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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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vereinzelte Gaffer und verärgerte Leute, die ihren Wagen nicht vom Parkplatz herunterfahren konnten.
    Hayward stand neben Pendergast hinter der Barriere und sah den Ermittlern bei der Arbeit zu. Pendergast hatte sie gegen ihren Willen dazu überredet, sich als Zivilisten auszugeben und nicht an den Ermittlungen zu beteiligen. Außerdem sollten sie verschweigen, dass der Privatermittler für sie gearbeitet hatte. Hayward hatte widerstrebend zugestimmt. Ihre Verbindung zu Hudson zuzugeben, das würde ihnen einen endlosen Papierkrieg und zahllose Befragungen und Schwierigkeiten aufhalsen; es würde ihre Arbeit behindern, zudem müssten sie sich mit den Berichten in den Zeitungen und der öffentlichen Meinung auseinandersetzen. Und was würde dabei herauskommen? Mit fast hundertprozentiger Sicherheit würden sie den Kerl, der Vinnie angeschossen hatte, und den Mörder dieses Mannes – offenbar ein und dieselbe Person – niemals finden.
    »Ich kapiere das nicht«, sagte Hayward. »Warum Hudson aufs Korn nehmen? Wir sind es doch, die alle Leute befragen, im Nebel stochern, den Bodensatz aufrühren, aber er hat doch nur ein paar öffentlich zugängliche Akten über June Brodie eingesehen.«
    Pendergast blinzelte mit leicht zusammengekniffenen Augen in die Sonne und schwieg.
    Hayward verkniff sich weitere Bemerkungen und schaute wieder zu den Leuten von der Spurensicherung, die auf dem heißen Asphalt in der Hocke saßen. Sie sahen aus wie Krebse, die sich langsam über den Meeresgrund bewegten. Bislang hatten sie alles richtig gemacht. Gewissenhaft, nach allen Regeln der Kunst, kein einziger Fehler, den sie erkennen konnte. Es waren Profis. Und vielleicht war das auch gar nicht verwunderlich; die Ermordung eines Mannes am helllichten Tag vor einem Regierungsgebäude war in Baton Rouge schließlich nicht an der Tagesordnung.
    »Kommen Sie, schlendern wir hier entlang«, sagte Pendergast leise. Sie folgte ihm, während er sich durch die Menschenmenge schlängelte, die weite Rasenfläche überquerte, um den Parkplatz herum und hinüber zur gegenüberliegenden Seite ging, wo sich das Gebäude mit dem Standesamt befand. Sie blieben vor einer Gruppe von Eiben stehen, die zu länglichen Formen gestutzt waren und aussahen wie plattgedrückte Bowling-Kegel.
    Plötzlich argwöhnisch geworden, beobachtete Hayward, wie Pendergast sich den Sträuchern näherte.
    »Von hier hat der Schütze seinen Schuss abgegeben«, sagte er.
    »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    Er zeigte auf den Boden um die Eiben herum, der mit Rindenmulch bedeckt war. »Hier hat er sich hingelegt, die Spuren seines Zweibeins sehen Sie dort.«
    Hayward spähte hin, ohne zu nahe heranzugehen. Mit einiger Mühe entdeckte sie dann schließlich die beiden nahezu unsichtbaren Abdrücke im Boden, dort, wo der Rindenmulch zur Seite geschoben worden war.
    »Pendergast, Sie haben wirklich eine blühende Phantasie. Aber woher wissen Sie, dass er von hier den Schuss abgefeuert hat? Die Polizei glaubt offenbar, dass der Schuss von der anderen Seite des Parkplatzes kam.« Die Beamten hatten sich auf die Spurensuche entlang der Straße konzentriert.
    »Wegen der Position des Fedoras. Die Wucht des Projektils hat den Kopf des Opfers zur Seite geschleudert, aber durch das Zurückschnellen der Halsmuskeln wurde ihm der Hut vom Kopf gerissen.«
    Hayward verdrehte die Augen. »Eine ziemlich gewagte Hypothese.«
    Doch Pendergast hatte ihr gar nicht zugehört. Wieder überquerte er die Rasenfläche, diesmal allerdings rascher. Hayward setzte sich ebenfalls in Marsch, wobei sie sich anstrengen musste, ihn einzuholen.
    Pendergast ging über die vierhundert Meter breite, offene Fläche und näherte sich dem Parkplatz. Geschickt schlängelte er sich durch die Menschenmenge und stand schließlich vor den Absperrungen. Wieder spähte er mit seinen blassblauen Augen, die er zum Schutz gegen die helle Sonne ein wenig zusammenkniff, in das Meer der geparkten Autos. Ein kleines Fernglas erschien in seiner Hand; er blickte sich um.
    Dann steckte er das Fernglas wieder ein. »Entschuldigen Sie – Officers?« Er beugte sich über die Absperrung und versuchte die beiden Beamten auf sich aufmerksam zu machen, die sich gerade über ein Klemmbrett beugten und unterhielten.
    Sie nahmen ganz bewusst keine Notiz von ihm.
    »Officers? Hallo, entschuldigen Sie bitte.«
    Einer der Detectives blickte herüber, sichtlich widerwillig. »Ja?«
    »Kommen Sie doch mal bitte herüber.« Pendergast winkte ihn

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