stockwerke hinuntergestiegen war, betrat er einen Kellerraum mit niedriger Decke, der sich endlos vor ihm zu erstrecken schien und vom Boden bis zur Decke mit Reihen über Reihen von Büchern auf gusseisernen Regalen vollgestellt war.
    Pendergast ging einen Quergang entlang und öffnete eine schäbige, nicht gekennzeichnete graue Tür. Dahinter führte eine weitere Treppe – schmal und noch steiler – weiter nach unten.
    Nach weiteren drei Stockwerken betrat er eine bizarre und halb verfallene Welt aus Büchern. In dem schummrigen Licht standen Regale mit sehr alten, angeschimmelten Büchern, die aneinanderlehnten und sich gegenseitig stützten. Überall Tische voll mit Signaturen, die noch nicht an den Büchern angebracht waren, Rasierklingen, Krügen mit Druckerleim und anderen Utensilien der Buchrestauration. Die Druckerzeugnisse, die sich zu allen Seiten bis in unauslotbare Ferne erstreckten, bildeten ein wahres Labyrinth der Literatur. Es herrschte absolute Stille. Die stickige Luft roch nach Staub und Moder.
    Pendergast legte das Bündel, das er mitgebracht hatte, auf einen Stapel in der Nähe und räusperte sich.
    Für einen Moment blieb alles still. Dann hörte man – aus großer, unbestimmbarer Entfernung – ein leises Huschen. Langsam wurde es lauter. Und dann erschien zwischen zwei Büchersäulen ein alter Mann – sehr klein und beängstigend mager. Ein Bergwerkshelm saß auf seinem Schopf wüst abstehender weißer Haare.
    Der Mann griff nach oben und schaltete die Stirnlampe aus.
»Hypocrite lecteur«,
sagte er mit einer Stimme so dünn und trocken wie Birkenrinde. »Ich habe Sie schon erwartet.«
    Pendergast verneigte sich kurz. »Interessantes Mode-Statement, Wren.« Er zeigte auf den Schutzhelm. »Ist in West Virginia der letzte Schrei, wie ich gehört habe.«
    Der alte Mann lachte leise. »Ich habe, wie soll ich sagen, Höhlenforschung betrieben. Und hier unten bei den Antipoden kommt man sehr schwer an heile Glühbirnen.«
    Ob Wren tatsächlich von der Öffentlichen Bibliothek eingestellt worden war oder ob er schlicht beschlossen hatte, sich hier im tiefsten Kellergeschoss häuslich niederzulassen, konnte niemand sagen. Unstrittig war jedoch sein einzigartiges Talent für Nachforschungen auf esoterischen Wissensgebieten.
    Erwartungsvoll fiel sein Blick auf das Bündel. »Und was für schöne Dinge haben Sie mir heute mitgebracht?«
    Pendergast nahm das Bündel und hielt es Wren hin, der begierig danach griff und die Verpackung aufriss. Drei Bücher kamen zum Vorschein.
    »Frühe Titel von Arkham House«, meinte er verächtlich. »Ich fürchte allerdings, noch nie ein Liebhaber der phantastischen Literatur gewesen zu sein.«
    »Sehen Sie sich die Bücher doch einmal genauer an. Es handelt sich um sehr seltene Ausgaben mit extrem hohem Sammlerwert.«
    Wren sah sich die Bücher an, eines

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