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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nur in den Südstaaten gab, von oben herab, wichtigtuerisch, alkoholkrank, listig und vor allem unkooperativ. Sie kannte diesen Typus aus ihrem Studium an der Louisiana State University nur allzu gut.
    Sie sah das Schild der Ausfahrt nach Sulphur, drosselte die Geschwindigkeit und bog auf die rechte Spur.
    »Ich bin heilfroh, dass wir uns die Akte über unseren Mr. Phillips angesehen haben«, sagte Pendergast.
    »Es gibt keine Einträge in seinem Vorstrafenregister.«
    »Das stimmt«, lautete die knappe Antwort. »Ich beziehe mich allerdings auf die Akte von Mr. Denison Phillips V.«
    »Seinen Sohn? Sie meinen die rechtskräftige Verurteilung wegen Drogenbesitzes?«
    »Ein ziemlich schwerwiegendes Vergehen. Besitz von mehr als fünf Gramm Kokain mit der Absicht, es zu verkaufen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass er sich für ein Jurastudium an der Louisiana State beworben hat.«
    »Ja. Mal sehen, ob er mit der Vorstrafe zugelassen wird. Eine Straftat qualifiziert einen nicht gerade für den Beruf als Anwalt.«
    »Man möchte annehmen«, sagte Pendergast gedehnt, »dass die Familie gute Verbindungen und deshalb Grund zur Annahme hat, dass der Eintrag gelöscht wird, sobald Denison das einundzwanzigste Lebensjahr erreicht. Zumindest bin ich überzeugt, dass die Familie das
vorhat.
«
    Hayward wandte kurz den Kopf und blickte Pendergast an. In seinen Augen glomm ein Ausdruck der Entschlossenheit. Sie konnte sich gut vorstellen, wie er die Sache deichseln wollte. Er würde die Daumenschrauben anlegen, damit drohen, jeden Versuch, den Eintrag aus dem Vorstrafenregister zu löschen, zu vereiteln, vielleicht sogar damit drohen, sich an die Presse zu wenden und dafür zu sorgen, dass Denison Phillips V. keinesfalls in die Kanzlei seines Vaters eintreten konnte – es sei denn, der alte Herr redete, und zwar ausführlich. Mehr denn je wünschte Hayward, dass Vinnie hier wäre, anstatt im Caltrop Hospital zu genesen. Der Umgang mit Pendergast war anstrengend. Zum hundertsten Mal fragte sie sich, weshalb Vinnie – ein Cop der alten Schule, so wie sie – Pendergast und seine höchst unorthodoxen Methoden so außerordentlich schätzte.
    Sie holte tief Luft. »Sagen Sie mal, Pendergast, könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun?«
    »Selbstverständlich, Captain.«
    »Lassen Sie mich bei dieser Befragung die ersten Fragen stellen.«
    Pendergasts Blick ruhte auf ihr.
    »Ich kenne den Typus gut«, fuhr sie fort. »Und ich habe eine Idee, wie man am besten mit so jemandem umgeht.«
    Es folgte ein kurzes und Haywards Eindruck nach etwas frostiges Schweigen. Und dann sagte Pendergast: »Ich werde Ihre Befragung mit großem Interesse verfolgen.«
     
    Denison Phillips IV . nahm sie an der Tür seines weitläufigen Hauses auf dem Golfclub-Gelände in Empfang, das so alt war, dass die rundum gepflanzten Bäume herrschaftliche Proportionen erreicht hatten. Der Mann wirkte genau so, wie Hayward es sich vorgestellt hatte, entsprach derart genau dem Typus, dass sie augenblicklich angewidert war. Der Seersucker-Blazer mit dem Paisley-Einstecktuch, das hellgelbe, am Kragen aufgeknöpfte Hemd mit Monogramm, die grüne Golfhose und der nachmittägliche Martini in der Hand rundeten das Bild ab.
    »Darf ich Sie nach dem Grund Ihres Kommens fragen?«, sagte er gedehnt und mit einem Pseudo-Oberklasse-Akzent, in dem sämtliche Spuren seiner Dienstbotenvorfahren aus mehreren Generationen sorgsam getilgt worden waren.
    »Ich bin Captain Hayward von der Polizei New York, ehemals Polizei New Orleans«, sagte sie und wechselte in den ausdruckslosen, neutralen Tonfall, den sie für potentielle Informanten reservierte. »Und das hier ist mein Partner, Special Agent Pendergast vom FBI .« Sie holte ihren Dienstausweis hervor und hielt ihn Phillips kurz hin. Pendergast machte sich gar nicht erst die Mühe, ihrem Beispiel zu folgen.
    Phillips blickte von einem zum anderen. »Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass heute Sonntag ist?«
    »Ja, Sir. Dürfen wir eintreten?«
    »Vielleicht muss ich vorher mit meinem Anwalt sprechen«, sagte Phillips.
    »Natürlich«, erwiderte Hayward, »das ist Ihr gutes Recht, Sir, und wir würden auch so lange warten, bis er eingetroffen ist. Aber wir sind in inoffiziellem Auftrag hier und haben nur ein paar Fragen. Sie sind in keinerlei Hinsicht Ziel unserer Ermittlungen. Wir benötigen nur zehn Minuten Ihrer Zeit.«
    Phillips zögerte kurz, dann trat er zur Seite. »Wenn das so ist, kommen Sie herein.«
    Hayward folgte

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