Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
ganz legal?«, wiederholte Wren.
    Pendergast verneigte sich abermals knapp. »Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Sie mehr herausgefunden haben.« Und damit drehte er sich um und begab sich auf den langen Aufstieg zurück in die Oberwelt.

[home]
27
    Nora nahm einen letzten Eintrag in die Datenbank mit ihren Arbeitsproben vor, dann beendete sie das Computerprogramm, verschloss den Beutel mit Tonscherben und legte ihn beiseite. Sie streckte sich und sah auf die Uhr. Es war fast zehn Uhr abends, in den Büros des Museums war alles still.
    Sie sah sich in ihrem Labor um, schaute auf die Regale mit den Artefakten, Akten und Aufsätzen, die verschlossene Tür. Heute war der erste Tag, an dem sie sich ein wenig konzentrieren und einige Arbeiten zu Ende bringen konnte. Teilweise lag das daran, dass der Strom der Kondolierenden, die an ihre Tür klopften, endlich abgeebbt war. Doch das war nicht der einzige Grund. Es lag an etwas anderem, daran, dass sie in Bezug auf Bills Tod etwas unternahm – etwas Konkretes. Das Sequenzieren der DNA für Pendergast war ein Anfang gewesen. Aber jetzt, am heutigen Abend, würde sie die Auseinandersetzung ins Territorium des Gegners tragen.
    Sie holte tief Luft und atmete langsam aus. Merkwürdig, dass sie keine Angst hatte. Sie empfand nichts als grimmige Entschlossenheit. Sie wollte Bills Tod auf den Grund gehen und ein Minimum an Ordnung und Frieden in ihrer zerbrochenen Welt wiederherstellen.
    Sie nahm den Beutel mit den Tonscherben und legte ihn auf sein Lagergestell zurück. Früher am Nachmittag hatte sie ihrem neuen Chef, Andrew Getz, Leiter der Abteilung für Anthropologie, einen Besuch abgestattet. Sie hatte ihn um eine schriftliche Garantie für die Finanzierung ihrer Forschungsexpedition nach Utah im kommenden Sommer gebeten – und sie bekommen. Sie wollte ihr langfristiges Forschungsprojekt gesichert sehen, etwas haben, das sie in der Zeit, die ein langer, dunkler Winter zu werden versprach, in Schwung hielt.
    Sehr leise vernahm sie etwas, das wie ein Schrei-Echo eines Kindes durch die Flure hallte. Das Museum hatte in letzter Zeit Gruppen von Schulkindern erlaubt, an Wochenenden in bestimmten Sälen unter Aufsicht mehrerer Erwachsener zu übernachten. Sie schüttelte den Kopf. Alles nur, um ein bisschen Bares zu erwirtschaften, wie es schien.
    Während das Echo erstarb, hörte sie einen anderen Laut, ein kurzes Klopfen an ihrer Tür.
    Nora erschrak und wandte sich dem Geräusch zu. Erstaunlich, wie ihr Herz anfing, sehr schnell zu schlagen. Doch genauso rasch erinnerte sie sich: Fearing hätte nicht angeklopft.
    Wieder hörte sie das Klopfen. Sie räusperte sich. »Wer ist da?«
    »Agent Pendergast.«
    Das war seine Stimme, definitiv. Sie eilte zur Tür und schloss sie auf. Pendergast stand im Flur, lehnte am Türpfosten, trug einen schwarzen Kaschmirmantel über dem üblichen schwarzen Anzug. »Darf ich eintreten?«
    Sie nickte und machte einen Schritt beiseite. Pendergast betrat das Labor und nahm es rasch in Augenschein, dann sah er wieder Nora an. »Ich wollte Ihnen für Ihre Hilfe danken.«
    »Sie müssen mir nicht danken. Ich will alles tun, um mitzuhelfen, den Mörder vor Gericht zu bringen.«
    »Gewiss. Und genau deshalb möchte ich mit Ihnen sprechen.« Er schloss die Tür und wandte sich wieder zu Nora um. »Ich nehme an, dass nichts, was ich sage, Sie davon abhalten wird, Ihre Ermittlungen fortzusetzen.«
    »So ist es.«
    »Eindringliche Bitten, die Angelegenheit den Experten zu überlassen – die Erinnerung, dass Sie Ihr Leben großer Gefahr aussetzen –, werden auf taube Ohren stoßen.«
    »Ja.«
    Er fixierte sie. »In diesem Fall möchte ich Sie bitten, etwas für mich zu tun.«
    »Und das wäre?«
    Pendergast griff in die Innentasche seines Mantels, holte etwas daraus hervor und drückte es ihr in die Hand. »Tragen Sie das hier Tag und Nacht um den Hals.«
    Sie senkte den Kopf. Es war eine Art Amulett, hergestellt aus Federn und einem kleinen Stück Wildleder, das zu einer kleinen Kugel genäht und an einem dünnen Goldkettchen befestigt war. Sie drückte das Leder ein wenig; es schien etwas Pulveriges zu enthalten.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Ein
arrêt

    »Ein was?«
    »Umgangssprachlich würde man es wohl Feind-weiche-von-mir-Amulett nennen.«
    Sie sah ihn an. »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    »Hochgradig nützlich gegen alle bis auf die unmittelbaren Angehörigen. Ich habe da noch etwas.« Er griff in eine andere Tasche und zog einen Beutel

Weitere Kostenlose Bücher