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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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und kam mit einer winzigen Phiole zurück. »Das reicht jetzt wohl hoffentlich.«
    »Noch eine Sache.«
    Ravel wartete.
    »Eine geweihte Hostie.«
    Ein langer, fester Blick. »Monsieur Pendergast, wie es scheint, sieht sich Ihr Freund … mit etwas Gefährlicherem konfrontiert als bloßer schwarzer Magie.«
    »Stimmt.«
    »Vielleicht spielt das außerhalb meiner Liga.«
    »Ich hatte sehr gehofft, Sie könnten mir helfen. Mein Freund schwebt in Lebensgefahr – in höchster Lebensgefahr.«
    Ravel schaute Pendergast betrübt an. »Monsieur, Sie sind sich sicher im Klaren über die Konsequenzen, wenn Sie den
envoi morts arrêt
einsetzen?«
    »Durchaus.«
    »Dieser Freund muss Ihnen sehr am Herzen liegen.«
    »Das tut sie.«
    »
Sie
. Ah, jetzt verstehe ich. Dieses … Gebinde, um das Sie mich gebeten haben – es ist nicht ganz billig.«
    »Die Kosten spielen keine Rolle.«
    Ravel senkte den Blick und schien lange zu überlegen. Dann seufzte er tief, wandte sich um und verließ den Laden durch eine Seitentür.
    Nach mehreren Minuten kehrte er mit einer kleinen, flachen Glasscheibe bestehend aus zwei großen Uhrengläsern zurück, zusammengefügt und versiegelt durch einen Silberreif, in der sich eine einzelne Oblate befand. Er legte die Glasscheibe in den Korb.
    »Das macht zwölfhundertzwanzig Dollar, Monsieur.«
    D’Agosta sah ungläubig zu, wie Pendergast in sein Jackett griff, einen dicken Stapel Geldscheine hervorholte und die Scheine abzählte.
    Kaum saßen sie wieder im Rolls, Pendergast mit dem Korb mit den Einkäufen in den Armen, da konnte sich D’Agosta einfach nicht mehr beherrschen: »Was zum Kuckuck hat das alles zu bedeuten?«
    »Obacht, Vincent, passen Sie bitte auf meine Einkäufe auf.«
    »Ich fasse es nicht, dass Sie da gerade eben tausend Dollar für diesen beknackten Hokuspokus hingeblättert haben.«
    »Dafür gibt es mehrere Gründe, und wenn Sie Ihre Gefühle in den Griff bekämen, würden Sie diese Gründe auch verstehen. Erstens haben wir das Vertrauen des Monsieur gewonnen, der sich künftig als ein Informant von nicht geringer Bedeutung erweisen könnte. Zweitens kann es durchaus sein, dass die Person, die Nora verfolgt, an Obeah glaubt, woraus wiederum folgt, dass der
arrêt,
den wir herstellen werden, abschreckend wirken könnte. Und drittens«, Pendergast senkte die Stimme, »könnte unser
arrêt
funktionieren.«
    »
Funktionieren?
Soll das etwa heißen, Sie glauben, dass ein echter Zombie hinter Nora her ist?« D’Agosta schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich würde hier eher den Begriff
envoi mort
verwenden.«
    »Was auch immer. Die Idee ist lächerlich.« Er sah Pendergast fest in die Augen. »Sie haben diesem Kerl gesagt, Ihr Haus in New Orleans sei von einem Mob angesteckt worden. Ihre Tante Cornelia hat ebenfalls darauf angespielt. Haben Sie dort diesen Voodoo- und Obeah-Kult kennengelernt? Hatten Sie in Ihrer Jugend mit diesem Quatsch zu tun?«
    »Das beantworte ich lieber nicht. Lassen Sie mich Ihnen stattdessen eine Frage stellen: Haben Sie schon einmal etwas von Pascals Wette gehört?«
    »Nein.«
    »Ein lebenslanger Atheist liegt auf dem Sterbebett. Plötzlich ruft er nach einem Priester, damit er beichten und die Absolution erhalten kann. Benimmt er sich logisch?«
    »Nein.«
    »Im Gegenteil, es spielt keine Rolle, was er glaubt. Der Atheist erkennt: Wenn die geringste Chance besteht, dass er sich irrt, sollte er so handeln, als gäbe es einen Gott. Wenn Gott existiert, kommt er in den Himmel anstatt in die Hölle. Wenn Gott nicht existiert, verliert er nichts.«
    »Hört sich in meinen Ohren ziemlich berechnend an.«
    »Es handelt sich um eine Wette mit einer unendlichen guten Seite und keiner schlechten Seite. Und es ist eine Wette, so könnte ich hinzusetzen, die jeder Mensch eingehen muss. Sie ist nicht fakultativ. Die Pascals Wette zugrunde liegende Logik ist makellos.«
    »Und was hat das mit Nora und den Zombies zu tun?«
    »Ich bin mir sicher, dass, wenn Sie die Frage nur lange genug betrachten, Sie den logischen Zusammenhang erkennen.«
    D’Agosta verzog das Gesicht, überlegte und sagte schließlich mürrisch: »Ich verstehe schon, was Sie meinen.«
    »Ausgezeichnet. Ich neige normalerweise nicht dazu, mich zu erklären, aber für Sie habe ich diesmal eine Ausnahme gemacht.«
    D’Agosta blickte aus dem Fenster, hinter dem Spanish Harlem vorbeizog.
    Dann wandte er sich wieder zu Pendergast um.
    »Was haben Sie da eben gesagt?«
    »Wie bitte?«
    »Zu dem

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