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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Blackletter. Und schließlich erklärte Pendergast die Folge von Schlussfolgerungen und Entdeckungen, die zur Auffindung des verschollenen Gemäldes geführt hatten.
    Als Pendergast endlich verstummte, lehnte Hayward sich in ihrem Sessel zurück, trank ihren Kaffee, ging die bizarren Informationen im Kopf noch einmal durch und suchte nach Verknüpfungen und logischen Verbindungen, fand allerdings herzlich wenig. Es würde noch sehr viel Arbeit nötig sein, um die Lücken zu füllen.
    Sie betrachtete das Gemälde, das als das »Schwarzgerahmte« bekannt war. Es wurde nur indirekt durch das Kaminfeuer beleuchtet, aber sie konnte trotzdem Details erkennen: die Frau auf dem Bett, der kahle Raum, die kühle, weiße Nacktheit ihres Körpers. Verstörend, um es gelinde auszudrücken.
    Sie schaute Pendergast an, der wieder in seinem Markenzeichen steckte, einem schwarzen Anzug. »Sie glauben also, dass Ihre Frau an Audubons Krankheit interessiert war. Einer Krankheit, die ihn irgendwie in ein kreatives Genie verwandelte.«
    »Durch irgendeine unbekannte neurologische Wirkung, ja. Für jemanden mit Helens Interessen wäre das eine höchst wertvolle pharmakologische Entdeckung gewesen.«
    »Und das Gemälde wollte sie lediglich, um eine Bestätigung ihrer Theorie zu erhalten.«
    Pendergast nickte. »Dieses Gemälde ist das Bindeglied zwischen Audubons frühen, mittelmäßigen Werken und seinem späteren Genie. Es ist der Beweis für die Verwandlung, die bei ihm vonstattenging. Aber damit wären wir noch nicht bei der Schlüsselfrage dieses Falls angelangt, den Vögeln.«
    Hayward runzelte die Stirn. »Den Vögeln?«
    »Die Karolinasittiche. Der Doane-Papagei.«
    Hayward hatte schon selbst über eine Verbindung zu Audubons Krankheit nachgegrübelt, aber erfolglos. »Und?«
    Pendergast nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »Ich glaube, wir haben es mit einem Typ des Virus H5N1 zu tun.«
    »Virus H5N1? Sie meinen Vogelgrippe?«
    »Das, glaube ich, ist die Krankheit, die Audubon niedergestreckt hat, die ihn fast umgebracht hätte und die verantwortlich für das Erblühen seiner Kreativität war. Seine Symptome – hohes Fieber, Kopfschmerzen, Delirium, Husten – sind sämtlich mit Grippe vereinbar. Einer Grippe, die er sich zweifellos beim Präparieren eines Karolinasittichs zugezogen hat.«
    »Nun mal langsam. Woher wollen Sie das alles wissen?«
    Statt zu antworten, griff Pendergast nach einem abgegriffenen, in Leder gebundenen Buch. »Das ist das Tagebuch meines Ururgroßvaters Boethius Pendergast. Er hat sich in Audubons jüngeren Tagen mit dem Maler angefreundet.« Er schlug das Tagebuch auf einer Seite auf, die mit einem seidenen Lesezeichen gekennzeichnet war, fand den gesuchten Abschnitt und begann, laut vorzulesen:
    21. Aug. Den Abend wieder mit J. J. A. verbracht. Er hatte sich am Nachmittag mit dem Präparieren zweier Karolinasittiche vergnügt – einer Vogelart mit eigentümlicher Farbgebung, aber ansonsten wenig bemerkenswert. Er hat die Sittiche ausgestopft und auf Zypressenholz montiert. Nach einem ausgezeichneten Essen drehten wir noch eine Runde durch den Park. Gegen halb elf verabschiedete er sich. In der nächsten Woche plant er eine Reise stromaufwärts, wo er seinen Worten nach Geschäftsinteressen hat.
    Pendergast klappte das Tagebuch zu. »Audubon hat diese Reise nie angetreten. Denn innerhalb einer Woche entwickelte er die Symptome, die ihn schließlich ins Meuse St. Claire-Sanatorium brachten.«
    Hayward deutete mit dem Kopf auf das Tagebuch. »Glauben Sie, Ihre Frau hat diesen Abschnitt gelesen?«
    »Ganz bestimmt. Warum sonst hätte sie die beiden Karolinasittiche stehlen sollen, eben die, die von Audubon präpariert worden waren? Sie wollte sie auf Vogelgrippe testen.« Er hielt inne. »Ja mehr noch: Sie hoffte, ihnen einen lebendigen Erreger entnehmen zu können. Vincent sagt, von den Papageien, die meine Frau entwendet hat, sind nur noch ein paar Federn vor Ort geblieben. Morgen früh werde ich zur Oakley-Plantage fahren, diese übrig gebliebenen Federn mit großer Vorsicht einsammeln und sie testen lassen, um eine Bestätigung meines Verdachts zu erhalten.«
    »Aber das alles erklärt noch immer nicht, was diese Papageien mit der Familie Doane zu tun haben sollen.«
    »Das ist ganz einfach. Die Doanes erkrankten an der gleichen Infektion wie Audubon.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Es gibt einfach zu viele Gemeinsamkeiten, Captain, das kann unmöglich Zufall sein. Das plötzliche

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