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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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zu sich.
    »Sir, wir sind hier gerade sehr beschäftigt.«
    »Bitte. Es ist wichtig. Ich habe
Informationen.
«
    Hayward wunderte und ärgerte sich zugleich über Pendergasts untertänige Ansprache, die ihr allerdings durchaus kalkuliert vorkam, so als sollte sie Skepsis provozieren. Sie hatte versucht, sich bei den örtlichen Beamten einzuschmeicheln – das Letzte, was sie wollte, war, dass Pendergast ihre Bemühungen jetzt unterlief.
    Der Detective kam näher. »Haben Sie den Vorfall gesehen?«
    »Nein. Aber ich sehe
das da.
« Pendergast deutete zum Parkplatz.
    »Was?« Der Detective blickte in die Richtung, in die Pendergast deutete.
    »Den weißen Subaru. In der vorderen rechten Tür, direkt unterhalb der Fenstereinfassung, befindet sich ein Einschussloch.«
    Der Detective kniff die Augen zusammen, dann ging er gemächlich los und schlängelte sich zwischen den Autos hindurch zum Subaru. Er beugte sich vor. Kurz darauf hob er blitzartig den Kopf, rief seinen Kollegen etwas zu und winkte.
    »George?
George!
Komm mal mit dem Team rüber. Hier in der Tür steckt eine Kugel.«
    Die Leute vom Spurensicherungsteam liefen zum Subaru; der Detective ging mit großen Schritten zurück zu Pendergast. Auf einmal zeigte er sich interessiert. »Wie haben Sie das entdeckt?«
    Pendergast lächelte. »Ich besitze ein ausgezeichnetes Sehvermögen.« Er beugte sich vor. »Und wenn Sie einem unwissenden Passanten die Mutmaßung verzeihen, ich würde meinen, dass es sich – angesichts der Position des Einschusslochs und der Lage des Opfers – bei dem Strauchwerk in der Südostecke des Gebäudes um den Ort handeln könnte, von dem aus der Schuss abgefeuert wurde.«
    Der Blick des Detectives schweifte zum Gebäude und an der Schussbahn entlang; er hatte sofort begriffen. »Okay.« Er winkte zwei Detectives heran und unterhielt sich leise mit ihnen.
    Sofort ging Pendergast los.
    »Sir? Einen Moment, Sir.«
    Doch Pendergast befand sich bereits außer Hörweite, war im allgemeinen Trubel der Menschenmenge untergetaucht. Er ging auf das Gebäude zu, Hayward im Schlepptau, mit den sich bewegenden Massen der Leute. Aber anstatt auf ihr geparktes Auto zuzusteuern, wandte er sich um und betrat das Standesamt.
    »Das war ein interessantes Gespräch«, sagte Hayward.
    »Es schien mir klug, den Beamten jede verfügbare Unterstützung zukommen zu lassen. Wir brauchen in diesem Fall jeden Ansatzpunkt, den wir erhalten können. Allerdings glaube ich«, fuhr Pendergast fort, als sie sich der Dame am Empfang näherten, »dass unser Gegner möglicherweise eben seinen zweiten Fehler begangen hat.«
    »Und der wäre?«
    Anstatt ihr zu antworten, wandte sich Pendergast an die Angestellte. »Wir würden uns gern mal Ihre Akten über eine gewisse June Brodie ansehen. Es kann sein, dass sie noch nicht wieder im Regal stehen. Ich glaube, ein Herr hat sie sich heute Morgen schon einmal angeschaut.«
    Während die Frau die Akten von einem Sortierwagen holte, wandte sich Hayward zu Pendergast um. »Also gut. Diesmal gebe ich klein bei. Aber worin bestand sein erster Fehler?«
    »Dass er mich in Penumbra verfehlt und stattdessen Vincent getroffen hat.«

54
    New York City
    Dr. John Felder trat nach der Anhörung betreffend die Zwangseinweisung von Constance Greene aus dem Zeugenstand und nahm Platz. Er vermied es dabei, in die Richtung der Beklagten zu sehen; der stete Blick aus ihren violetten Augen hatte etwas zutiefst Beunruhigendes. Felder hatte gesagt, was er zu sagen hatte und was seiner Überzeugung als Psychiater entsprach: dass Constance Greene an einer schweren psychischen Erkrankung litt und in einer geschlossenen Station untergebracht werden musste. Das war zwar eigentlich ohne Belang, weil sie bereits wegen Mordes angeklagt und eine Freilassung gegen Kaution abgelehnt worden war, aber die Anhörung war trotzdem ein erforderlicher Schritt in dem ganzen Verfahren. Und in diesem besonderen Fall, das musste Felder zugeben, war es ein Rechtsverfahren, an dessen Ende ein hieb- und stichfestes Urteil stand. Denn trotz ihrer Selbstbeherrschung, trotz ihrer Intelligenz und ihrer vermeintlichen geistigen Gesundheit war Felder mittlerweile davon überzeugt, dass Constance Greene extrem geistesgestört war – außerstande, Richtig von Falsch zu unterscheiden.
    Papiere raschelten, einige Anwesende räusperten sich, dann fasste der Richter das Ergebnis der Anhörung zusammen. »Ich gebe hiermit zu Protokoll«, verkündete er, »dass die mutmaßlich

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