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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nach dem anderen. »Hm,
Outsider
als Vorveröffentlichung mit dem grünen Versuchs-Einband.
Always Comes Evening
«, er nahm den Schutzumschlag ab und untersuchte den Buchrücken, »mit der abweichenden Bindung. Und eine ledergebundene Ausgabe von
Shunned House
… mit Barlows Unterschrift auf dem Buchaufkleber. Datiert Mexico City, nicht lange vor seinem Selbstmord. Eine bemerkenswerte Buchclub-Ausgabe.« Wren hob die Brauen und legte die Bücher behutsam auf den Tisch zurück. »Ich habe vorschnell geurteilt. Das ist tatsächlich ein schönes Geschenk.«
    Pendergast nickte. »Ich freue mich, dass sie Ihnen gefallen.«
    »Seit Ihrem Anruf konnte ich einige vorbereitende Recherchen anstellen.«
    »Und?«
    Wren rieb sich die Hände. »Ich hatte keine Ahnung, dass Inwood Hill Park eine so interessante Geschichte hat. Wussten Sie, dass das Gelände seit der amerikanischen Revolution im Wesentlichen ein Urwald geblieben ist? Oder dass einst dort die Sommerresidenz von Isidor Straus stand – bis Straus und seine Frau bei dem Untergang der
Titanic
ums Leben kamen?«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Eine verrückte Geschichte. Der alte Herr hat sich geweigert, vor den Frauen und Kindern ins Rettungsboot zu steigen, und Mrs. Straus weigerte sich, ihren Ehemann zurückzulassen. Stattdessen hat sie das Dienstmädchen ins Rettungsboot gesetzt, worauf das Ehepaar gemeinsam in den Fluten versank. Nach dem Tod der Straus ist ihr ›Häuschen‹ in Inwood zerfallen. Aber meine Recherchen deuten darauf hin, dass in den Jahren zuvor ein Hausmeister ermordet wurde; und es gab auch noch andere unglückselige Geschehnisse, derentwegen die Straus ihrem Anwesen fernblieben …«
    »Und das Ville?«, warf Pendergast vorsichtig ein.
    »Sie meinen das Ville des Zirondelles.« Wren verzog das Gesicht. »Ein dubioserer, geheimniskrämerischerer Haufen ist kaum vorstellbar. Ich fürchte, meine Untersuchungen über diese
community
stecken noch in den Anfängen – und so wie die Dinge liegen, bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich jemals sehr viel über diese Leute herausfinden werde.«
    Pendergast winkte ab. »Sagen Sie mir einfach, was Sie bislang herausgefunden haben, bitte.«
    »Gern.« Wren legte seine knochigen Zeigefinger aneinander, als wollte er die wichtigen Punkte aufzählen. »Wie es scheint, wurde das erste Gebäude des Ville – wie es sich heute nennt – in den frühen vierziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts erbaut, und zwar von einer religiösen Sekte, die aus England floh, um der dortigen Verfolgung zu entgehen. Schließlich landeten die Pilger am Nordende von Manhattan, dort, wo sich heute der fragliche Park befindet. Wie es so oft der Fall ist, zeichneten sich auch diese Pilger eher durch Idealismus als durch Pragmatismus aus. Es waren Städter – Autoren, Lehrer, ein Bankier –, die an die Frage, wie man mit Landwirtschaft seinen Lebensunterhalt verdienen kann, überaus naiv herangingen. Allem Anschein nach hegten diese Leute merkwürdige Vorstellungen, was das Leben als Gemeinschaft betraf. Weil sie der Auffassung waren, dass die gesamte Gemeinde als Einheit leben und arbeiten solle, ließen sie sich vom Schiffszimmerer ein riesengroßes Gebäude aus lokalem Naturstein und Schiffsplanken bauen. Das Gebäude diente als Wohnhaus, Arbeitsplatz, Kapelle und Festung in einem.« Wren hob den nächsten Finger. »Doch die Spitze der Insel, welche diese Leute für die Ansiedlung ausgesucht hatten, war felsig und weder für Ackerbau noch Viehzucht besonders geeignet – daran konnten auch diejenigen nichts ändern, die sich in solchen Dingen auskannten. Zudem lebten in der Nähe keine Indianer, die ihnen hätten Rat erteilen können – die Weckquaesgeck und die Lenape waren schon längst fortgezogen. Und die nächstgelegene Siedlung von Europäern befand sich am anderen Ende von Manhattan, eine Zweitagesreise entfernt. Die neuen Siedler erwiesen sich als mittelmäßige Fischer. Es befanden sich auch ein paar Bauern unter ihnen, die sich bereits die besten Anbauflächen ausgesucht hatten. Diese erklärten sich zwar bereit, eine gewisse Menge Feldfrüchte gegen Bares zu verkaufen, weigerten sich aber, für den kostenlosen Lebensunterhalt der gesamten Gemeinde zu sorgen.«
    »Die Torheit des Vorhabens wurde also bald offensichtlich«, murmelte Pendergast.
    »Ganz genau. Schon bald folgten Enttäuschungen und interne Streitereien. Nach rund zehn Jahren löste sich die Gemeinde auf, ihre Mitglieder zogen an andere Orte

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